Das Quartett mit Amy Baserga, Lena Häcki-Gross, Sebastian Stalder und Niklas Hartweg konnte nicht über sich hinauswachsen und kam nie in die Nähe des Podests. Dies war - etwas überraschend - eher der Treffsicherheit im Schiessstand als der Laufleistung geschuldet.
Auf das überlegene Siegerteam aus Frankreich verloren die Schweizer 1:44 Minuten, Silber und Bronze sicherten sich das überraschende Tschechien und Deutschland. Zum Podest fehlten am Ende 26 Sekunden.
Die Türe für einen Exploit wäre offen gewesen, da die Mitfavoriten Schweden und Norwegen trotz drei erlaubten Nachladern pro Schiessen ein- respektive zweimal in die Strafrunde mussten. Das vermieden die Schweizer zwar, doch auch sie agierten im Schiessstand vor allem liegend zu wenig präzise.
Selbst die auch im internationalen Vergleich absoluten Topschützen Baserga (2 Nachlader liegend) und Stalder (3) waren nicht so stark wie üblich. So lag die erste Schweizer WM-Medaille überhaupt bei 6 Grad Wärme und entsprechend tiefer Loipe nie in Griffweite. Eine sehr starke Leistung zeigte der Schlussläufer Niklas Hartweg (2 Nachlader, drittbeste Laufzeit), der damit seine Ambitionen auf eine Medaille deutlich anmeldete.
«Beim Einschiessen kam der Wind von links, im Wettkampf von rechts. Man musste reagieren», nannte Hartweg einen Grund für die generell schlechte Trefferquote. «Zudem war der Schnee tief, und der eine oder die andere kam wohl mit zu hohem Pulsschlag zum Schiessen.»
Der erste Wettkampf vor Heimpublikum ist absolviert, was die Nervosität vor den nächsten Wettkämpfen etwas eindämmen dürfte. Am Freitag (Frauen) und Samstag (Männer) geht es mit den Sprints weiter. Bereits zum Auftakt sorgten in der Biathlon-Arena Lenzerheide 7500 Zuschauer für eine tolle Stimmung. Nicht zu Unrecht dachte aber mancher: «Was Tschechien geschafft, wäre auch für die Schweiz möglich gewesen.» (riz/sda)