Keine Lust auf über 90 Minuten Trump-Gerede? Hier die 5 wichtigsten Aussagen im Video
In der Nacht auf Mittwoch ist US-Präsident Donald Trump vor den Kongress getreten, um eine Rede zur Lage der Nation zu halten. Es werde «gross», hatte er vorab in einem kryptischen Post auf Social Media angekündigt, was zu wilden Spekulationen führte. Wirklich gross wurde es schlussendlich zwar nicht – aber dafür sehr lang. Eine geschlagene Stunde und 40 Minuten lang referierte Trump. Damit war es die längste präsidiale Ansprache im Kongress seit 60 Jahren – und möglicherweise sogar die längste, die es je gab, denn zuvor wurde die Redezeit noch nicht erfasst.
Seine republikanischen Parteikolleginnen und Parteikollegen jubelten während Trumps Auftritt, die Demokratinnen und Demokraten protestierten, manche stumm, manche weniger. Die wirklich grossen Ankündigungen blieben in der Rede aus, Trump war hauptsächlich voll des Lobes für sich selbst und liess sich von seinen Anhängerinnen und Anhängern feiern. Weil wir niemandem zumuten wollen, sich eine 100-minütige Trump-Rede zu Gemüte zu führen, schon gar nicht so nüchtern früh am Morgen, haben wir euch hier die fünf prägnantesten Aussagen zusammengeschnitten:
1. Der «grosse» Sieg
Trump ging in seiner Rede auf seinen Wahlsieg ein. Er habe dabei den Popular Vote mit grossem Abstand gewonnen, also insgesamt mehr Stimmen geholt als seine Konkurrentin Kamala Harris, und nicht nur wegen der speziellen Regeln des US-Wahlsystems rund ums Electoral College gewonnen.
Der grosse Abstand, von dem Trump spricht, war tatsächlich 1,5 Prozent. Er holte sich rund 77,2 Millionen Stimmen, Kamala Harris kam nur auf rund 75 Millionen.
Sein Selbstlob wurde vom republikanischen Teil des Kongresses mit einem lauten «USA! USA! USA»-Sprechgesang quittiert.
2. Grönland
Trump sprach erneut über Grönland und den Plan, es zu einem Teil der USA zu machen. Neben all seinen anderen Eskapaden war sein Interesse an der Insel zuletzt etwas in den Hintergrund der medialen Berichterstattung gerückt. Er werde Grönland «so oder so» bekommen, beteuerte er seine Absicht nun erneut.
3. Häme für die Demokraten
Die Demokratinnen und Demokraten liessen Trump auf verschiedene Arten spüren, dass sie nicht mit ihm einverstanden sind. Dieser gab sich aber aufgesetzt versöhnlich. «Warum schliesst ihr euch uns nicht an und feiert heute Nacht die grossen Siege für Amerika?», fragte er.
4. Der Traum vom Mars
Wie schon bei seiner Inaugurationsrede sprach Trump erneut davon, die Menschheit ins All zu führen. Er doppelte sogar nach. Man werde die US-Flagge nicht nur auf dem Mars hissen, sogar «weit darüber hinaus».
Elon Musk, der wohl mit seinem Unternehmen SpaceX dabei helfen soll, war ebenfalls anwesend und klatschte frenetisch.
5. Todesstrafe für Polizistenmörder
Ein weiterer Punkt in Trumps Rede betraf den Fall eines vor einem Jahr ermordeten Polizisten. Dabei habe es sich um einen Wiederholungstäter gehandelt. Deshalb fordere er die Einführung einer obligatorischen Todesstrafe für alle Polizistenmörder.
Die USA sind das einzige Land im globalen Westen, in dem die Todesstrafe noch angewendet wird. Während sich der weltweite Trend eher in Richtung Abschaffung der Todesstrafe bewegt, wäre diese Ankündigung Trumps eher ein Schritt in Richtung Ausweitung. (din/lzo)
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