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Deutsche Bank überweist 28 Milliarden Euro aus Versehen – 4 Antworten

Deutsche Bank überweist 28 Milliarden Euro aus Versehen – wir haben 4 Fragen

20.04.2018, 12:0220.04.2018, 12:44
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Manche Arbeitstage sind einfach nur zum Vergessen ... Dieses Gefühl kennen nun auch einige Mitarbeiter der Deutschen Bank in Frankfurt.

In der Woche vor Ostern überwies die Bank aus Versehen 28 Milliarden Euro. Das sind drei Milliarden mehr, als das Geldhaus im Moment an der Börse wert ist. Überwiesen wurde das Geld auf ein sogenanntes Clearing-Konto der Bank bei der Terminbörse Eurex. Dorthin war die Überweisung auch geplant, allerdings in deutlich geringerer Höhe.

Deutsche Bank Emoji Facepalm
Bild: AP/watson

Ist die Bank jetzt 28 Milliarden ärmer?

Nein. Laut einem Sprecher der Deutschen Bank wurde der Fehler binnen Minuten erkannt und rückgängig gemacht. Der Fehler sei bei einer Routine-Massnahme im täglichen Derivategeschäft passiert.

Wie kann so etwas passieren?

Dazu will sich die Bank nicht äussern. Ein Sprecher der Deutschen Bank erklärte aber gegenüber Bloomberg:

«Wir haben die Gründe für den Fehler gründlich analysiert und Massnahmen ergriffen, damit sich der Fehler nicht wiederholt.»

Was tut die Bank gegen die Überweisungspannen?

Seit März 2014 kontrolliert ein internes Fehlersystem namens «Bear Trap» die Zahlungsvorgänge bei Deutschlands grössten Geldinstitut. Dennoch kommt es immer wieder zu Überweisungsfehlern. (Bloomberg)

Kommt denn so etwas öfter vor?

Schon 2015 hatte die Deutsche Bank unbeabsichtigt sechs Milliarden Euro an einen Hedgefonds aus den USA überwiesen. (Financial Times)

2016 löste eine Onlinebanking-Panne bei 2,9 Millionen Kunden der Bank Unruhe aus: Zum Monatswechsel waren Lastschriften – zum Beispiel Miet- und Stromzahlungen – doppelt abgebucht worden. (pb/watson.de)

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Video: watson/Knackeboul, Madeleine Sigrist, Lya Saxer
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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Walter Sahli
20.04.2018 12:15registriert März 2014
5. Wem kann ich bei der Deutschen Bank meine Kontoangaben schicken?
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Sveitsi
20.04.2018 12:54registriert Januar 2015
Erhält man 10% Finderlohn, wenn man es meldet?
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TheBean
20.04.2018 14:43registriert Februar 2016
Etwas ähnliches ist der UBS im Dezember 2014 (oder 2013?) passiert. Bei einer Einzahlung in Fremdwährungen wurde der Betrag nicht mit dem Wechselkurs multipliziert, sondern durch den Wechselkurs dividiert. So wurden aus einer unbedeutenden Summe über 30 Mrd. CHF, die auf einem Kundenkonto gelandet sind.

Die UBS hats erst bemerkt, als die FINMA eine automatische Konkursmeldung der UBS erhalten und nachgefragt hat...
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