«Keine Miniröcke, keine Spaghetti-Träger» – das sind die Dresscodes von Schweizer Firmen
Ein 10-Seiten langer Dresscode – für General Motors Mitarbeiter war dies jahrelang Alltag. Darin hiess es unter anderem: T-Shirts mit einer unangemessen Botschaft seien am Arbeitsplatz nicht erwünscht.
Seit Mary Barra an der Spitze des Unternehmens ist, hat sich dies geändert. Eine ihrer ersten Amtshandlungen war es, die Kleiderordnung massiv zu vereinfachen. Seither kommt das Unternehmen mit einem «Zwei-Wörter-Dresscode» aus: «Dress appropriately», auf deutsch: «Ziehen Sie sich angemessen an.» Damit will Barra auf das Urteil von ihren Mitarbeitern vertrauen.
Auch in der Schweiz gibt es Firmen, die die Kleiderwahl dem gesunden Menschenverstand ihrer Mitarbeiter überlassen, wie eine Umfrage von watson unter Unternehmen zeigt. Dazu zählt auch der Energiekonzern Axpo.
«Bei Tätigkeit ausserhalb der Kraftwerksanlagen und bei Bürotätigkeiten gibt es keine fixen Kleidervorschriften», schreibt die Axpo-Sprecherin. Ein gepflegtes, sauberes Auftreten werde als selbstverständlich erachtet. «Erfahrungsgemäss hat es sich bewährt, hier auf ein gesundes Eigenempfinden der Mitarbeitenden zu zählen, anstatt fixe Vorschriften zu geben.» Ähnlich klingt es auch bei der Swisscom.
Diese Firmen haben No-Gos definiert
In anderen Schweizer Firmen gibt es klare No Gos, die teils auch schriftlich festgehalten sind.
1) Die Schweizerische Post
Für Mitarbeitende mit Kundenkontakt gibt die Post Empfehlungen ab. Dazu gehört:
- Ein gepflegter Bart- und Haarschnitt
- Nur dezentes Make-up
- Keine Frisuren, welche das Sehfeld einschränken
- Keine extremen Piercings im Gesichtsbereich
- Keine Tätowierungen mit diskriminierendem Inhalt
- Diskreter Ohrschmuck
2) AMAG Group
Schriftlich sind die Vorgaben beim Automobilhändler AMAG festgehalten. Darin heisst es.
«Als Mitarbeiterin und Mitarbeiter repräsentieren Sie die AMAG. Dementsprechend ist ein gepflegtes Erscheinungsbild gewünscht.»
Für Frauen heisst das konkret:
- Keine Spaghetti-Träger
- Keine bauch- und rückenfreie Kleidung
- Keine sichtbare Unterwäsche
- Keine Miniröcke
- Keine zerrissenen Jeans
- Keine Flipflops und Strandschuhe
Für Männer heisst das konkret:
- Keine kurzen Hosen
- Keine offenen Hemden
- Keine Trägerleibchen
- Keine sichtbare Unterwäsche
- Keine zerrissenen Jeans
- Keine offenen Schuhen
Es seien Basisvorgaben, die von den einzelnen Betrieben ergänzt werden können, schreibt der Sprecher der AMAG Group.
3) Adecco Switzerland
Wer bei Personaldienstleister Adecco eine neue Stelle antritt, der wird an seinem ersten Tag über die Gepflogenheiten im Unternehmen informiert und was er vermeiden sollte. Und zwar wird empfohlen auf diese Kleidungsstücke zu verzichten:
- Turnschuhe
- Jeans
- Flip-Flops
- Transparente Kleidung
4) Die CSS-Versicherung
«Die richtige Kleidung steht für Professionalität und fördert ein respektvolles Miteinander», schreibt der Sprecher der CSS. Mitarbeitenden wird zum Beispiel empfohlen, dass sie bei der Arbeit auf folgende Kleidungsstücke verzichten.
- Flip-Flops
- rückenfreie Tops
- Kapuzenjacken
- Ärmellose Shirts
- Kurze Hosen
5) UBS
Die Bekleidungsvorschriften für UBS-Mitarbeiter in der Kundenzone klingen schlicht. Ein rotes Accessoire, ein weisses Oberteil (Bluse oder Hemd), ein dunkler Anzug und schwarze Schuhe. Die UBS lege Wert auf ein gepflegtes Auftreten, schreibt eine Sprecherin. «Weitere spezifische Vorgaben gibt es nicht. Schlussendlich zählen Mass und Ästhetik.»
Das klang vor 8 Jahren noch anders, als die Schweizer Grossbank weltweit für Aufsehen sorgte, als sie einen neuen Dresscode testete. Bereits nach einer Woche kam der Rückzieher, nachdem viele Mitarbeiter sich dagegen wehrten.
eFinancialCareers.ch hat damals aus dem Dokument zitiert Und zwar stand darin: