EU-Automarkt legt zu: Deutsche Hersteller gewinnen, Tesla stürzt ab
Der europäische Automarkt hat im September ein kräftiges Plus von zehn Prozent verzeichnet. Wie der Branchenverband Acea und das Beratungsunternehmen EY berichten, konnten besonders deutsche Hersteller Marktanteile gewinnen.
Seltener Lichtblick für die Autobauer
Die steigende Nachfrage nach alternativen Antrieben führt zu Bewegung: So legten Plug-in-Hybride EU-weit um 65 Prozent zu und erreichten einen Marktanteil von 10,3 Prozent. Auch reine Elektroautos verzeichneten ein Plus von 20 Prozent und kommen nun auf einen Marktanteil von 18,9 Prozent. Die beliebtesten Antriebsarten sind und bleiben jedoch Hybride ohne Stecker mit einem Marktanteil von knapp 35 Prozent.
Klassische Benzin- und Dieselfahrzeuge verlieren dagegen weiter an Bedeutung. Ihr kombinierter Anteil fiel auf 37 Prozent.
Deutsche Hersteller setzen sich an die Spitze
Von dieser Entwicklung profitieren vor allem die deutschen Autobauer. Ihre Neuzulassungen stiegen in den ersten neun Monaten um 4,4 Prozent und damit deutlich stärker als der Gesamtmarkt (0,9 Prozent). Ihr gemeinsamer Marktanteil wuchs auf 39,5 Prozent.
Zu den Gewinnern zählen Volkswagen und BMW. Andere Hersteller wie Stellantis, Toyota und Tesla mussten hingegen Federn lassen.
Tesla traf es besonders hart: Der Elektroautohersteller verzeichnete im bisherigen Jahresverlauf einen Rückgang der Neuzulassungen um 39 Prozent.
Trotz Wachstum: Die Krise bleibt
Trotz der positiven Zahlen ist die Lage am Automarkt weiterhin angespannt. Im gesamten bisherigen Jahresverlauf liegt das Wachstum bei nur 0,9 Prozent und damit noch immer 19 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019.
Branchenexperte Constantin M. Gall fasst zusammen: «Der Neuwagenmarkt bleibt im Krisenmodus.» Er beobachte weiterhin eine grosse Kaufzurückhaltung. «Das liegt an den schwierigen Rahmenbedingungen: schwache Konjunktur, hohe Neuwagenpreise, grosse politische Unsicherheiten.» Der Automarkt wird in Bewegung bleiben.
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