Ein Flugzeug der insolventen Air Berlin darf auf Island nicht mehr abheben. Die deutsche Fluggesellschaft habe Flughafengebühren nicht gezahlt, teilte der Betreiber des internationalen Flughafens Keflavik, Isavia, in der Nacht zum Freitag mit.
Der Rückflug nach Düsseldorf wurde gestrichen. Laut Isavia waren die Gebühren bereits vor dem Insolvenzantrag von Air Berlin im August fällig.
Die Entscheidung, das Flugzeug jetzt nicht abheben zu lassen, sei «die letzte Massnahme, um die Bezahlung bereits erbrachter Dienstleistungen sicherzustellen». Zuvor hatte das Luftverkehrs-Onlinemedium Airlive über das gestrandete Flugzeug berichtet.
Air Berlin entgegnete, nach geltendem Recht müssten eventuell bestehende Forderungen aus der Vor-Insolvenz-Zeit zur Insolvenztabelle angemeldet werden. Darauf habe man den Flughafen Keflavik bereits mehrfach hingewiesen. «Das gegenwärtige Verhalten der Flughafengesellschaft ist klar rechtswidrig. Es ist nicht akzeptabel und geht zu Lasten der Passagiere der Air Berlin», sagte ein Sprecher.
Alle Passagiere des betroffenen Fliegers hätten trotz des Ausfalls allerdings noch in der Nacht Island verlassen können. Sie wurden umgebucht auf eine Maschine von Keflavik nach Berlin und erreichten dann von dort aus ihre Reiseziele.
Air Berlin hat seinen allerletzten Flug für den 27. Oktober angemeldet. Die Lufthansa übernimmt für voraussichtlich etwa 210 Millionen Euro 81 von 134 Flugzeugen und will bis zu 3000 Air-Berlin-Beschäftigte einstellen. Verhandlungen mit der britischen Easyjet, die 25 Flugzeuge übernehmen will, ziehen sich noch hin. (sda/dpa)