Anlässlich dem Swiss Economic Forum in Interlaken hat sich der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, dem SRF zum Interview gestellt.
Wahrscheinlich hat er sich auf ein paar nette Fragen gefreut, hatte die Nationalbank doch einen Rekordgewinn im Jahr 2017 verbucht.
Aber da hat Jordan die Rechnung ohne die hartnäckige Patrizia Laeri gemacht, die gemeinsam mit Eco-Kollege Reto Lipp das Interview führt.
Laeri spricht Jordan auf die umstrittenen Investitionen der SNB in US-Waffenfirmen an. Jordan, ganz Profi, weicht mit allgemeinen Floskeln über die nachhaltige und ethisch korrekte Strategie der Nationalbank aus. «Wir investieren in keine Firma, die geächtete Waffen produziert», sagt er.
«Das ist eine etwas theoretische Abstufung. Sie haben ja zum Beispiel mehr Facebook-Aktien als Mark Zuckerberg. Jede Bank würde Ihnen einen Index kreieren, der Waffen, Raketen und andere Produkte, die Menschenleben kosten, ausschliesst.»
Patrizia Laeri
Ääääh. screenshot: srf
Der Gesichtsausdruck Jordans wird von Frage zu Frage düsterer. Und schliesslich beendet er das Gespräch mit einem vielsagenden:
«So ist unsere Strategie. Mehr kann ich dazu nicht sagen.»
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Die beliebtesten Kommentare
alles auf rot
29.06.2018 12:08registriert September 2016
Ein gutes Beispiel für die Aufgabe von Journalistinnen und Journalisten.
Umstände und Fakten hinterfragen und recherchieren. Und nach einer unbefriedigenden Antwort nochmals nachfragen und gegebenenfalls Widersprüche aufzeigen.
Für die blosse Weiterverteilung ihrer eigenen Standpunkte und Aussagen haben die Befragten ja ihre Kommunikationsabteilungen.
Gratulation an Frau Laeri für das mutige Interview. Würde mir vermehrt wünschen, dass Journalisten nachhaken wenn Interviewpartner Fragen umgehen wollen.
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