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Dramatische Verschiebungen nach Terrorwelle: Hier (und hier nicht) buchen die Schweizer ihre Sommerferien

Gewinner und Verlierer der Feriensaison 2016.
Gewinner und Verlierer der Feriensaison 2016.
karte: watson

Dramatische Verschiebungen nach Terrorwelle: Hier (und hier nicht) buchen die Schweizer ihre Sommerferien

17.04.2016, 11:5917.04.2016, 15:01
Kian Ramezani
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Die jüngsten Anschläge auf touristische Ziele in der Türkei, Ägypten und Tunesien führen zu dramatischen Verschiebungen, wo die Schweizer ihre Sommerferien planen.

«Bei den Buchungen für Ägypten, Tunesien und die Türkei sehen wir im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang im hohen zweistelligen Bereich», erklärt Anja Dobes, Sprecherin des Reiseveranstalters Hotelplan Suisse. Ägypten etwa sei um die Hälfte eingebrochen, die Türkei um rund 40 Prozent. Auch Tunesien leide unter einem starken Nachfragerückgang.

Ähnlich klngt es bei Branchenprimus Kuoni: «Die Nachfrage für Badeferien in Ägypten und Tunesien ist schwach und in der Türkei zurückhaltend», sagt Sprecher Marcel Schlatter. Die Lage in den betroffenen Regionen ist verzweifelt, wie diese Reportage aus Hurghada am Roten Meer eindrücklich aufzeigt.

Leerer Hotelstrand im ägyptischen Badeort Hurghada (23.03.2016).
Leerer Hotelstrand im ägyptischen Badeort Hurghada (23.03.2016).bild: el-qamar
«Für die Sommersaison findet eine Verlagerung nach Spanien statt.»
Anja Dobes, Hotelplan Suisse

Bereits zeichnen sich die grossen Ausweichbewegungen ab: «Wir stellen ganz allgemein eine verstärkte Buchungsnachfrage in Richtung westliches Mittelmeer fest, das heisst Balearische und Kanarische Inseln, Italien und Portugal», so Schlatter. Die bisherigen Reservationen würden bei Kuoni folgende Rangliste ergeben:

  1. Mallorca
  2. Kreta
  3. Gran Canaria
  4. Zypern
  5. Kroatien
  6. Fuerteventura
  7. Algarve
  8. Sardinien

Hotelplan Suisse registriert dieselbe Dyamik: «Für die Sommersaison findet unter anderem eine Verlagerung nach Spanien statt, sowohl bei den Buchungen auf dem Festland als auch auf den Inseln sehen wir ein Vorjahresplus im einstelligen Prozentbereich», heisst es bei dem Ferienveranstalter.

Mallorca kann sich 2016 auf eine Rekordsaison einstellen.
Mallorca kann sich 2016 auf eine Rekordsaison einstellen.
Bild: Getty Images Europe

Ebenfalls grosser Beliebtheit würden sich die griechischen Mittelmeerinseln erfreuen, mit Ausnahme von Kos und Rhodos, die mit der Flüchtlingskrise assoziiert werden. In der Tendenz scheinen die Schweizer in der Nähe zu bleiben. Neben Spanien und Griechenland verzeichnen die Reiseanbieter auch viele Buchungen für Italien, Südfrankreich, Österreich sowie für skandinavische Länder.

Touristen in der kubanischen Hauptstadt Havanna.
Touristen in der kubanischen Hauptstadt Havanna.Bild: MICHAEL REYNOLDS/EPA/KEYSTONE

Auch auf der Langstrecke gibt es einen neuen Renner: «Auf Kuba findet ein regelrechter Run statt, natürlich auch vor dem Hintergrund der jüngsten politischen Öffnung», so Hotelplan-Sprecherin Dobes. Weiter würden Mauritius, die Dominikanische Republik und Madagaskar eine gute Nachfrage verzeichnen. Bei Kuoni stehen die Malediven, die USA, Kanada, Thailand, Südamerika sowie Kreuzfahrten hoch im Kurs.

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102 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TanookiStormtrooper
17.04.2016 12:15registriert August 2015
Momentan würde ich ja jedem empfehlen noch schnell nach Kuba zu gehen, bevor das Land von Amis überrannt wird. Der Charme des Landes wird wohl mit McD, Starbucks und Co. verloren gehen...
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Polaquitoloco
17.04.2016 12:13registriert März 2016
Aha, die kanarischen Inseln liegen laut Kuoni also im westlichen Mittelmeer. Egal. Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien.
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Sacha Pfander
17.04.2016 13:47registriert April 2016
warum im Sommer immer in den Süden, haben wir uns gefragt? Darum gehts dieses Jahr mit den Kindern nach Dänemark an die Nordsee.
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