Die Schweiz ist ein Umzugsland. Die Umzugsquote beträgt je nach Kanton bis zu 15 Prozent pro Jahr. Vor und nach dem Umzug lauern aber einige Kostenfallen. Im Folgenden findest du 11 praktische Spar- und Finanztipps rund um deine «Züglete».
Beim Ausmisten bleiben meistens auch Gegenstände übrig, die du nicht in deine neue Bleibe mitnehmen möchtest. Du kannst diese auf Plattformen wie Anibis und Tutti gratis zum Verkauf ausschreiben.
Wenn du dafür zu faul bist, kannst du deine überflüssigen Siebensachen natürlich auch einfach verschenken. Die Alternative «einfach auf die Strasse stellen» kann allerdings gebüsst werden. Trotzdem erfreut sich diese Variante in Städten wie Zürich einer anhaltenden Beliebtheit.
Wohnen hinterlässt Spuren. Als Mieter kannst du aber nicht für alle Schäden haftbar gemacht werden. Gewöhnliche Abnutzungserscheinungen wie eine veränderte Wandfarbe muss dein Vermieter begleichen.
Bei übermässiger Abnutzung oder Zerstörung von Wohnungsbestandteilen musst du als Mieter aber für den Restwert aufkommen. Eine Lebensdauertabelle des Mieterverbands gibt darüber Auskunft. Alternativ könnte je nach Fall deine Haftpflichtversicherung einspringen, zum Beispiel bei einer beschädigten Badewanne.
Umgekehrt ist es natürlich wichtig, dass du bei oder kurz nach der Übernahme deiner neuen Wohnung mögliche Schäden in einem Protokoll festhältst und dem Vermieter eine Kopie übergibst. Damit du dann beim zukünftigen Auszug nicht für einen Schaden deiner Vormieter geradestehen musst.
Es gibt grosse Preis- und Leistungsunterschiede zwischen den einzelnen Umzugsunternehmen. Es lohnt sich, vorgängig zu vergleichen und Offerten einzuholen. Plattformen wie Movu oder Immoscout24 können dir dabei behilflich sein.
Noch viel günstiger ist es natürlich, die «Züglete» selbst zu organisieren. Am besten mit dem eigenen Auto oder einem Fahrzeug eines Bekannten. Ansonsten gibt es in der Schweiz zahlreiche Anbieter von Transporter. Auch Mobility verfügt über einige Transportfahrzeuge. Am Schluss erhalten deine Mithelfer dann ein Essen spendiert – wie es das gute alte Schweizer Umzugsbrauchtum vorsieht.
Melde deine neue Wohnadresse rechtzeitig bei deiner Bank. Ansonsten kann es im schlimmsten Fall passieren, dass dir die Bank horrende Gebühren für Adressnachforschung und banklagernde Post in Rechnung stellt.
Ein Bankwechsel ist bei einem Umzug nicht unbedingt nötig, ausser du bist Nostalgiker und schwörst auf den regelmässigen Besuch eines Bankschalters in unmittelbarer Nähe. Dein Umzug kann aber ein guter Anlass sein, die Konditionen bei deiner Bank einem Check zu unterziehen und zu einer Bank mit besseren Konditionen zu wechseln. Eine Check-Liste für den Kontowechsel findest du hier.
Es gibt viele überflüssige Versicherungen. Die Hausratversicherung – die in der Regel zusammen mit einer Haftpflichtversicherung abgeschlossen wird – kann aber sinnvoll sein. Zumindest wenn du in deinem neuen Heim auch etwas wertvollere Gegenstände dein eigen nennst. Beachte, dass du weder über- noch unterversichert sein solltest, mehr dazu hier.
Falls du bereits eine Hausratversicherung hast, solltest du die Versicherungssumme für dein neues Zuhause – zum Beispiel im Fall einer neuen Möblierung – kurz überprüfen und gegebenenfalls anpassen.
Are you sitting down? Maurizio #Cattelan: "America" opens tomorrow, 9/15, in one of the museum’s public restrooms. pic.twitter.com/awS3I2xV3B
— Guggenheim Museum (@Guggenheim) 15. September 2016
Prämien können sich je nach Wohnort (das heisst Prämienregion und Kanton) markant unterscheiden. Am neuen Wohnort können andere Krankenkassen am günstigsten sein und die Prämien im besten Fall deutlich tiefer ausfallen.
Leider berechtigt dich ein Umzug aber nicht zur einer sofortigen Kündigung. Für einen Krankenkassen-Wechsel gelten die üblichen Kündigungsfristen. Auf jeden Fall empfiehlt sich aber ein Krankenkassen-Vergleich.
Auch bei anderen Versicherungen können je nach Wohnort unterschiedlich hohe Prämien in Rechnung gestellt werden. Dazu gehören zum Beispiel Autoversicherungen, bei denen sich die Prämien je nach Wohnort markant unterscheiden können. Ein Vergleich lohnt sich auch da.
Immer mehr Schweizer schliessen eine Mietkautionsversicherung ab. Dabei handelt es sich für dich als Mieter nicht um eine Versicherung, sondern um eine Bürgschaft, die entsprechend teuer und deshalb meistens keine gute Idee ist. Die Mietkaution selbst darf übrigens nicht mehr als das Dreifache der monatlichen Bruttomiete betragen.
Günstigere Alternative sind Mietersparkonten, auch wenn es zurzeit fast keinen Zins mehr gibt. Wer trotz den happigen Gebühren eine Mietkautionsversicherung abschliessen möchte, sollte unbedingt vorher die Mietkautionsangebote vergleichen, da die Unterschiede zwischen den Anbietern Hunderte von Franken pro Jahr ausmachen können.
Falls dir am neuen Wohnort bestimmte Werkzeuge oder Gegenstände für den einmaligen oder gelegentlichen Gebrauch fehlen, musst du diese nicht unbedingt kaufen. Alternativ kannst du auf Sharing-Plattformen wie WeeShare, Sharely, PumpiPumpe oder Shrebo Ausschau halten. Oder einfach deine neuen Nachbarn fragen.
Bei einem Wohnungswechsel bietet die Schweizerische Post einen Dienst an, der dir die Post automatisch an die neue Wohnadresse weiterleitet. Diesen Nachsendeauftrag solltest du online abschliessen. Bei einem Internet-Abschluss kostet das Nachsenden 30 Franken für ein Jahr, am Schalter oder per Telefon kostet es hingegen 42 Franken. Auch kannst du Unternehmen angeben, die deine neue Adresse erhalten sollen.