Wie jedes Jahr im August heisst es: Die Perseiden kommen! Oder genauer gesagt: Sie sind schon da. Der «beste Meteor-Schauer des Jahres», wie selbst die US-Weltraumbehörde NASA das Himmelsspektakel nennt, hat zwar seinen Höhepunkt jeweils um den 12. August herum. Aber die Erde quert den Meteoritenstrom der Perseiden schon seit Mitte Juli – die ersten Sternschnuppen erscheinen ab dem 17. Juli, die letzten sind am 24. August zu sehen. Höchste Zeit also, die wichtigsten Fragen zu diesem Himmelsphänomen zu klären!
Wer eine Sternschnuppe sieht und sich dabei etwas wünscht, dessen Wunsch geht in Erfüllung. Das sagt zumindest der Volksmund. Was es beim Wünschen so alles zu beachten gilt, klärt der ultimative Wünsch-Leitfaden von Jodok Meier:
Dieses Jahr erreicht der Schwarm vom 12. August um 16 Uhr bis 13. August um 5 Uhr sein Maximum. Sobald es dunkel genug ist, lassen sich theoretisch bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde beobachten – allerdings nur bei ungewöhnlich guten Bedingungen, etwa in den Bergen fernab der lichtverschmutzten Städte. Ansonsten liegt die maximale Fallrate eher bei 20 bis 50 Perseiden pro Stunde.
Die Bedingungen sind dieses Jahr in der Tat nicht schlecht: Da erst am 8. August Neumond war, leuchtet die schmale Sichel des zunehmenden Mondes noch nicht stark genug, um die Sicht auf die Sternschnuppen zu stören. Noch besser: Am 12. August geht der Mond bereits vor 23 Uhr unter. Die ideale Beobachtungszeit liegt zwischen etwa Mitternacht und der Morgendämmerung – und zwar je später, desto besser. Das liegt daran, dass der Perseiden-Radiant – der scheinbare Herkunftsort der Sternschnuppen – am nordöstlichen Nachthimmel immer höher steigt und daher mehr Meteore zu sehen sind.
Die Perseiden! In den Nächten bis zum 15.08. sollten sich alle paar Minuten Sternschnuppen am Firmament zeigen. Es sind verglühende Brösel des Kometen Swift-Tuttle. Die meisten Sternschnuppen sind in den Morgenstunden und spätabends am 12.08. zu erwarten.
— Planetarium Hamburg (@PlanetariumHH) August 6, 2021
Bild: Kraupe/Frauenkron pic.twitter.com/GeRb4xtvGx
Ein Blick in den wolkenfreien Himmel lohnt sich allerdings auch in den Nächten vor und nach dem Perseiden-Maximum. Auch dann sind schon viele dieser Sommermeteore zu erspähen.
Es braucht keine besondere Ausrüstung, um die Perseiden zu beobachten. Ein Liegestuhl oder eine Isomatte für den entspannten Blick nach oben reichen völlig aus – wichtiger ist eine gute Rundumsicht, am besten an erhöhter Stelle und fern von störenden Lichtquellen. Da das Auge etwa eine halbe Stunde benötigt, um sich optimal an die Dunkelheit anzupassen, ist es besser, den Blick auf Lichtquellen wie Handy oder Taschenlampe zu vermeiden.
Hilfsmittel wie Ferngläser oder gar Teleskope sind nicht erforderlich – sie sind im Gegenteil eher hinderlich, da sie das Blickfeld einengen. Damit sinkt die Chance, einen Blick auf einen der schnell verglühenden Meteore zu erhaschen.
Die Sternschnuppen lassen sich natürlich fotografieren, aber ein Handy wird da keine berauschenden Resultate liefern. Auf jeden Fall benötigt man ein gutes, festes Stativ; eine Kamera mit Weitwinkelobjektiv bei offener Blende wäre auch nicht schlecht. Der Fokus sollte auf «unendlich» gestellt sein. Natürlich sollte man Langzeitbelichtung (ohne Blitz) einstellen und den Selbstauslöser/Fernauslöser nutzen, damit die Kamera beim Knipsen nicht wackelt. Wer kein Stativ zur Hand hat, kann die Kamera auch auf den Boden legen – am besten auf eine Unterlage, um das Display nicht zu zerkratzen.
Die Perseiden sind der einzige grosse Meteorstrom im Sommer und einer der ergiebigsten überhaupt. Ihren Namen haben die Sommersternschnuppen vom Sternbild Perseus. Denn es wirkt so, als kämen die Meteore aus dieser Richtung; als liege dort ihr Ausgangspunkt, der sogenannte Radiant.
Im Volksmund heissen die Augustmeteore übrigens «Laurentiustränen». Der Name erinnert an den Heiligen Laurentius, der am 10. August des Jahres 258 unter der Herrschaft des römischen Kaisers Valerian den Märtyrertod auf einem Rost starb. Seither regnete es gemäss der Legende an diesem Tag stets feurige Tränen.
In Wirklichkeit kommen die Perseiden nicht aus dem Sternbild Perseus, sondern aus der unmittelbaren Umgebung der Erde. Es handelt sich um winzige Teilchen, die der Komet 109P/Swift-Tuttle auf seiner Umlaufbahn um die Sonne zurückgelassen hat. Wenn unser Planet – wie jedes Jahr zwischen Mitte Juli und Ende August – die kosmische Staubspur des etwa alle 133 Jahre wiederkehrenden Kometen kreuzt, dringen die Staubteilchen in die Erdatmosphäre ein.
Die meist staubkorn- bis stecknadelkopfgrossen Partikel aus Kometenstaub sind unglaubliche 216'000 Kilometer pro Stunde (60 km/s) schnell, wenn sie auf die Gashülle der Erde treffen. Im Gegensatz zu einer weit verbreiteten Auffassung ist es aber nicht so, dass es diese verglühenden Partikel sind, die von uns als Sternschnuppen beobachtet werden.
Sichtbar ist vielmehr das sogenannte Rekombinationsleuchten, das entsteht, wenn die energiereichen Partikel in einer Höhe von 100 bis 80 Kilometer Luftteilchen ionisieren – also Elektronen von den Atomen trennen. Diese Elektronen geben die Energie in Form von Photonen ab, wenn sie wieder mit einem Atom rekombinieren. Das eigentliche Verglühen der Partikel in tieferen Luftschichten ist von blossem Auge kaum wahrnehmbar.
Ein Meteorschwarm bietet dem mit der Erde durchs All sausenden Beobachter ein ähnliches Bild wie einem Autofahrer bei einer Fahrt in dichtem Schneetreiben: Beim Blick durch die Windschutzscheibe scheint es, als kämen alle Schneeflocken von einem gemeinsamen Ausgangspunkt. Dies ist jedoch lediglich ein Effekt der Perspektive.
Die Meteore in Meteorströmen fliegen nämlich parallel zueinander, wenn sie mit der Erdatmosphäre zusammenprallen. Da aber die Netzhaut des Auges im Vergleich zum Himmel winzig ist, sieht sie diese Leuchterscheinungen in einer Zentralprojektion, in der die parallelen Flugbahnen als stürzende Linien wahrgenommen werden. Dies ist derselbe Effekt, der dazu führt, dass die parallelen Sonnenstrahlen für uns die Sonne radial zu umgeben scheinen.
Nein. Heller sind etwa grössere Brocken, die aber selten sind. Sie kommen häufiger im Inneren des vom Kometen erzeugten Staubbandes (also beim Maximum) vor. Sie leuchten beim Eintritt in die Atmosphäre so stark wie helle Sterne und Planeten. Noch heller – aber auch entsprechend seltener – sind die sogenannten Feuerkugeln (auch «Boliden» genannt). Diese spektakulären Meteore ziehen oft einen farbig nachglühenden Schweif hinter sich her.
(Mit Material der Nachrichtenagentur sda)
Ein Meteoriten-Strom wäre dramatisch.
Meteoroiden oder Meteorstrom wäre die korrektere Bezeichnung.
Ein Meteorit erreicht den Boden.
Ein Meteorstrom wird es, sobald viele Meteoroiden nahe beisammen sind und auf die Erde treffen.
Sorry fürs Klugsch****en :-)