Der Generationenkonflikt in der beruflichen Vorsorge verschärft sich. Um die überhöhten Rentengarantien erfüllen zu können, die Pensionierten gegeben wurden, werden den Berufstätigen ungefragt weniger Überschüsse gutgeschrieben.
01.05.2016, 18:0702.05.2016, 11:29

Jahrelang Geld in die zweite Säule eingezahlt, aber nie abgehoben: In der Schweiz warten fast 3 Milliarden Franken vergessene Pensionskassengelder auf ihre Besitzer. (Symbolbild)
Bild: KEYSTONE
Das läuft auf eine Quersubventionierung der Rentner zulasten der Aktiven hinaus, berichtete die «SonntagsZeitung».
Der Transfer hat beunruhigende Dimensionen angenommen. Auf 4 bis 5 Milliarden Franken veranlagt Swisscanto, die Fondsgesellschaften der Kantonalbanken, inzwischen das Ausmass der Querfinanzierung.
«Die ältere Generation lebt bei der Pensionskasse auf Kosten der jüngeren.»
Nationalrätin Kathrin Bertschy
Eine berufstätige Person erleidet so einen Nachteil von 1000 bis 1250 Franken – im Jahr, wohlbemerkt. «Seit der Einführung des Pensionskassenobligatoriums 1985 hat die Querfinanzierung massiv zugenommen.
Von 1985 bis 2015 betrug sie im Schnitt noch 1,5 Milliarden Franken pro Jahr», sagt Othmar Simeon, Geschäftsführer der Swisscanto Vorsorge AG. 2014 schätzte Swisscanto die Transferzahlung auf rund 3 Milliarden Franken.
«Die Pensionierten sind in mehrfacher Hinsicht die Gewinner: Sie haben eine garantierte Rente. Gleichzeitig profitieren sie gegenwärtig von der negativen Teuerung, was die Kaufkraft ihrer Renten stärkt», sagt Simeon. Die grünliberale Nationalrätin Kathrin Bertschy sagt es so: «Die ältere Generation lebt bei der Pensionskasse auf Kosten der jüngeren.» (aargauerzeitung.ch)
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