Dank eines 6:3-Siegs im sechsten Conference Final gegen die Anaheim Ducks haben sie es geschafft: Roman Josi und Yannick Weber spielen mit den Nashville Predators um den Stanley Cup. Nach Raphael Diaz, der 2014 mit den New York Rangers im Final gegen die Los Angeles Kings in einem Spiel zum Einsatz kam, sind die beiden Berner die Schweizer Feldspieler Nummer 2 und 3, welche die wichtigste Hockey-Trophäe der Welt ins Visier nehmen dürfen.
Als Achter der Regular Season hat Nashville drei Playoff-Serien gegen höher eingestufte Gegner gewonnen. Der verdiente Lohn für den Gewinn der Western Conference ist die Clarence S. Campbell Bowl. Captain Mike Fisher, der wegen einer Verletzung nicht spielen konnte, nahm die Trophäe entgegen. Wobei «nehmen» das falsche Wort ist – wie üblich berührte weder Fischer, noch ein anderer Predators-Spieler den silbernen Pokal.
Dieser Aberglaube hat Tradition: Seit fünf Jahren hat kein Captain des Western-Conference-Gewinners die Trophäe mehr berührt und vier dieser Teams holten danach den Stanley Cup.
Eine Siegesfeier gab es natürlich trotzdem. Und mittendrin Roman Josi und Yannick Weber. «Nach Spielschluss gab es erstmal ziemlich viele Umarmungen. Wir sind natürlich alle extrem happy, und ich bin extrem stolz auf dieses Team», beschrieb Josi nach Spielschluss seine Gefühle gegenüber SRF.
«Das Resultat täuscht ein wenig, wir hatten nicht so ein gutes Spiel. Sie hatten eigentlich dominiert, aber Pekka (Rinne, Anm.d.Red.) hielt unglaublich. Er war in diesen Playoffs schon zuvor unser bester Spieler und hat auch heute dieses Spiel für uns gewonnen.» Mit 38 Paraden liess der finnische Keeper die Ducks-Offensive Mal für Mal verzweifeln.
Doch auch die beiden Schweizer spielten stark. Yannick Weber lieferte in der 2. Minute den Assist zum 1:0 und stand 12:24 Minuten auf dem Eis. Roman Josi kam auf 21:54 Minuten Eiszeit und auf eine Plus-1-Bilanz. «Wir haben das ganze Jahr so hart gearbeitet dafür und nun haben wir die Chance, um den Stanley Cup zu spielen», so der Berner Verteidiger.
«Als Kind träumte ich immer davon einen NLA-Titel zu gewinnen, die NHL war da noch weit weg. Je älter ich geworden bin, desto mehr verfolgte ich dann die NHL. Ich schaute in der Nacht mit Kollegen oft den Final. Dass ich jetzt selber in diesem Final spielen kann, ist sicher toll. Ein Traum wird wahr.»
Im Stanley-Cup-Final trifft Josi mit den Predators entweder auf Titelverteidiger Pittsburgh oder die Ottawa Senators. Was wäre dem Schweizer lieber: Das grosse Verteidiger-Duell mit Ottawas Erik Karlsson oder ein Kräftemessen mit Superstar Sidney Crosby und Kumpel Mark Streit?
«Es wäre natürlich sehr cool, im Final gegen ‹Streiti› zu spielen», sagt Josi. «Er ist ein guter Freund von mir, wie auch von Yannick. Er war immer ein grosses Vorbild für mich, ich schaute immer zu ihm hoch. Aber egal, gegen wen es geht, es wird ein extrem harter Final werden. Jetzt geniessen wir jedoch erstmal diesen Sieg.»