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Hat Blocher es auf den «Blick» abgesehen?

Hat Blocher es auf den «Blick» abgesehen?

Der ehemalige SVP-Nationalrat Walter Frey soll dem Ringier-Verlag ein Angebot für die «Blick»-Gruppe unterbreitet haben. Bei Ringier vermutet man hinter der Offerte einen anderen Namen.
05.03.2017, 10:2905.03.2017, 11:05
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Steckt Christoph Blocher hinter der Offerte für den «Blick»?Bild: KEYSTONE

Dem Medienunternehmen Ringier liegt eine Kaufofferte für die «Blick»-Gruppe vor. Wie zwei Mitglieder des oberen Ringier-Kaders unabhängig voneinander gegenüber der NZZ am Sonntag berichten, hat der Basler Wirtschaftsanwalt Martin Wagner das Angebot der Konzernspitze unterbreitet. Er nannte eine Kaufsumme von 230 Millionen Franken für «Blick», «Sonntags-Blick», «Blick am Abend» und die dazugehörigen Onlineportale.

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Hinter der Offerte stehe als Hauptinvestor der vormalige SVP-Nationalrat Walter Frey, sagte Wagner gegenüber Ringier. Neben ihm soll es weitere Investoren geben, die unbekannt sind. Frey besitzt bereits mehrere Zürcher Lokalblätter.

Marc Walder, CEO der Ringier AG, hat inzwischen via Twitter jede Verkaufsabsicht dementiert: 

Bei Ringier vermutet man laut «NZZ am Sonntag» hinter der Offerte Christoph Blocher. Martin Wagner, der Rechtsvertreter von Blochers «Basler Zeitung» ist, gab dafür einen Hinweis: Er sagte der Ringier-Spitze, dass das Projekt einer Gratis-Sonntagszeitung vorangetrieben werde, falls es zu keinem Verhandlungsabschluss komme.

Von einem solchen Projekt spricht Blocher seit Mitte 2016. Eine Gratis-Sonntagszeitung würde dem «Sonntags-Blick» enorm schaden. Der Plan wird nun also als Druckmittel eingesetzt, um anderen Medienhäusern Unternehmensteile abzukaufen – zum Beispiel die ganze «Blick»-Gruppe.

Christoph Blocher

Wagner will laut «NZZ am Sonntag» als neuen «Blick»-Sportchef den Ex-Fifa-Sprecher Walter de Gregorio einsetzen. Mit ihm und PR-Berater Aloys Hirzel gründete der Anwalt kürzlich eine Kommunikationsagentur. (aargauerzeitung.ch)

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49 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pitsch Matter
05.03.2017 12:39registriert September 2016
Die SVP will sich die Deutungshoheit kaufen, der Blick wäre perfekt. Für den Büezer gross gegen Ausländer, Flüchtlinge Moslems und Burkas predigen und dann zwischen den Zeilen die wahren interessen folgen und dem Büezer Rentenalter 67, Deregulierung und Steuersenkungen für Vermögen als alternativlos verkaufen.
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jones
05.03.2017 11:09registriert Januar 2014
Berlusconi lässt grüssen!
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TheDude10
05.03.2017 11:06registriert November 2015
Zustände wie in Italien.
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Trumps BBB – oder warum Elon Musk Recht hat
Obwohl alles dagegen spricht, wird das Mammut-Gesetz des US-Präsidenten wohl vom Kongress verabschiedet werden.

Ob es Albert Einstein nun gesagt hat oder nicht, zutreffend ist es auf jeden Fall: Wer das gleiche Experiment wiederholt und auf einen anderen Ausgang hofft, der ist verrückt. Das jüngste Beispiel dieser Binsenwahrheit ist die «Big and Beautiful Bill» (BBB) von Donald Trump. Dieses Monster-Gesetz ist im Begriff, mit Hängen und Würgen durch den amerikanischen Kongress gepeitscht zu werden. Wahrscheinlich wird es auch gelingen, wenn auch möglicherweise nicht mehr vor dem 4. Juli, dem Nationalfeiertag der USA, wie dies Trump gefordert hat.

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