Die Vorzeichen waren klar: GC in einer Krise, der FC Basel in starker Form. Entsprechend durfte niemand davon überrascht sein, dass der FCB die Partie verdient für sich entschied.
Meister Basel nahm beim Rekordmeister GC von Anfang an das Spieldiktat in die Hand. Doch Lang scheiterte mit einem Kopfball am Pfosten, Ajeti lenkte den Ball aus wenigen Metern über den Kasten. So war es Mohamed Elyounoussi vorbehalten, das 1:0 für den FCB zu erzielen. Mit einem Volley traf der Norweger den Ball zwar nicht wunschgemäss, aber weil GC-Torhüter Lindner ihn erst spät sehen konnte, ging er dennoch rein.
Die beste Gelegenheit der Grasshoppers, um die Partie auszugleichen, hatte wenig später Munsy. Nach einer Freistossflanke kam er aus der Drehung zum Abschluss. Aber er setzte den Ball nicht nur an Goalie Vaclik vorbei, sondern auch auf der aus seiner Sicht falschen Seite des Pfostens.
Die Vorentscheidung fiel nach einer Stunde, als Renato Steffen Basels zweiten Treffer erzielte. Nach einem Doppelpass mit Ajeti tauchte er ungedeckt im Strafraum auf, wuchtig drosch er den Ball ins Tor. Beinahe wäre kurz darauf das 3:0 gefallen. Aber Elyounoussi, der eine Oberlin-Flanke im vollen Lauf mit links stoppte und dann volley mit rechts abschloss, traf lediglich den Pfosten.
Würden die Berner Young Boys als Leader überwintern? Bei einem Unentschieden in Luzern wäre Basel vorbei gezogen. Doch so weit kam's nicht, YB zeigte eine reife Leistung und liegt nun bis zum Wiederbeginn der Meisterschaft im Februar zwei Punkte vor dem FCB.
Luzern bot sich früh im Spiel die Chance, in Führung zu gehen. Doch YB-Goalie von Ballmoos reagierte stark, als Demhasaj nach einem tollen Konter alleine vor ihm auftauchte. Auf der Gegenseite zeichnete sich FCL-Hüter Omlin mit zwei glänzenden Paraden gegen Ngamaleu und Hoarau aus.
Nach rund einer halben Stunde münzten die Gäste ihre Überlegenheit in Tore um. Erst köpfte Sékou Sanogo (33.) YB nach einem Eckball in Führung, dann doppelte Roger Assalé nach (37.). Dem Stürmer wurde es aber auch gar leicht gemacht. Nachdem die Luzerner Abwehrspieler ihn ehrfürchtig bestaunten und in Ruhe liessen, drückte Assalé aus rund 25 Metern ab und versteckte den Ball im Netz.
Die Frage, ob der FC Luzern noch zu einer Reaktion fähig ist, wurde keine drei Minuten nach Wiederanpfiff beantwortet: Miralem Sulejmani erzielte das 3:0. Hoarau hatte den Ball gefühlvoll zur Mitte gelupft, Assalé verpasste die Hereingabe, doch Sulejmani rauschte heran und donnerte den Ball mit einem Halbvolley in den Winkel.
Dereck Kutesas Anschlusstreffer war nicht mehr als ein Betriebsunfall, denn nach 66 Minuten erzielte Sanogo seinen zweiten Treffer am dritten Advent. Herrlich erhöhte er nach einem Doppelpass mit Hoarau auf 4:1. Luzerns Abwehr sah dabei uralt aus, Sanogo tauchte alleine vor Omlin auf und zeigte sich im Duell mit dem Goalie nervenstark. Ein Adjektiv, das auch auf Reto Ziegler zutraf: Luzerns Routinier verkürzte mittels Foulpenalty noch einmal.
Fünf Torschüsse – vier Tore. Die Halbzeit-Bilanz von Lausanne-Sport war beinahe makellos. Die Waadtländer zerpflückten einen desolaten FCZ, Sinnbild für dessen Auftritt war der dritte Treffer. Er entstand nach einem Missverständnis zwischen Goalie Vanins und der Abwehr, nach schlechter Ballbeherrschung und durch einen frechen Lob von Campo.
Dass beim klaren Pausenstand von 4:0 nach dem Seitenwechsel nicht mehr viel ging bei frostigen Temperaturen auf der Pontaise, ist nachvollziehbar. Lausanne hat dem FCZ das Weihnachtsfest tüchtig versaut. Es feierte den höchsten Saisonsieg – für die Zürcher war es gleichzeitig die höchste Saisonniederlage. (ram)
Grasshoppers - Basel 0:2 (0:1)
7800 Zuschauer. - SR Klossner.
Tore: 25. Elyounoussi (Akanji) 0:1. 59. Steffen (Ajeti) 0:2.
Grasshoppers: Lindner; Lavanchy, Bergström, Vilotic, Qollaku; Basic, Bajrami (66. Sukacev); Pusic (46. Avdijaj), Andersen, Brahimi (66. Pickel); Munsy.
Basel: Vaclik; Lang, Suchy, Akanji, Petretta; Xhaka, Zuffi; Steffen (81. Serey Die), Elyounoussi, Oberlin (63. Bua); Ajeti (85. van Wolfswinkel).
Bemerkungen: Grasshoppers ohne Jeffrén, Djuricin, Doumbia (alle verletzt), Sigurjonsson, Kamberi und Bahoui (alle nicht im Aufgebot). Basel ohne Vailati (verletzt), Itten und Callà (beide nicht im Aufgebot). 13. Kopfball von Lang and den Pfosten. 61. Pfostenschuss von Elyounoussi. Verwarnungen: 78. Steffen (Gerangel mit Qollaku), 78. Qollaku (Gerangel mit Steffen)l, 88. Vilotic (Foul).
Luzern - Young Boys 2:4 (0:2)
8980 Zuschauer. - SR San.
Tore: 33. Sanogo (Sulejmani) 0:1. 37. Assalé 0:1. 48. Sulejmani (Hoarau) 0:3. 51. Kutesa (Juric) 1:3. 66. Sanogo (Hoarau) 1:4. 74. Ziegler (Foulpenalty) 2:4.
Luzern: Omlin; Knezevic, Ziegler, Lustenberger; Grether, Schneuwly, Voca (63. Ugrinic), Schürpf (46. Kryeziu); Demhasaj, Vargas (46. Kutesa); Juric.
Young Boys: Von Ballmoos; Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito; Moumi Ngamaleu (92. Fassnacht), Sow, Sanogo, Sulejmani (77. Schick); Assalé, Hoarau (69. Nsame).
Bemerkungen: Luzern ohne Schulz (gesperrt), Arnold, Schwegler, Custodio, Feka, Lucas (alle verletzt), Schindelholz (Trainingsrückstand) und Follonier (nicht im Aufgebot). Young Boys ohne Lotomba, Wüthrich, Seferi (alle verletzt), Joss (beide nicht im Aufgebot). 93. Gelb-rote Karte gegen Knezevic (Foul). Verwarnungen: 25. Schürpf (Foul), 57. Sanogo (Unsportlichkeit), 86. Assalé (Foul), 89. Knezevic (Foul).
Lausanne-Sport - Zürich 5:1 (4:0)
3627 Zuschauer. - SR Erlachner.
Tore: 5. Kololli (Margiotta) 1:0. 33. Zarate (Geissmann) 2:0. 37. Campo 3:0. 41. Margiotta (Kololli) 4:0. 53. Kololli (Campo) 5:0. 57. Winter (Corner Rodriguez) 5:1.
Lausanne-Sport: Castella; Elton Monteiro, Rochat, Marin; Maccoppi; Campo (91. Asllani), Geissmann, Pasche, Kololli; Zarate (67. Gétaz), Margiotta (79. Torres).
Zürich: Vanins; Nef, Bangura, Thelander; Winter, Palsson, Rüegg (57. Aliu), Rodriguez; Odey (46. Rohner), Frey (67. Koné), Dwamena.
Bemerkungen: Lausanne ohne Dominguez, Manière und Tejeda (alle verletzt), Zürich ohne Sarr (gesperrt), Brunner (krank), Alesevic, Kempter, Maouche, Marchesano, Pa Modou und Schönbächler (alle verletzt). Verwarnungen: 39. Frey (Foul). 83. Rochat (Foul). (sda)