Im ersten Spiel der Saison hatten die Young Boys Mühe, den Schwung aufzunehmen, der sie im Frühling zum Meistertitel getragen hatte. Dennoch siegten sie gegen GC im Stade de Suisse 2:0.
55 Minuten lang waren die Zürcher dem favorisierten Gegner in jeder Hinsicht ebenbürtig. Dann leistete sich der schon verwarnte GC-Aussenverteidiger Souleyman Doumbia an der Grundlinie ein zweites geahndetes Foul am durchbrechenden Kevin Mbabu innert elf Minuten. Schiedsrichter Alain Bieri musste den Spieler mit Gelb-rot vom Platz weisen. Für die Zürcher war der Platzverweis der zweite Tiefschlag in kurzer Zeit. Fünf Minuten vorher hätte Schiedsrichter Bieri auf Penalty entscheiden können oder müssen, nachdem der Berner Innenverteidiger Gregory Wüthrich den Zürcher Neuzugang Raphael Holzhauser knapp innerhalb des Strafraums gefoult hatte.
Für die Young Boys spricht jedoch, dass sie die numerische Überlegenheit weidlich nutzten. Bevor Miralem Sulejmani nach einer weichen, präzisen Vorlage von Sékou Sanogo nach 69 Minuten die mittlerweile verdiente Führung herausschoss, hatten die Berner das 1:0 zweimal knapp verpasst. Christian Fassnacht scheiterte mit einem Kopfball aus kurzer Distanz und einem scharfen, platzierten Schuss am glänzend regierenden Goalie Heinz Lindner.
Fassnacht tat im ganzen Spiel etwas für seinen Ruf, wonach er viele Tore erzielt, aber verhältnismässig viele gute Chancen nicht verwertet. Ein Beispiel von Effizienz lieferte dafür Nicolas Moumi Ngamaleu ab. Der junge Kameruner traf nach 86 Minuten mit einem trockenen Schuss kurz nach seiner Einwechselung.
Mit einem 2:1-Heimsieg gegen Thun gelang dem FC Zürich der Super-League-Auftakt nach Mass. Der Anwärter auf den 3. Platz benötigte aber einiges Glück und etwas Mithilfe des Gegners, um drei Punkte ins Zürcher Derby vom nächsten Samstag mitzunehmen.
Beinahe hätte der FCZ in den letzten Sekunden noch den Ausgleich kassiert. Alain Nef verhinderte den zweiten Gegentreffer bei einer unübersichtlichen Situation auf der Linie. Das Glück, das die Zürcher in dieser Szene auf ihrer Seite hatten, passte zum ganzen Spiel. Thun hätte den Punkt verdient, hatte aber in den entscheidenden Momenten Pech. Unter anderem traf Dennis Hediger in der 65. Minute die Latte und hatte Thuns Goalie Guillaume Faivre Adrian Winters Flachschuss, den er anderen Tagen wohl pariert hätte, zum 0:2 passieren lassen.
Das 0:2 nach einer Stunde kassierten die Thuner just in der Phase, in der sie am vehementesten auf den Ausgleich drängten und sie Zürichs Trainer Ludovic Magnin zur Hereinnahme eines zusätzlichen Verteidigers und zu einer Umstellung auf eine Dreierkette in der Abwehr drängten. Nach dem Anschlusstreffer durch Dejan Sorgic in der 87. Minute wurde es dann noch einmal einige Male brenzlig im Zürcher Strafraum. Es überraschte darum nicht, dass Thuns Trainer Marc Schneider vor allem die zweite Halbzeit seiner Mannschaft positiv bewertete und FCZ-Coach Ludovic Magnin den schlechten Start seines Mannschaft in die zweite Halbzeit bemängelte. Magnin rüffelte seine Schützlinge für den «selbst verschuldeten Stress in der Schlussphase», den diese hätten vermeiden können.
Beim 1:2 gegen Lugano patzte der neue Goalie Anthony Maisonnial noch vor seiner ersten Ballberührung spektakulär. Der 20-jährige Franzose liess nach 233 Sekunden einen Tessiner Befreiungsschlag aus über 80 Metern Entfernung passieren und leitete damit Sions Fehlstart ein. Das SRF mass die Distanz von 82,5 Metern, die der Ball zurücklegte.
Sion se prend un but gag pour commencer !!! Après moins de 4 minutes de jeu, Maisonnial se fait lober par un tir lointain de Lugano... #Sion #RSL #Teleclubsports pic.twitter.com/cjlJX89anm
— Teleclub Sports Romandie (@TeleclubSports) 22. Juli 2018
Maisonnial unterschätzte die Flugbahn des Balls, den Luganos Aussenverteidiger Dragan Mihajlovic unweit der eigenen Strafraumgrenze wegspedierte, dermassen, dass dieser via Boden über ihn hinweg sprang und die Torlinie vor ihm erreichte. Von dieser Slapstick-Einlage erholte sich Maisonnial nur bedingt. Nach einer guten Stunde fiel er mit einer weiteren Unsicherheit auf, die ohne Folgen blieb, und auszeichnen konnte er sich nur einmal: In der 68. Minute verhinderte er das 0:3 gegen den frei vor ihm zum Abschluss gekommenen Assan Ceesay.
Maisonnials Teamkollegen schien der Patzer weniger aus der Bahn geworfen zu haben. In den Minuten nach dem frühen 0:1 hatten sie ihre beste Phase, ehe der verletzungsbedingte Ausfall von Adryan das Offensivspiel der Walliser nach 20 Minuten zum Erlahmen brachte. Fortan machte Sion zwar mehrheitlich das Spiel, aber Lugano das nächste Tor. Fabio Daprelà reagierte nach einem Corner bei einem Pfostenschuss von Domen Crnigoj am schnellsten und konnte unbedrängt zum 2:0 einschieben. Erst ein von Anto Grgic in der 73. Minute versenkter Handspenalty brachte Sion noch einmal heran. Es blieb aber dabei: Ohne Adryan fehlte den Wallisern vorne das entscheidende Element. (sda)
Young Boys - Grasshoppers 2:0 (0:0)
21'369 Zuschauer. - SR Bieri.
Tore: 69. Sulejmani (Sanogo) 1:0. 86. Moumi Ngamaleu (Mbabu) 2:0.
Young Boys: Von Ballmoos; Mbabu, Wüthrich, Von Bergen, Benito; Fassnacht, Sow, Sanogo, Sulejmani (78. Moumi Ngamaleu); Assalé (81. Lauper), Hoarau (88. Nsame).
Grasshoppers: Lindner; Lika, Cvetkovic, Rhyner (27. Zesiger), Doumbia; Bajrami (85. Munsy); Jeffren (59. Pickel), Sigurjonsson, Holzhauser, Bahoui; Djuricin.
Bemerkungen: Young Boys ohne Lotomba (verletzt), Nuhu, Aebischer und Garcia (alle nicht im Aufgebot). Grasshoppers ohne Lavanchy, Basic, Andersen, Arigoni (alle verletzt) und Tarashaj (nicht qualifiziert). Rhyner verletzt ausgeschieden. Schuss von Bahoui an die Oberkante der Latte. 55. Gelb-rote Karte gegen Doumbia (Foul). Verwarnungen: 14. Sow (Foul), 36. Mbabu (Foul), 44. Doumbia (Foul), 71. Holzhauser (Foul).
Zürich - Thun 2:1 (1:0)
9310 Zuschauer. - SR Schnyder.
Tore: 16. Schönbächler (Aliu) 1:0. 62. Winter (Domgjoni) 2:0. 87. Sorgic (Salanovic) 2:1.
Zürich: Brecher; Rüegg, Palsson, Mirlind Kryeziu, Pa Modou; Hekuran Kryeziu, Domgjoni; Khelifi (64. Nef), Aliu (46. Winter), Schönbächler (86. Dwamena); Frey.
Thun: Faivre; Glarner, Gelmi (67. Fatkic), Sutter, Facchinetti (86. Kablan); Karlen, Hediger, Stillhart; Tosetti (82. Salanovic), Sorgic, Spielmann.
Bemerkungen: Zürich ohne Kololli (noch nicht spielberechtigt), Rodriguez, Marchesano (nicht im Aufgebot), Bangura, Kempter, Maouche, Omeragic und Sarr, Thun ohne Costanzo, Ferreira und Joss (alle verletzt). 65. Lattenschuss Hediger. Verwarnungen: 48. Frey (Foul). 50. Karlen (Foul). 71. Stillhart (Foul). 85. Rüegg (Foul). 89. Hediger (Foul).
Sion - Lugano 1:2 (0:2)
8300 Zuschauer. - SR Klossner.
Tore: 4. Mihajlovic (Vécsei) 0:1. 38. Daprelà (Crnigoj) 0:2. 73. Grgic (Handspenalty) 1:2.
Sion: Maisonnial; Maçeiras, Raphael (58. Baltazar), Neitzke, Lenjani; Grgic, Toma; Kasami, Adryan (19. Ndoye), Carlitos (64. Uldrikis); Djitté.
Lugano: Baumann; Mihajlovic, Golemic, Daprelà, Masciangelo (90. Yao); Piccinocchi; Crnigoj (76. Abedini), Sabbatini, Vécsei, Carlinhos; Gerndt (63. Ceesay).
Bemerkungen: Sion ohne Mitrjuschkin, Zock, Kouassi, Angha, Mveng, Fortune und Kukeli, Lugano ohne Da Costa, Bottani, Sulmoni, Schäppi und Janko (alle verletzt). 37. Lattenschuss Carlitos. 38. Pfostenschuss Crnigoj. Verwarnungen: 13. Carlinhos (Foul). 24. Golemic (Foul). 68. Sabbatini (Spielverzögerung). 81. Abedini (Foul). 82. Neitzke (Unsportlichkeit). (sda)
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— Teleclub Sports Romandie (@TeleclubSports) 22. Juli 2018
Hier ist das Matchblatt zum Klassiker zwischen YB und GC.
— BSC Young Boys (@BSC_YB) 22. Juli 2018
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