Rapperswil – Kloten 0:4 (0:2,0:2,0:0)
Serie: 2:2
Mit Leader Hollenstein an vorderster Front: Kloten lässt den Lakers keine Chance.Bild: KEYSTONE
Kloten befindet sich in der Ligaqualifikation gegen die Rapperswil-Jona Lakers erstmals leicht im Vorteil. Kloten gewinnt Spiel vier auswärts mit 4:0 und gleicht die Serie nach Siegen aus.
19.04.2018, 22:3820.04.2018, 06:19
Die Klotener, die vor fünf Tagen nach 1:4- und 0:4-Niederlagen noch wie sichere Absteiger ausgesehen haben, sehen plötzlich wieder Licht am Ende des Tunnels. Dafür gibt es bei den Lakers lange Gesichter. Rapperswil-Jona muss bis zum fünften Spiel am Samstagabend in Kloten über die Bücher.
Der Erfolg im Marathonspiel vom Dienstag mit dem Siegtor in der dritten Verlängerung liess das Momentum auf die Klotener Seite wechseln. «Natürlich war das der Effekt dieses Sieges», sagte Vincent Praplan. «Dieser Sieg verlieh uns Selbstvertrauen. Plötzlich läuft alles ringer.»
In den ersten zwei Spielen unterliefen den Klotenern entscheidende Fehler. Am Donnerstag spielten die Flieger nun erstmals das grössere Potenzial und die Vorteile in Sachen Tempo beeindruckend aus. Praplan bereitete das Führungstor vor. Denis Hollenstein, der Matchwinner vom Dienstag, erzielte das 3:0. Endlich spielen sich auch Klotens Schlüsselspieler ins Scheinwerferlicht.
Fehlerhafte Lakers
Und die Lakers? Ihnen gelang wenig bis gar nichts mehr. Zum ersten Mal diese Saison verloren die SCRJ Lakers zwei Spiele hintereinander. Erstmals unterliefen den St.Gallern Fehler: Martin Ness verlor vor dem eigenen Goal den Puck. Jorden Gähler gab an der Bande einen Zweikampf praktisch kampflos verloren.
Bei Rapperswil funktionierte wenig: Melvin Nyffeler trägt an der Niederlage aber keine Schuld.Bild: KEYSTONE
Diese «Blackouts» ermöglichten nach 83 Sekunden und nach zwölf Minuten den Klotenern die ersten zwei Tore. Auch die Personaldecke der Lakers wird dünner. Weil der Kanadier Jared Aulin vor zwei Wochen im Swiss-League-Final verletzt ausschied, spielen die Rapperswiler schon die ganze Ligaqualifikation mit nur zwei Ausländern. Und vor dem vierten Spiel fielen mit Sven Berger (verletzte sich in Spiel drei) und Cyrill Geyer (muskuläre Probleme beim Einlaufen) zwei wichtige Backs verletzt aus.
Die Probleme der Lakers liegen allerdings auch in der Offensive. In den ersten drei Spielen der Serie lag Rapperswil-Jona nie im Rückstand. Die Lakers konnten äusserst erfolgreich und nach Lust und Laune kontern. In den letzten 115:04 Minuten gelang den Lakers nun aber kein Tor mehr. Nach Torschüssen dominierte Kloten seit dem letzten Goal der Lakers mit 72:35.
Telegramm
Rapperswil-Jona Lakers – Kloten 0:4 (0:2, 0:2, 0:0)
6100 Zuschauer (ausverkauft). - SR Stricker/Urban, Obwegeser/Wüst.
Tore: 2. Schlagenhauf (Praplan) 0:1. 13. Bozon (Obrist) 0:2. 28. Hollenstein (Stoop) 0:3. 36. Obrist (Bozon) 0:4.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers, 7mal 2 Minuten gegen Kloten.
PostFinance-Topskorer: Knelsen; Hollenstein.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Iglesias, Schmuckli; Sataric, Maier; Gähler, Büsser; Gurtner; Mosimann, Mason, Hügli; Hüsler, Ness, Primeau; Profico, Lindemann, Casutt; Morin, Knelsen, Rizzello; Brem.
Kloten: Boltshauser; Kellenberger, Back; Ramholt, Stoop; Egli, Harlacher; Kparghai; Bieber, Sallinen, Hollenstein; Leone, Schlagenhauf, Praplan; Abbott, Santala, Wetli; Obrist, Trachsler, Bozon; Lehmann.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Aulin, Berger und Geyer. Kloten ohne Weber, Marchon, Grassi, Lemm (alle verletzt), Bäckman und Poulin (überzählige Ausländer). - 23. Pfostenschuss Morin. - 47. Nyffeler hält Penalty von Hollenstein. (abu/sda)
Kloten war über 60 Minuten das deutlich bessere Team. Von Rapperswil kamen schlicht zu viele Fehler und zu wenige gelungene Aktionen in der Offensive. Aber: Noch ist nichts verloren. Wenn sie Kloten noch zwei Mal schlagen, steigen sie dennoch auf. Doch es scheint als seien die Zürcher nun gefestigt. Es wird auf jeden Fall nochmals spannend.
Damit verabschiede ich mich für heute. Danke fürs Mitlesen.
Das war's! Das Spiel ist aus. Kloten gewinnt mit 4:0 und fügt den Lakers damit die erste Heimniederlage seit Ende Januar zu. Die Serie ist wieder ausgeglichen und steht bei 2:2. Beiden Teams fehlen noch zwei Siege zum Aufstieg, respektive zum Ligaerhalt.
Santala zieht von der blauen Linie ab. Nyffeler kann sich wieder einmal auszeichnen.
Und auf Klotener Seite trifft es Kparghai.
Strafen gibt's en masse. Lindemann muss raus.
Knelsen prüft Boltshauser und dann entladen sich die Emotionen. Kparghai und Lindemann lassen die Fäuste sprechen. Sonst war das Powerplay ein Spiegelbild des heutigen Spiels der Lakers: Zu kompliziert und zu viele schlechte Pässe, um Erfolg zu haben.
Morin tanzt vor dem Tor und sucht dann den Pass. Boltshauser geht dazwischen.
Ramholt fängt die Scheibe in der eigenen Zone und spediert sie raus. Rappi darf sein Powerplay nochmals üben.
... beide wandern für zwei Minuten in die Kühlbox.
Kleines Rencontre zwischen Gurtner und dem Klotener Youngster Adrian Wetli...
Profico verliert die Scheibe an der offensiven blauen Linie. Wetli zieht los, wird aber vom zurückeilenden Profico entscheidend gestört.
Ness wirft seinen Stock hinter dem eigenen Tor. Zuerst entscheiden die Refs auf Strafe gegen Ness. Doch dann besinnen sie sich anders und geben einen Penalty für Kloten. Hollenstein läuft an... und scheitert an Nyffelers Fanghand.
Wettli versucht, sich vor das Rappi-Tor zu dribbeln und verliert dabei die Scheibe. Die Intensität des Spiels ist noch einmal deutlich zurückgegangen.
Ist es die Fitness? Nachdem bei Rappi bereits Sven Berger und Cyrill Geyer ausfallen, hat anscheinend auch Topskorer Dion Knelsen mit muskulären Problemen zu kämpfen.
Die Spieler sind zurück auf dem Eis. Es geht auf ins wohl letzte Drittel des heutigen Abends. Eine 0:4-Hypothek gegen einen Oberklassigen scheint beinahe unmöglich aufzuholen.
Das zweite Drittel ist vorbei. An der Klotener Dominanz hat sich nichts geändert. Rapperswil hat es nicht geschafft zu reagieren.
Das glaubst du kaum! Profico hat das leere Tor vor sich und schafft es irgendwie, diesen Treffer nicht zu machen.
Die Lakers dürfen sich erneut im Powerplay versuchen. Da waren zu viele Spieler auf dem Eis bei Kloten.
Ich lege mich fest: Die Entscheidung ist gefallen. Patrick Obrist zieht ab und haut die Scheibe «bar down» unter die Latte. Bozon liefert den perfekten Assist. Abermals stimmt die Zuordnung in der Lakers-Hintermannschaft nicht.
Bei Rappi gibt es immer noch zu viele ungenaue Pässe. So wird das ziemlich schwierig mit der Wende in dieser Partie.
Rapperswil hat Mühe, sich zu befreien. Doch grundsätzlich steht die Box gut. Kloten kommt in Überzahl zu keinen gefährlichen Abschlüssen.
Nun kommt auch Kloten zu einem ersten Powerplay. Casutt muss wegen eines Hakens raus.
Hollenstein trifft! Das ist bereits das 3:0 für die Gäste. Der Klotener Captain kann nach einem Abpraller gleich zwei Mal nachsetzen und würgt die Scheibe rein. Plötzlich hört man nur noch den Anhang der Zürcher.
Fabian Brem kommt vor Boltshause unverhofft an die Scheibe. Doch der Rückkehrer im Team der Rapperswiler kann den gegnerischen Schlussmann nicht bezwingen.
Kloten ist wieder zu fünft. Noch einmal wird es durch Morin und Casutt ganz gefährlich. Doch die Zürcher überstehen die Boxplay-Situation. Verpasste Chance der Lakers.
Klingeling! Morin haut die Scheibe an den Pfosten. Luca Boltshauser im Glück.
Und gleich noch ein Klotener muss raus. Kellenberger hält den Stock von Morin fest. Doppelte Überzahl für Rappi!
Die erste Strafe des Spiels ist Tatsache. Schlagenhauf lässt seinen Gegner nicht los und wandert dafür in die Kühlbox.
Hollenstein versucht es mit dem Bubetrickli. Nyffeler ist zur Stelle. Schmuckli leistet sich da einen dummen Scheibenverlust in der eigenen Zone.
So, es kann weitergehen. Von Rapperswil muss nun dringendst eine Reaktion kommen.
Ein Loch hat sich im Eis aufgetan. Der Eismeister arbeitet an der Reparatur. Es ist offenbar ziemlich warm in der Halle. Da leidet natürlich auch die Spielunterlage etwas.
Das erste Drittel ist vorbei. Rapperswil hat den Start hier komplett verschlafen. Die St.Galler müssen hoffen, dass es in der Pause Schwarztee oder etwas anderes koffeinhaltiges zu trinken gibt. Die Lakers sind in der Defensive äusserst schlecht organsiert. Immer wieder kommt Kloten zu gefährlichen Abschlüssen. Zwei Mal haben die Zürcher dies bereits ausnutzen können.
Big Save Nyffeler! Praplan zieht nach einem Abpraller voll ab. Doch der Torhüter der Lakers ist blitzschnell mit dem Fanghand zur Stelle. Tolle Szene.
Nyffeler wird sozusagen eingenetzt. Gähler und Trachsler schubsen in einem Zweikampf das Tor um, welches auf den Rapperswiler Torhüter fällt.
Da kommt die Reaktion! Mosimann, Hügli und Mason sorgen für Gefahr. Doch die Krönung fehlt.
Und gleich brennt's wieder vor dem Rapperswiler Tor: Praplan bedient Leone, doch der haut über die Scheibe. Die Lakers im Tiefschlaf. Das Publikum versucht die Heimmannschaft zu wecken.
Kloten erhöht auf 2:0! Wieder schläft die Rapperswiler Verteidigung. Bozon kann einfach durchspazieren und bezwingt Nyffeler. Die Refs geben den Treffer dann nach Videostudium definitiv.
Santala kommt links vor dem Tor an die Scheibe. Doch der Finne verzieht deutlich. Da braucht's einen zünftigen Schluck Zielwasser in der Pause.
Wettli kommt aus dem Slot zum Abschluss und verzieht. Gleich darauf zieht Bozon vors Tor und findet abermals in Nyffeler seinen Meister. Die Lakers lassen ihren Gegnern da extrem viel Platz.
Bieber lässt seinen Gegner alt aussehen und zieht vors Tor. Der Abschluss gelingt dann aber nicht nach Wunsch.
Bozon prüft Nyffeler mit einem Handgelenkschuss. Der Rappi-Keeper hat damit keine Mühe.
Rappi versucht sogleich zu reagieren. Boltshauser mit einer Unsicherheit, doch Rizzello reagiert zu langsam und kann vor dem Tor nicht profitieren.
Kloten geht bereits in Führung! Was für ein Kaltstart der Lakers. Martin Ness leistet sich einen katastrophalen Fehlpass. Praplan verzögert geschickt und bedient Schlagenhauf mit dem perfekten Pass. Nyffeler hat keine Abwehrchance.
Die Scheibe ist im Spiel!
... am heutigen Abend heissen Daniel Stricker und Thomas Urban. Sie werden assistiert von den Linesmen David Obwegeser und Simon Wüst.
Rappi-Verteidiger Cyrill Geyer hat sich beim Aufwärmen verletzt. Der 21-jährige Nico Gurtner ersetzt den Routinier.
Am Dienstag wurde Schweizer Eishockeygeschichte geschrieben. Zum ersten Mal ging eine Partie auf Schweizer Eis in eine dritte Verlängerung. 103 Minuten waren gespielt, als Denis Hollenstein den Klotener Anhang im Schluefweg erlöste. Melvin Nyffeler zeigte 64 Paraden. Einzelne Spieler standen über 30 Minuten auf dem Eis.
Hier gibt es alle Zahlen zum Rekordspiel.
Doch nun ist die wichtigste Frage: Wer hat die lange Partie am besten verdaut?
Der EHC Kloten will den Ausgleich in dieser Serie. Dafür brauchen sie aber einen Auswärtssieg in Rapperswil. Keine einfache Aufgabe – die Lakers haben seit dem 31. Januar gegen Ajoie nie mehr zuhause verloren.
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