Ein schwerer Unfall hat die Clasica Nicoya in Costa Rica überschattet. Der Fahrer eines SUV rast in eine Gruppe von sechs Velorennfahrern. Die Dash-Cam an Bord des Autos zeichnet den Zwischenfall auf.
Die Bilder zeigen, wie der Autofahrer von den Offiziellen angehalten wird; er stoppt am Strassenrand. Als die beiden Spitzenfahrer des Rennens an ihm vorbei sind, setzt er seine Fahrt fort – wohl im Glauben, dass er das darf. Doch etwas später, just als er um eine Kurve biegt, kommen ihm sechs weitere Velorennfahrer entgegen, welche die Flüchtlinge verfolgen. Keine Chance mehr für alle Beteiligten, den Frontalcrash zu verhindern.
Vier Rennfahrer müssen ins Spital gebracht werden. Sie erlitten Brüche, Prellungen, Schürfungen, jede Menge blaue Flecken. «Ich bin ziemlich durchgeschüttelt, alles tut mir weh, ich habe Wunden an Händen, Füssen und Hüfte», sagte Dylan Castillo, «aber Gott sei Dank, passierte nicht noch mehr.»
Am schlimmsten erwischte es Daniel Jara, kürzlich noch Teilnehmer der WM in Bergen. Er brach sich Knie und Nase, verlor einige Zähne und hat gemäss lokalen Medienberichten die längste Genesungszeit der Verunfallten vor sich. «Es ging alles so schnell», erzählte er. Sie seien in voller Fahrt gewesen. «Ich erinnere mich noch, dass plötzlich ein Auto vor mir war und dass ich in einer Ambulanz lag. An alles, was dazwischen passierte, kann ich mich nicht erinnern. Aber ich sah die Bilder und wie hart es war.» Es sei ein Wunder, dass er überlebt habe und vom Unfall erzählen könne, sagte Jara weiter. «Ich flog in die Bäume, ich flog wortwörtlich. Unglaublich!»
Die Ergebnisse der Schlussetappe der Rundfahrt wurden aufgrund des Unfalls annulliert. Gesamtsieger wurde Bryan Salas Sanchez, Costa-Ricas Landesmeister im Zeitfahren. (ram)