Lieber allein auf dem Stein, als mit flauem Bauch am Familienschlauch. kafi freitag
FragFrauFreitag
Kafi, ich mag nicht mehr zu den Treffen seiner Familie mitgehen ...
Liebe Frau Freitag, seit rund einem halben Jahr bin ich glücklich in einer Beziehung. Doch was mich stört, sind die langen (meist einen ganzen Tag lang) und häufigen (1x pro Monat) Feste seiner Familie. Geburtstag, Brunchen, Familienfeste ... Ich möchte nicht immer dabei sein. Wie kann ich mich höflich, ich möchte ja keinen schlechten Eindruck hinterlassen ;), abmelden? Denn ich merke bereits jetzt, meine häufige Abwesenheit stört schon einige Familienmitglieder ... Danke und einen schönen Sommer, Dana, 25
Schön, dass Sie mit dieser Frage an mich gelangen. Wie Sie sich sicherlich denken können, bin ich der Schrecken jeder Schwiegerfamilie. Ich erinnere mich noch bildlich an das Drama, als ich vor vielen, vielen Jahren einmal verweigert habe zu einem grossen Enkeltreffen in Deutschland mitzufahren. Man hätte mich enterbt, wenn es etwas zum Enterben gegeben hätte. Kurze Zeit habe ich daran gezweifelt, ob sich die Welt weiterdrehen würde. Aber rückblickend hat sie sich weitergedreht, auch ohne mich am Enkeltreffen.
Und sie dreht sich auch mit einem Arschloch im Weissen Haus weiter. Sie scheint insgesamt recht robust zu sein, kann ich daraus folgern. Insofern brauchen Sie sich nicht allzu viele Sorgen zu machen. Überhaupt ist es hauptsächlich eine Einstellungssache: Sie sind eine Beziehung mit einem Mann eingegangen, haben aber nirgendwo unterschrieben, damit die Leibeigene seiner Stammfamilie zu sein. Es ist falsch verstandene Liebe, wenn man sich sowas antut, obwohl es einem nicht gut geht dabei. Das bereichert auf Zeit keine Paarbeziehung, sondern wird sie früher oder später killen.
Sagen Sie klipp und klar, dass Sie nur jedes fünfte Mal dabei sein werden, man wird sich daran gewöhnen, wüki. Und wenn nicht, benehmen Sie sich doch einfach einmal so, dass man sich wünschen wird, Sie wären nur jedes fünfte Mal dabei.
Kafi Freitag (41!) beantwortet auf ihrem Blog Frag Frau Freitag Alltagsfragen ihrer Leserschaft. Daneben ist sie Mitbegründerin einer neuen Plattform für Frauen: Tribute.
Im analogen Leben führt sie eine Praxis für prozessorientiertes Coaching (Freitag Coaching) und fotografiert leidenschaftlich gern. Sie lebt mit ihrem 12-jährigen Sohn in Zürich.
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Die beliebtesten Kommentare
Bruno Wüthrich
21.06.2017 21:59registriert August 2014
Liebe Dana - ein halbes Jahr geht das jetzt schon so. Jeden Monat ein Treffen. Gibt insgesamt sechs. Abzüglich Ihre häufigen Abwesenheiten. Also unter häufig verstehe ich in diesem Fall mindestens mehr als zwei. Vorsichtig ausgedrückt.
Zwei Dinge kommen mir in den Sinn:
a) Das muss eine schreckliche Familie sein. Ihr armer Freund ist zu bedauern. Gut, dass er Sie hat.
b) Es funktioniert jedoch offensichtlich bereits mit Ihren Abwesenheiten. Einfach so weiter machen. Man wird sich dran gewöhnen.
Den letzten freitäglichen Rat (wohl nicht ernst gemeint) würde ich allerdings nicht befolgen.
Ich halte es so, dass ich nur zu den wenigen Anlässen gehe, die mir auch richtig Spass machen. Sonst bin ich halt zu beschäftigt... Aber dem Partner muss man reinen Wein einschenken.
Hallo allerseits, Hanna hier! Wie schön, wieder einmal hier zu sein. Wir reden heute über Männer. Warum sie die falschen Frauen wollen.
Es wird unangenehm, liebe Männer. Denn auch wenn ihr es abstreiten werdet, wir wissen alle, dass ich recht habe. Das weiss auch Ben. Darum lässt er mich schreiben. (Das stimmt wohl nicht ganz. Aber er hat versprochen, nichts zu kürzen, deshalb steht das so da.) Und er hat gesagt, «Okay, hat vielleicht was», als ich ihm sagte, warum er Frauen spannend findet, die ihn dann total unglücklich machen.