Der Bitcoin-Ausverkauf geht weiter: Der Kurs der Cyber-Devise fiel am Dienstag um bis zu zwölf Prozent auf ein 14-Monats-Tief von 4199,36 Dollar. Damit summiert sich das Minus der vergangenen Tage auf rund 33 Prozent.
Das ist der grösste Kursrutsch seit einem Dreiviertel Jahr. Auch die Digitalwährungen Ethereum oder Ripple verbuchten am Dienstag Kursverluste im zweistelligen Prozentbereich.
«Der Kryptowährungsmarkt wird von Panikverkäufen heimgesucht», sagte Analyst Salah-Eddine Bouhmidi vom Brokerhaus DailyFX. Ein Ende dieser Talfahrt sei vorerst nicht in Sicht.
Auch Marktanalyst Fawad Razaqzada vom Online-Broker Forex.com äusserte sich pessimistisch. «Die Euphorie ist verflogen. Eine Menge Leute haben das Interesse verloren.» Im vergangenen Jahr hatte der Bitcoin-Kurs zeitweise 2000 Prozent zugelegt und kurz vor Weihnachten mit etwa 20'000 Dollar ein Rekordhoch markiert.
Nicht nur Bitcoin, auch andere bekannte Digitalwährungen wie XRP, Ether oder Bitcoin Cash standen am Dienstag weiter unter Druck. Das Internetportal Coinmarketcap gibt den Wert aller rund 2000 Kryptoanlagen aktuell mit rund 152 Milliarden Dollar an. Das sind fast 60 Milliarden Dollar weniger als noch vor knapp einer Woche. Zu Zeiten des Krypto-Booms vor etwa einem Jahr hatte der Marktwert aller Digitalwährungen bis zu 830 Milliarden Dollar betragen.
Nervös macht Anleger unter anderem die geplante Aufspaltung der Schwesterwährung Bitcoin Cash. Sie befürchten, dass dies den gesamten Markt für Cyber-Devisen destabilisiert.
Bei einem sogenannten Hard Fork wird die Blockchain-Datenbank ab einem Stichtag in zwei unabhängigen Strängen weitergeführt. Meist geht dieser Schritt mit einem Software-Update einher, um beispielsweise die Transaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen. Den Haltern dieser ursprünglichen Devise wird dann zusätzlich dieselbe Menge der neuen Schwesterwährung gutgeschrieben.
Aus Bitcoin gingen Bitcoin Cash und Bitcoin Gold hervor. Diese Hard Forks wurden jedes Mal von Kursturbulenzen begleitet. (awp/sda/reu)