Unter diesem Motto haben vier Teenager eine Software entwickelt, die bei Facebook «Fake-News» aufspürt.
Entstanden ist die Erweiterung für den Chrome-Browser anlässlich eines Hackathons in Princeton. Also anlässlich eines Programmierwettbewerbs für junge schlaue Köpfe.
Wie Business Insider berichtet, haben die Studenten das Fake-News-Problem in nur 36 Stunden gelöst. Ein Problem wohlgemerkt, dass der Facebook-Gründer nicht wahrhaben will – oder dies zumindest nicht öffentlich zugibt ...
Laut Mark Zuckerberg machen Fake-News nur einen verschwindend kleinen Anteil an den über sein Online-Netzwerk verbreiteten Inhalten aus. Und er verneint auch gleich, dass Facebook die US-Wahlen beeinflusst habe.
Böse Zungen werden erwidern, dass sich auch der Facebook-Chef in einer «Filter Bubble» bewegt. Dass er also gar nicht mitbekommt, was ausserhalb seiner ganz persönlichen Nachrichten-Blase im schlimmsten Wahlkampf aller Zeiten an Horror-Storys und Ammenmärchen kursierte.
Die unheimliche Dynamik der Fake-News dürfte den 32-jährigen Milliardär aus dem Silicon Valley nicht mehr ruhig schlafen lassen. Seine eigenen Angestellten sind sich jedenfalls einig, dass ein massives Fake-News-Problem besteht.
Wie Buzzfeed berichtet, wurde eine inoffizielle Gruppe gegründet, um gegen die fragwürdige Haltung des Chefs anzukämpfen. Aus diesem Umfeld wird auch kolportiert, dass Zuckerberg sehr wohl wisse, dass die Verbreitung von falschen Informationen aus dem Ruder gelaufen sei.
US-Medien wollen erfahren haben, dass Facebook selber auch schon einen Fake-News-Detektor entwickelt hat, aber ...
Wie am Dienstag bekannt wurde, wollen Facebook und Google als grosse Werbeplatz-Verkäufer den Profiteuren von Fake-News den Geldhahn zudrehen. Dies will man erreichen, indem Facebook-Seiten, die falsche Inhalte verbreiten, aus den Werbeplattformen rausgeworfen werden.
Während sich die Facebook-Führung windet, sind die Studierenden der Computerwissenschaft aus Princeton zur Tat geschritten. Sie haben ihren Fake-News-Detektor als Open-Source-Projekt im Internet veröffentlicht. Und sie hoffen, dass ihre Arbeit weitergeführt wird, so dass der schlaue Algorithmus später auch für andere Dienste zur Verfügung steht.
Zunächst soll «FiB» als kostenlose Erweiterung für den Chrome-Browser von Google angeboten werden. Noch gibt es das Tool nur als GitHub-Projekt, die Installation ist aber einfach ...
Zur Funktionsweise: Das Browser-Plugin prüft Facebook-Inhalte auf ihre Authentizität, dazu werden Schlüsselwörter, Internet-Adressen und Bilder ausgewertet. Wenn die Prüfung positiv verläuft, wird oben links «verified» angezeigt.
Weil das Plugin die Fake-News nicht aus dem Newsfeed entfernen kann, ist es nur eine Zwischenlösung. Facebook selbst müsste gemeldete Inhalte prüfen und umgehend löschen – nur so liesse sich die Verbreitung spürbar eindämmen.
Ironie der Geschichte: Zu den Sponsoren, die den Hackathon in Princeton ermöglicht haben, gehört Facebook.
Beim mächtigen Social-Media-Unternehmen scheint man die Problematik verschlafen zu haben, respektive die negativen Auswirkungen zu unterschätzen.
Zwei Angestellte erzählten BuzzFeed unter Zusicherung von Anonymität, dass das Top-Management auf interne Kritik nicht angemessen reagiert habe. Wenn Facebook-User Fake-News meldeten, werde häufig nicht gleich reagiert, als wenn es um andere problematische Inhalte gehe. Dadurch würden Falschmeldungen spät oder gar nicht gelöscht.
Welche Erfahrungen hast du mit dem Melden von Fake-News gemacht? Wurden Falschmeldungen schnell gelöscht?