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Solar-Autos in Nöten + Teslas China-Albtraum heisst BYD + Cybertruck kommt

E-Auto-News: Die grössten E-Auto-Hersteller, Teslas China-Albtraum und Solar-Auto in Nöten

Die wichtigsten News aus der spannenden Welt der Elektromobilität.
27.01.2023, 20:1029.01.2023, 10:15
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Der Cybertruck kommt

Tesla Cybertruck
Teslas Cybertruck kommt später und wird teurer. Bild: tesla

Der seit Langem mit Spannung erwartete Cybertruck soll laut Elon Musk Mitte 2023 in Produktion gehen und Tesla den lukrativen US-Markt für Pick-up-Trucks erschliessen. Die Produktion starte aber «sehr langsam» und steige dann exponentiell. Die volle Produktionskapazität werde erst 2024 erreicht.

Bei der Präsentation 2019 hiess es, man wolle die Produktion Ende 2021 aufnehmen. Anfang 2021 sagte Musk, dass einige wenige Cybertrucks bis Ende des Jahres an Kunden ausgeliefert werden würden, aber es kam nie zu einer Auslieferung. Im August 2021 kündigte Tesla eine Verzögerung bis 2022 an. Nun dürfte es 2024 werden, bis der Cybertruck in grösseren Mengen verfügbar ist.

Teslas China-Problem heisst BYD

Mehr als jeder zweite Tesla wird in China gebaut und das Reich der Mitte ist auch als Absatzmarkt von grösster Bedeutung. Dort aber wird der chinesische Akku- und Auto-Hersteller BYD (Build Your Dreams) zunehmend zum Problem für Musk. BYD hat Tesla in China im letzten Jahr als meistverkaufte E-Auto-Marke abgelöst und gleich abgehängt.

Musk sieht chinesische Autohersteller als die grössten Konkurrenten für Tesla, wie der US-Sender CNBC berichtete. «Wir haben grossen Respekt vor den Autoherstellern in China. Sie sind die wettbewerbsfähigsten der Welt», sagte Musk. Wenn er raten müsste, werde «wahrscheinlich ein Unternehmen aus China nach Tesla den zweiten Platz belegen».

Zweifellos denkt Musk dabei an den von Warren Buffett unterstützten BYD-Konzern. Dieser drängt verstärkt in den Westen und kann anders als Tesla eine breite Palette an E-Autos anbieten: vom grossen und teuren SUV bis zum günstigen Kleinwagen.

E-Auto-Verkäufe weltweit von Tesla, BYD und Volkswagen (2020 bis 2022)

BYD rückt Tesla immer näher, VW liegt als Nummer drei deutlich zurück.
BYD rückt Tesla immer näher, VW liegt als Nummer drei deutlich zurück.bild: insideev

Tesla reagierte in den letzten Monaten auf die aufstrebende Konkurrenz und schwächer als erhoffte Nachfrage mit massiven Preisabschlägen zuerst in China und vor Kurzem in den USA, Europa und weiteren Ländern. Tesla will so die Produktion 2023 «so schnell wie möglich» erhöhen und sieht sich auf Kurs, im Gesamtjahr rund 1,8 Millionen Autos auszuliefern.

Solar-Autos in Nöten

Der Sono Sion bei einer Testfahrt in Turin. Mehr als 10.000 Menschen sind den Sion bereits Probe gefahren. Fast 7.000 Menschen haben den Sion bereits reserviert. Weiterer Text über ots und www.pressep ...
Ob es das Solar-Elektroauto Sion jemals in die Serie schafft, ist weiter mehr als ungewiss.Bild: obs/Sono Motors GmbH

Sono Motors und Lightyear wollten mit Solarautos durchstarten, jetzt scheint der Traum zu platzen. Das Müncher Start-up Sono Motors versuchte in den letzten Wochen, sein Solarzellenauto Sion mit einer weiteren Unterstützungskampagne zu retten. Bislang ist weniger als die Hälfte der angestrebten 100 Millionen Euro zusammengekommen. Die Rettungskampagne werde bis zum 28. Februar 2023 verlängert, weil man mit potenziellen Investoren im Gespräch sei, heisst es nun. Noch ist das Solarauto also nicht ganz tot.

Nicht besser sieht es beim niederländischen Elektroauto-Newcomer Lightyear aus.

Lightyear 0: Das E-Auto mit Solarflächen sollte mehr als 250'000 Franken kosten.
Lightyear 0: Das E-Auto mit Solarflächen sollte mehr als 250'000 Franken kosten.bild: Lightyear

Kurz nach dem Start der Serienproduktion des Solarautos Lightyear 0 geht seinem Hersteller bereits das Geld aus. Die Produktion der mehr als 250'000 Franken teuren Solarlimousine 0 (sprich: Zero) wurde eingestellt. Das Modell Lightyear 2 soll bis Ende 2025 trotzdem auf den Markt kommen.

Prestigeerfolg mit «Autopilot» für Mercedes

Der elektrische Mercedes EQS darf in Nevada in bestimmten Situationen autonom fahren.
Der elektrische Mercedes EQS darf in Nevada in bestimmten Situationen autonom fahren.

Als weltweit erster Hersteller hat Mercedes die Erlaubnis für hochautomatisiertes Fahren im US-Bundesstaat Nevada erhalten. Der Drive Pilot ist somit das erste Fahrassistenzsystem mit einer Level-3-Zulassung in den USA. Der Autopilot kann aber vorerst nur auf Autobahnen bei Geschwindigkeiten bis 60 km/h genutzt werden, solange der Abstand zum davor fahrenden Fahrzeug nicht zu gross wird.

Level 3 bedeutet zeitweises selbsttätiges Fahren innerhalb eines bestimmten Szenarios. Die Person am Steuer muss das Geschehen auf der Strasse nicht mehr permanent überwachen, aber in der Lage sein, innerhalb von maximal 10 Sekunden einzugreifen, wenn das Assistenzsystem mit der Situation überfordert ist.

Wichtig: Während Drive Pilot das Auto steuert, liegt die Verantwortung bei Mercedes.

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Völlig autonomes Fahren wäre Stufe 5, bisherige Systeme erreichen Stufe 2. Die Deutschen beabsichtigen, die ersten mit Level 3 ausgestatteten Fahrzeuge «im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2023» in den USA auszuliefern. Der Drive Pilot wird als Sonderausstattung für die S-Klasse und die elektrische Luxus-Limousine EQS erhältlich sein. In Deutschland ist Drive Pilot seit Mai 2022 verfügbar.

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65 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rob Otter
27.01.2023 23:12registriert Oktober 2021
Solarpanels auf Autos sind mehr fürs Image. Das Solardach vom Ioniq 5 liefert laut Hyundai 205 W. Dann kommt das Dilemma: Auto an die Sonne stellen, damit es Strom gibt? Je nach Parkdauer benötigt das Herunterkühlen mehr Energie, als produziert wurde. Panels müssen auf Parkhausdächern, Unterständen, Hausdächern usw. gebaut werden, das ist günstiger und effizienter.
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