WhatsApp-User müssen bis spätestens am 8. Februar den neuen Nutzungsbedingungen zustimmen – sonst können sie den Messenger-Dienst nicht mehr verwenden.
Das Problem laut alarmierenden Medienberichten, die seit Tagen kursieren: Wer akzeptiert, willige ein, sehr viele persönliche Informationen mit Facebook zu teilen.
Zwar versichert Facebook, das Teilen der User-Daten diene der Sicherheit und Integrität aller Facebook-Produkte. Das Unternehmen wolle damit gegen Spam, Drohungen, Missbrauch und Rechteverletzungen vorgehen.
In den neuen Nutzungsbedienungen stehe dann aber auch, die Informationen werden geteilt, um zu helfen, die «Dienste zu betreiben, bereitzustellen, zu verbessern, zu verstehen, anzupassen, zu unterstützen und zu vermarkten».
Betroffen sind weltweit 2 Milliarden User.
Update: Im deutschsprachigen Raum wird im Unterschied zu der US-Version des Pop-ups nicht auf die Änderungen rund um die Integration von Facebook-Produkten hingewiesen, wie golem.de berichtet. Whatsapp unterscheide zwischen europäischen und allen anderen Nutzern. Für die Europäer gebe es eine eigene Datenschutzerklärung, in der das Unternehmen deutlich weniger Daten mit Facebook teile, bzw. diese weniger umfangreich genutzt werden dürfen.
Die geänderten WhatsApp-Bedingungen veranlassten offenbar viele User zu einem Wechsel zu Signal. Vorübergehend war sogar das Verifizierungs-System überlastet. Die Probleme sollten inzwischen aber behoben sein, heisst es.
Verification codes are currently delayed across several providers because so many new people are trying to join Signal right now (we can barely register our excitement). We are working with carriers to resolve this as quickly as possible. Hang in there.
— Signal (@signalapp) January 7, 2021
Wie schon vor Jahren Edward Snowden, empfiehlt nun auch Tesla-Chef Elon Musk den Umstieg auf Signal.
Use Signal
— Elon Musk (@elonmusk) January 7, 2021
Am Vortag hat der Nerd, der dank Teslas Höhenflug zum reichsten Mann der Welt wurde, offenbart, was er von Social-Media-Plattformen hält. Er twitterte ein Meme zum sogenannten Dominoeffekt, also zu einer verhängnisvollen Kettenreaktion, ausgelöst durch die Facebook-Gründung.
This is called the domino effect pic.twitter.com/qpbEW54RvM
— Elon Musk (@elonmusk) January 7, 2021
Mark Zuckerberg lancierte 2004 eine Webseite für Studenten, über die sie Frauen auf dem Universitätscampus bewerten konnten. Damit begann das Zeitalter der amerikanischen Social-Media-Plattformen. 16 Jahre später wurde das Kapitol in Washington D.C. durch einen Mob gestürmt, angestachelt durch Fehlinformationen bei Facebook und Co.
WhatsApp gehört Facebook. Und Facebook ist einer der weltgrössten Datenkraken. Das US-Unternehmen sammelt möglichst viele Informationen über (alle) Internetnutzer. Mit dem Ziel, personalisierte Werbebotschaften zu verkaufen.
In der aktualisierten Datenschutzrichtlinie von WhatsApp heisst es:
Der Hinweis auf die neuen Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien erscheine automatisch, wenn man WhatsApp öffne, hält heise.de fest. Zunächst stehe dort nur eine kurze Zusammenfassung, dass es Änderungen bei der Datenverarbeitung und von Facebook gehosteten Services für Unternehmen gebe. Wer nicht zustimmen will, kann den Messenger ab dem Geltungsdatum nicht mehr nutzen.
Um die veränderten Passagen zu finden, müsse man sich durch einige Seiten und Links klicken, kritisiert heise.de. Das ende teilweise damit, dass man im Kreis geführt werde.
Offensichtlich scheuen viele WhatsApp-User den Aufwand, den ein konsequenter «Umzug» zu einer anderen Plattform und das Löschen von WhatsApp mit sich bringt.
Persönlich empfehle ich den Umstieg zu Signal oder Threema. Der Schweizer Messenger bietet einige Vorteile im Vergleich mit der datenhungrigen Konkurrenz aus den USA:
Bei Signal ist eine Mobilfunknummer erforderlich, dafür bietet die App unter anderem Gruppen-Video-Chats.
PS: Signal selbst hat eine einfache Anleitung veröffentlicht, wie man eine ganze WhatsApp-Gruppe mit wenigen Schritten dazu bringt, zur Signal-App zu wechseln.
A lot of people have been asking how to move their group chats from other apps to Signal, and Signal group links are a great way to get started. Drop a group link into your former chat app of choice like you're dropping the mic on the way out. pic.twitter.com/q49DeZufBG
— Signal (@signalapp) January 7, 2021
Peiniger
Sauäschnörrli
bangelor