Barack Obama und Jimmy Carter sprachen in ihrer Amtszeit ebenfalls US-Einreiseverbote aus. Die beiden Verbote unterschieden sich von Trumps Dekret jedoch massgeblich. Eine kurze Analsye:
2009 fasste das FBI zwei mutmassliche Al-Kaida-Terroristen, die als Flüchtlinge in Kentucky lebten. Mindestens einer der Männer wurde bereits im Irak wegen Sprengfallen gefasst. Obwohl die Fingerabdrücke des Mannes vorhanden waren, konnte er trotzdem ungehindert in die USA einreisen. Um gefährliche Fehler im Flüchtlingsprogramm zu tilgen, reagierte Präsident Obama und sprach 2011 für sechs Monate ein US-Einreiseverbot für Flüchtlinge aus dem Irak aus.
Während der Islamischen Revolution 1979 im Iran wurde die US-Botschaft in Teheran besetzt und 52 Diplomaten als Geiseln genommen. Um Druck auf den Iran auszuüben veranlasste Präsident Carter einen Stopp für alle ausgehändigten US-Einreise-Visa für Iraner. Ausgenommen waren jene, die sich offen gegen das schiitische Regime stellten. Zusätzlich mussten alle sich in den USA aufhaltenden iranischen Studenten sich innerhalb eines Monats beim Einwanderungsamt registrieren.
Nach dem Anschlag in Orlando 2016 sprach Trump zum ersten Mal die Idee eines Einreiseverbots für Muslime aus. Obwohl der Attentäter US-Bürger war und in New York geboren wurde, ging Trump von einer muslimischen Bedrohung durch Flüchtlinge aus.
Im Vergleich zu den anderen Einreiseverboten geht Trumps Verbot viel weiter, betrifft mehrere Länder und untersagt sogar Doppelbürgern die Einreise. Auch die Wahl der sieben Länder ist umstritten, da viele davon nur eine kleine Gefahr darstellen. Die folgende Grafik zeigt die Anzahl «IS»-Kämpfer pro Land auf. Tunesien oder Saudi-Arabien sind nicht vom US-Einreiseverbot betroffen. (sem)