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Mord, Massenvergewaltigungen, Folter: Myanmar am Pranger

Mord, Massenvergewaltigungen, Folter: Myanmar am Pranger

27.08.2018, 10:0427.08.2018, 11:51
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Unabhängige Menschenrechtsexperten werfen dem Militär in Myanmar Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Soldaten hätten Mord, Massenvergewaltigungen, Folter, Versklavung und Gewalt gegen Kinder begangen und ganze Dörfer niedergebrannt.

«Die grausamen Menschenrechtsverletzungen und Misshandlungen, die in den Gliedstaaten Kachin, Rakhine und Shan begangen wurden, schockieren wegen ihrer grauenerregenden Art und Allgegenwärtigkeit.»

In Nordrhakine, wo vor einem Jahr Hunderttausende muslimische Rohingya gewaltsam vertrieben wurden, gebe es sogar Anzeichen für einen Völkermord. Die Experten kritisierten am Montag Genf auch die Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Sie habe ihre moralische Autorität nicht genutzt, um solche Verbrechen zu verhindern. Die Militärspitze müsse vor ein Tribunal gestellt werden.

«Die grausamen Menschenrechtsverletzungen und Misshandlungen, die in den Gliedstaaten Kachin, Rakhine und Shan begangen wurden, schockieren wegen ihrer grauenerregenden Art und Allgegenwärtigkeit», schreiben sie. Viele dieser Menschenrechtsverletzungen entsprächen zweifellos den schwersten Verbrechen nach internationalem Gesetz.

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Das Militär hat nach Wahlen 2011 zwar die Macht in Myanmar abgegeben, kontrolliert aber nach wie vor Schlüsselpositionen der Regierung. Es untersteht nicht der zivilen Kontrolle der Regierung. (whr/sda/dpa)

340'000 Rohingya-Minderjährige in Chaos und Elend

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Die furchtbaren Zustände in den Zufluchtsgebieten der aus Myanmar geflohenen Rohingya sind nach einem Bericht des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF für Kinder und Jugendliche unzumutbar.
quelle: ap/ap / dar yasin
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Das ganze Ausmass der Rohingya-Verzweiflung

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12 Kommentare
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Bambusbjörn ❤ lilie
27.08.2018 10:24registriert Juni 2018
Ein weiteres schlimmes Kapitel im Buch der Menschheit.
Noch viel schlimmer finde ich, dass während dieser Vorfälle unglaublich viele Menschen Falschmeldungen verbreitete haben, wonach die Rohingya zuerst Polizeistationen angegriffen hätten und sie diesen Völkermord somit verdient hätten.
Deswegen einmal mehr, alternative Medien sind meist Quellen übelster Falschmeldungen. Und es gibt viele, welche diese ungeprüft glauben.
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