Unangenehme Überraschung für die Parteileitung der Alternative für Deutschland (AfD): Gegner der Partei haben am Freitag verkohlte Überreste von abgefackelten Flüchtlingsheimen vor der Bundesgeschäftsstelle der AfD in Berlin abgeladen. Parteisprecher Christian Lüth war nicht begeistert: «Wir sind alle fast von unseren Stühlen gekippt, als vorhin gegen die Tür getreten wurde», sagte er der «Berliner Morgenpost». Er habe vor dem Gebäude mehrere maskierte Personen in weissen Overalls gesehen.
Neben dem Brandschutt lag ein Zettel mit der Nachricht «August 2015: Brandanschlag in Nauen – wir bringen die Überreste der AfD zurück». Der stets stark gesicherte Eingang der AfD-Geschäftsstelle blieb unbeschädigt.
Die Aktion lief unter dem Motto «Return to Sender» («Zurück zum Absender»). Die Aktivisten von Nationalismus ist keine Alternative stellen damit einen Zusammenhang zwischen der flüchtlingsfeindlichen Rhetorik der Partei und den Anschlägen auf Flüchtlingsheime her.
Vor dem Berliner #AfD-Büro liegt jetzt Bauschutt aus abgebrannten Flüchtlingsheim, mit Botschaft: "Return to Sender" pic.twitter.com/VHn3XiJVUd
— Matern Boeselager (@m_boeselager) 4. März 2016
In den letzten Monaten haben solche Attacken – meist Brandanschläge – stark zugenommen. Auch die Sporthalle im brandenburgischen Nauen, in der 100 Asylbewerber vorübergehend untergebracht werden sollten, fiel einem Brandanschlag zum Opfer.
Die AfD befindet sich gemäss Umfragen seit dem Beginn der aktuellen Flüchlingskrise im Aufwind. Die 2013 ursprünglich gegen die Euro-Rettung gegründete populistische Partei hat sich mittlerweile noch weiter rechts positioniert und vornehmlich dem Kampf gegen die Aufnahme von Flüchtlingen verschrieben. (dhr)