Eine seit einer Fahrt mit einem Privat-U-Boot in Dänemark vermisste schwedische Journalistin ist tot. Ein an der Küste vor Kopenhagen gefundener weiblicher Torso wurde identifiziert. Es handle sich um die vermisste schwedische Journalistin Kim Wall.
Mit Hilfe einer Zahn- und einer Haarbürste habe ein DNA-Abgleich gemacht werden können. Zudem sei Blut der Schwedin im U-Boot gefunden worden, sagte Polizeisprecher Jens Møller Jensen am Mittwoch vor den Medien in Kopenhagen.
Zur Todesursache könnten noch keine Angaben gemacht werden. Die Obduktion sei wegen der abgetrennten Gliedmassen äusserst schwierig. Die Rechtsmediziner hätten aber festgestellt, dass ursprünglich etwas Metallisches am Körper von Kim Wall befestigt gewesen sei, das ihn vermutlich am Meeresboden hätten halten sollen.
Der Frauentorso war am Montag nahe der Köge-Bucht südlich von Kopenhagen entdeckt worden. Die Leiche war ohne Kopf, Arme und Beine. Der U-Boot-Eigner Peter Madsen, der wegen Verdachts auf fahrlässigen Tötung in Untersuchungshaft sitzt, sei noch nicht zu den neusten Ermittlungsergebnissen befragt worden.
Die 30-jährige Wall wurde gesehen, als sie am 10. August mit dem Tüftler Peter Madsen an Bord von dessen U-Boot «Nautilus» ging. Am selben Tag verschwand das selbstgebaute U-Boot.
Die dänischen Streitkräfte starteten eine Suchaktion und orteten das Boot schliesslich rund 50 Kilometer südlich der dänischen Hauptstadt. Bootsbauer Madsen wurde gerettet, das U-Boot sank. Nach Überzeugung der Ermittler hatte Madsen es absichtlich versenkt.
Madsen hatte zunächst ausgesagt, er habe die 30-jährige Journalistin auf der Insel Refshaleöen bei Kopenhagen abgesetzt. Später gab er laut Polizei an, die Frau sei bei einem Unfall an Bord des U-Boots gestorben. Er habe die Leiche der Journalistin nach dem Unglück in der Köge-Bucht über Bord geworfen. (whr/sda/dpa)