Das wilde Flüchtlingslager in der nordfranzösischen Hafenstadt Calais stösst zunehmend an seine Grenzen. Wie zwei Hilfsorganisationen am Freitag mitteilten, halten sich dort inzwischen mehr als 9100 Menschen auf, darunter gut 860 Minderjährige.
Das sind rund 2000 mehr als noch im Juli. Die französische Regierung geht offiziell weiter von rund 4500 Menschen in dem Lager aus, das auch als «Dschungel» bekannt ist.
Die Atmosphäre in dem Lager ist nach Darstellung der beiden Hilfsorganisationen «Help Refugees» und «L'Auberge des Migrants» sehr angespannt. Die Flüchtlinge suchen eine Möglichkeit, von Calais aus nach Grossbritannien zu gelangen, wo viele von ihnen Verwandte haben oder sich ein besseres Leben versprechen.
Die Polizei will in der kommenden Woche eine eigene Zählung vornehmen, wie die Präfektur des Départements Pas-de-Calais bekanntgab. Das Verwaltungsgericht in Lille wies am Freitag einen Antrag der Präfektur zurück, alle improvisierten Verkaufsstände in dem Lager zu verbieten. Nach den Worten der Helfer hätte das die Lage vor Ort noch verschärft.
(sda/afp)