Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die USA vor einem Handelskrieg mit der EU gewarnt. Der vorübergehende Verzicht auf die Verhängung von US-Schutzzöllen gegen Stahl und Aluminium aus Europa reiche nicht, sagten sowohl Macron als auch Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel am Freitag bei einem gemeinsamen Auftritt nach dem EU-Gipfel in Brüssel.
Die USA verfolgten die falsche Strategie, um gegen Überkapazitäten auf dem Weltmarkt vorzugehen. Die EU werde sehr entschlossen reagieren, falls nötig. «Wir sprechen über nichts, wenn man uns die Pistole an den Kopf hält», sagte Macron zur Ankündigung der US-Regierung, Schutzzölle bis Mai abzuwenden, wenn die Europäer auf amerikanische Forderungen eingingen.
Macron sprach sich indirekt gegen ein neues EU-Freihandelsabkommen mit der Trump-Regierung aus. Die EU sollte keine Handelsabkommen mit Ländern schliessen, die nicht Mitglieder des Pariser Klimaschutzabkommens seien, sagte er. Trump hat die US-Beteiligung an dem Abkommen aufgekündigt.
Merkel verteidigte die deutschen Handelsüberschüsse. Die Konjunktur werde in Deutschland mittlerweile vor allem durch die Binnennachfrage getrieben. Sie freue sich, wenn deutsche Waren in der Welt begehrt seien. An Wechselkursen etwa könne die Politik aber nichts ändern. (sda/reu)