Nach dem Ärger um das Leonardo-da-Vinci-Jubiläum zwischen Frankreich und Italien wollen beide Länder nun Einigkeit demonstrieren. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte in einem am Sonntag ausgestrahlten Fernsehinterview an, den 500. Todestag des Universalgenies am 2. Mai zusammen mit Italiens Präsidenten Sergio Mattarella in Paris zu begehen.
Zuletzt hatte es Streit um Leonardo-Werke gegeben, die Frankreich für eine grosse Schau im Louvre im Oktober aus Italien angefordert hatte. Die populistische Regierung hatte sich gegen eine Vereinbarung der Vorgängerregierung in Rom gestellt und will mehrere Werke nicht verleihen. Sie wehrt sich gegen einen Tausch: Italien sollte eigentlich Leonardo-Werke an Frankreich geben, wenn Frankreich im Gegenzug Werke des italienischen Malers Raffael für dessen 500. Todestag im kommenden Jahr für eine Schau in Rom ausleiht. Da Vinci ist 1452 in der Toskana geboren und 1519 in Frankreich gestorben.
Die politischen Beziehungen zwischen Paris und Rom sind derzeit angespannt. Italiens populistische Regierung hat mehrmals scharfe Kritik an Macron geäussert. Vize-Premier Luigi Di Maio hatte zudem Vertreter der französischen Gelbwesten-Protestbewegung getroffen. Darauf hatte Frankreich seinen Botschafter in Rom vorübergehend zurückgerufen.
Die «Missverständnisse» seien nun ausgeräumt, sagte Macron in dem Interview mit dem italienischen Sender Rai. «Es gibt kein europäisches Abenteuer ohne eine Verständigung zwischen unseren beiden Ländern.» (sda/dpa)