Neue Hassfigur der Swifties: 18-jährige Trump-Enkelin soll Travis Kelce kopiert haben
Es gibt Namen und es gibt Namen. Und beiden zu eigen sind in diesem Fall die Initialen K und T. Oder T und K. Es gibt respektable Namen einerseits, etwa den einzig wahren Tom Kaulitz, im Erst- oder Zweitberuf Heidi-Klum-Gatte, oder Travis Kelce, im Erst- oder Zweitberuf bald Taylor-Swift-Gatte. Es gibt den gerissenen Kulturtheoretiker Klaus Theweleit oder die beliebte ehemalige Pornodarstellerin Kelly Trump, die eigentlich ganz anders heisst und auch nicht aus Amerika kommt, sondern aus Gelsenkirchen.
Kelly Trump, die mit Filmen wie «Supergirl: Titten aus Stahl» oder «Spiel mir am Glied bis zum Tod» reüssierte, ist heute eine radikale Verfechterin von Frauen- und LGBTQ-Rechten und möglicherweise liegt sie nachts manchmal wach und fragt sich, wieso sie sich ausgerechnet den Künstlerinnennamen Kelly Trump gegeben hat. Damals in den 90er-Jahren. Als Trump noch nicht das mögliche Ende einer Demokratie bedeutete, sondern bloss schamlosen Aufschwung und Potenz.
Und es gibt Kai Trump, eine familienliebende, golfende 18-Jährige (deren Mutter den Vater verliess und durch das grösste Golf-Idol schlechthin, nämlich Tiger Woods, ersetzte). Kais Vater ist Donald Trump Jr., ihr Grossvater Donald Trump und sie selbst stellt sich offensichtlich keine familienkritischen Fragen. Im Gegenteil. Kais Interesse ist, die Familie und alles, was daran hängt, etwa eine Immobilie namens White House, für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Und was ist ihr Ziel? Möglicherweise das gleiche, das Kelly Trump bei ihrem Karrierestart hatte: reich und berühmt zu werden.
Ihre Social-Media-Accounts sind mit «family moments» gefüllt: Wie sie mit «Grandpa» golfen geht und dort zufälligerweise Elon Musk trifft, wie sie ihren Vater zum Inaugurationsball begleitet, wie sie mit Grandpa Golfturniere besucht. Und wie sie eine Führung durch die Air Force One macht – auf dem Weg zu einem Raketentest von Elon Musk. Es sind so weit unschuldige Bilder aus einer eigenartigen, realitätsfernen Blase mitten in unserer Welt. Bilder, die vielleicht Donald Trumps beste PR-Waffe bei sehr jungen Wählerinnen und Wählern sind. Bilder, die suggerieren, dass er ein ganz normaler, knuffiger Opa sein kann – der halt einfach viel mehr Macht zur Verfügung hat als jeder andere Opa der Welt.
Doch jetzt hat Kai den Bogen überspannt. Sie hat nämlich ihr erstes Produkt lanciert, das sogenannte «KT Signature Pullover Sweatshirt». Also den KT-Autogramm-Pulli-Pulli. Zuvor hat sie bloss mit den üblichen Influencer-Werbe-Deals (Dinge, die andere hergestellt haben, in die Kamera halten) Geld verdient, jetzt ist sie eine richtige Jungunternehmerin, die mit dem Pulli-Pulli eine Modelinie starten will. Das 130 Dollar teure Sweatshirt gibt es in Weiss, Schwarz und Blau, auf dem linken Ärmel steht Kais Unterschrift auf der Brust die verschränkten Initialen KT. Angeblich made in USA. Irgendwelche Designer-Ambitionen sind keine zu erkennen, es ist halt einfach ein Sweatshirt.
Die junge Modemacherin ist auch ihr eigenes Model und natürlich posiert sie vor dem Weissen Haus. Und vor der Statue von Abraham Lincoln im Lincoln Memorial. So dreist hat noch nie jemand aus einer amerikanischen Präsidentenfamilie Werbung für ein Produkt gemacht, auch nicht Ivanka Trump, die einst dafür gerügt wurde, dass sie während eines TV-Interviews ein von ihr vertriebenes Schmuckstück trug. Kai dagegen kennt nichts. Was kommt als nächstes? Die Präsentation einer Golf-Kollektion im Oval Office? Der dreiste Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
Und dann ist da die Sache mit den ineinander verschränkten Initialen: Mit dem T, das sich liebevoll von oben her ins K versenkt. Genau dies hat nämlich ein anderer nur wenige Wochen vor Kai Trump auch getan. Travis Kelce himself. König des annehmbaren Benehmens und des romantischen Herzensüberschusses. Und bald Ehemann des grössten Popstars der Welt. In Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Modeunternehmen American Eagle hat er die Kollektion True Kolors mit dem Logo TK erarbeitet. Der Stamm des Ts ist etwas länger als bei Kai Trump, ansonsten sehen sich die beiden Logos zum Verwechseln ähnlich.
Selbstverständlich blieb dieses Vergehen eingefleischten Swifties nicht lange verborgen. Und während von Travis Kelce (bis jetzt) keine Reaktion zu vernehmen war und American Eagle bloss gelassen «no comment» sagt und sich über die zusätzliche Street Credibility freut, lechzen sie bereits auf einen Gerichtstermin Kelce vs. Trump. Er wäre für sie quasi Genugtuung für all die Male, da Kais Grandpa schon lauthals Taylor Swift beleidigt hat. Und er würde – mit Donald Trump und Taylor Swift im Hintergrund – zum schier unvorstellbar grossen Kampf der Megagiganten. Doch wahrscheinlich hilft im Kampf um die Marktdominanz von KT vs. KT aber auch schon, dass ein Travis-Kelce-Sweatshirt exakt halb so viel kostet wie eins von Trumps Enkelin, die ihrem Grandpa in Sachen Geldgier um nichts nachsteht.
- Swiftie vs. Non-Swiftie: Unsere Meinung zu «The Life of a Showgirl»
- Nicht Taylor Swift: Bad Bunny wird Super-Bowl-Headliner
- Gute Arbeit, Internet: Die 22 besten Taylor-Swift-Verlobungs-Memes
- Alles zu Taylor Swifts Verlobung – und wie teuer der Ring ist
- Trauzeugin, Name, Datum: Darauf wetten die Swifties