dmark
Ja, man sollte weltweit endlich Gras frei geben und die Leute würden weniger Alkohol in sich schütten.
Die Welt hat ein riesiges Alkoholproblem. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt in einem am Freitag veröffentlichten Bericht vor den enormen gesundheitlichen und sozialen Konsequenzen des Alkoholkonsums.
2016 seien dadurch weltweit rund drei Millionen Todesfälle oder 5.3 Prozent aller Sterbefälle verursacht worden. Das waren mehr Todesfälle als durch Tuberkulose, HIV/Aids und Diabetes verursacht wurden. Allein 2.3 Millionen Männer starben laut WHO an den Folgen ihres Alkoholkonsums.
Die Schweiz ist in dieser Beziehung kein Musterknabe: Hierzulande war im Berichtszeitraum 4.5 Prozent der Mortalität auf Alkohol zurückzuführen.
Weltweit wurden 28 Prozent der Todesfälle, die auf Alkohol zurückzuführen waren, durch Unfälle oder Gewalttaten verursacht. 21 Prozent der Todesfälle waren auf Erkrankungen des Verdauungstraktes zurückzuführen, bei 19 Prozent führte der Alkohol zu Herz-Kreislauferkrankungen, bei 13 Prozent zu Infektionen und bei 12 Prozent zu Krebsleiden.
Weltweit konsumierten 2016 2.3 Milliarden Menschen im Alter ab 15 Jahren Alkohol. Das seien zu viele Personen, ihre Familien und die Gemeinwesen litten unter den Konsequenzen der Sucht, wie Gewalt, körperliche und geistige Einschränkungen oder Erkrankungen wie Krebs, erläuterte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf.
Der fast 500seitige Bericht stellt fest, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Nord- und Südamerika, Europa und Westpazifik Alkohol trinken. Europa hält weiterhin den Rekord beim Konsum pro Einwohner. Dies obwohl dieser seit 2010 um über zehn Prozent gesunken ist.
2016 konsumierte jede Schweizerin und jeder Schweizer im Durchschnitt 11.5 Liter reinen Alkohol; die Männer tranken mehr als 18 Liter und die Frauen mehr fünf Liter reinen Alkohol. Bei fast der Hälfte der konsumierten alkoholischen Getränke, handelte es sich um Wein und bei rund einem Drittel um Bier.
Nach Ansicht der WHO könnten alle Länder mehr unternehmen, um die gesundheitlichen und sozialen Kosten des Alkoholmissbrauchs zu senken. Massnahmen wären die Erhöhung von Steuern, Verbote oder Einschränkungen bei der Werbung und Reduktion des Angebots. (tam/sda)