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Nahost-Ticker: Erneut Tote bei Schüssen auf Hilfesuchende in Gaza

Protestierende in Tel Aviv hoffen auf Trump +++ Schüsse auf Hilfesuchende in Gaza

Die wichtigsten Ereignisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
26.07.2025, 14:0926.07.2025, 22:07
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Das Wichtigste in Kürze

  • Anfang Juni hat Israel in einem Grossangriff auf Iran Infrastruktur zerstört und hochrangige Mitglieder des Mullah-Regimes getötet. Iran reagierte mit massivem Raketenbeschuss Israels und griff auch mit Drohnen an. Auf beiden Seiten gibt es auch zivile Opfer.
  • Die USA griffen in den Krieg ein und attackierten drei iranische Atomanlagen. Der Angriff galt dem iranischen Atomprogramm, das dadurch einen wohl deutlichen Rückschlag erlitt.
  • Irans Streitkräfte reagierten mit einer symbolischen Vergeltungsaktion und schossen Raketen auf einen grossen US-Stützpunkt in Katar. Allerdings warnte das iranische Militär die USA vor, weshalb es zu keinen Todesopfern und nur geringen Schäden kam.
  • US-Präsident Trump drängte danach auf Frieden. Nach Tagen der Unsicherheit trat eine Waffenruhe zwischen Israel und Iran in Kraft – bislang hält sie.
  • Dennoch bleibt die Lage im Nahen und Mittleren Osten angespannt. Israel greift ununterbrochen in Gaza an, die internationale Kritik nimmt zu. Zudem kommt es auch in Syrien zu Konflikten, wo sich Regierungstruppen, drusische Milizen und Beduinen Gefechte lieferten.

Die neusten Entwicklungen im Liveticker

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23:6
Israel kündigt Kampfpause für Verteilung von Hilfe im Gazastreifen an
Israel hat für den Sonntagmorgen eine «humanitäre Pause» in Teilen des Gazastreifens angekündigt, um die Verteilung von Hilfsgütern zu ermöglichen. Die Kampfpause solle für humanitäre Korridore und belebte Zentren gelten, hiess es in einer Mitteilung des israelischen Aussenministeriums auf der Plattform X.

Unmittelbar zuvor hatte das israelische Militär angekündigt, den Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft wieder aufzunehmen und über humanitäre Korridore die Lieferung von Nahrungsmitteln und Medizin durch die Vereinten Nationen in den Gazastreifen zu ermöglichen. (sda/dpa)
22:03
Israel soll wieder Hilfslieferungen aus der Luft über Gaza abgeworfen haben
Das israelische Militär will erneut mit dem Abwurf von Hilfsgütern über dem Gazastreifen beginnen und über humanitäre Korridore die Lieferung von Nahrungsmitteln und Medizin durch die Vereinten Nationen ermöglichen. Zudem könne es auch in besiedelten Gebieten wieder Kampfpausen geben, um Hilfslieferungen zu ermöglichen, teilte das Militär am Abend mit.

Das israelische Nachrichtenportal «ynet» schrieb kurz darauf unter Berufung auf palästinensische Berichte, der erste Abwurf von Hilfsgütern sei bereits erfolgt. Nach Militärangaben ging es bei dem Abwurf nur um sieben Paletten mit Hilfsgütern, darunter Mehl, Zucker und Konserven. Die Aktion werde in Abstimmung mit internationalen Hilfsorganisationen durchgeführt, hiess es.

Die Lieferung über den Luftweg gilt Helfern zufolge allerdings als die teuerste und ineffektivste Form humanitärer Hilfslieferungen - auch, weil es dabei meist um relativ geringe Mengen geht. Im Gazastreifen leben rund zwei Millionen Palästinenser, die grösstenteils dringend auf Hilfe angewiesen sind.

Trotz heftiger internationaler Kritik lässt Israel aktuell nur sehr wenig Hilfe in den abgeriegelten Küstenstreifen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Mittwoch vor einer tödlichen Hungerkrise im Gazastreifen gewarnt. Auch zahlreiche andere Hilfsorganisationen warnen davor. Israel bestreitet die Gefahr einer tödlichen Hungerkrise und spricht stattdessen von einer Kampagne der Hamas.

Das israelische Militär teilte zudem mit, eine Anlage zur Aufbereitung von Trinkwasser im Gazastreifen sei wieder an das israelische Stromnetz angeschlossen worden. Gleichzeitig betonte die Armee, dass die Kampfhandlungen weitergingen, um alle Geiseln zu befreien und die islamistische Hamas zu besiegen. (sda/dpa)
21:45
Tausende demonstrieren in Tel Aviv für Deal zur Geisel-Freilassung
Mehrere tausend Menschen haben in Tel Aviv für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der verbliebenen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas demonstriert. Bei der Kundgebung richtete Or Levy, der selbst als Geisel 491 Tage im Gazastreifen in Gefangenschaft gewesen war, einen Appell an US-Präsident Donald Trump. «Ich bitte Sie dringend: Bitte nutzen Sie alle Mittel, alle Einflussmöglichkeiten, um sie alle nach Hause zu holen. Ein umfassendes Abkommen ist der einzige Weg nach vorn, und nur Sie können es möglich machen.»

Am Donnerstag hatten Israel und die USA ihre Verhandlungsteams von den indirekten Gesprächen in Katar über eine weitere Feuerpause zurückgerufen. «In diesen Tagen – Tagen der Verwirrung, des Misstrauens, der Pausen, der Brüche in den Gesprächen – möchte ich Ihnen eines ganz klar machen: Jedes Mal, wenn die Gespräche abgebrochen werden, jedes Mal, wenn ein Abkommen platzt, sind die Geiseln diejenigen, die den Preis dafür zahlen», sagte Levy, ehe die Demonstration zur US-Botschaft zog.

Im Gazastreifen befinden sich noch rund 50 Geiseln, von denen noch mindestens 20 am Leben sein sollen. (sda/dpa)
16:26
Merz, Macron und Starmer telefonieren zu Nahost
Kanzler Friedrich Merz (CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer haben sich erneut über den Kurs in der dramatischen Lage im Nahen Osten abgestimmt. Es habe dabei eine «grosse Übereinstimmung» gegeben, erklärte Merz nach Angaben des Bundespresseamts nach dem Telefonat am Samstagmorgen. Der Bundeskanzler fügte hinzu: «Wir werden in den kommenden Tagen sehr eng koordiniert die nächsten Schritte unternehmen.»

Vonseiten der britischen Regierung hiess es Starmer, Merz und Macron hätten über die Lage im Gazastreifen gesprochen, die sie als entsetzlich einschätzten. Sie hätten die dringende Notwendigkeit eines Waffenstillstands betont, sowie dass Israel alle Beschränkungen für Hilfen aufheben müsse und die notleidenden Menschen in Gaza mit Nahrungsmitteln versorgt werden könnten.
14:33
Palästinenser: 16 Tote bei Schüssen auf Hilfesuchende
Im Gazastreifen sollen israelische Soldaten nach palästinensischen Angaben erneut Menschen beim Warten auf humanitäre Hilfe getötet haben. 16 Palästinenser seien ums Leben gekommen, als sie nahe dem nördlichen Grenzübergang Zikim auf Lastwagen mit humanitärer Hilfe warteten, erklärten Ärzte des Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza. Weitere 300 Menschen erlitten demnach Verletzungen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

Im umkämpften Gazastreifen kommt es immer wieder zu Schüssen auf Menschen vor Zentren für die Verteilung von humanitärer Hilfe oder in der Nähe von Grenzübergängen. Israels Militär hatte in der Vergangenheit erklärt, geschossen werde auf Verdächtige, wenn diese sich unerlaubt den Truppen nähern oder abgesperrte Gebiete betreten.

Internationale Hilfsorganisationen beschreiben die Lage der rund gut zwei Millionen Palästinenser in dem Küstengebiet als verzweifelt. Da Israel nur wenig humanitäre Hilfe in das abgeriegelte Küstengebiet lässt, hungert der Grossteil der Bevölkerung.

Nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums starben bereits mehr als 100 Menschen an Unterernährung, 80 Prozent von ihnen Kinder. Israel bestreitet, dass es im Gazastreifen eine Hungerkatastrophe gebe.

Für den Mangel an Lebensmittel macht Israel die UN-Organisationen verantwortlich, die die Hilfslieferungen im Gazastreifen nicht verteilen würden. Die UN betont wiederum, dass das israelische Militär meistens für keine sicheren Transportwege im Inneren des Küstenstreifens sorge.

Israel: 100 Lastwagen mit Hilfe in Gazastreifen eingefahren

Wie die für die Genehmigung und Koordinierung der Hilfstransporte zuständige israelische Militärbehörde Cogat mitteilte, seien am Freitag 100 Lastwagen mit humanitärer Hilfe in den Gazastreifen eingefahren. UN-Organisationen hätten die Güter verteilt.

In den vergangenen Wochen erreichten nach UN-Angaben nur wenige Hilfskonvois das Gebiet. Für eine ausreichende Versorgung wären diesen Angaben zufolge mindestens 500 Lastwagen am Tag nötig.

Auslöser des Gaza-Kriegs war der Überfall der Hamas und anderer islamistischer Terrororganisationen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. (sda/dpa)
14:05
Palästina-Aktivisten stören Eröffnung der Salzburger Festspiele
Beim Festakt zur Eröffnung der Salzburger Festspiele ist es zu einer Störaktion propalästinensischer Aktivisten gekommen. Mehrere Besucher riefen mit Blick auf den Gaza-Krieg Parolen wie «Blut, Blut auf euren Händen» und entrollten Plakate mit Aufschriften wie «Stoppt den Völkermord». Der für Kultur zuständige Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) musste seine Rede unterbrechen. Er bot den Störern einen «offenen Diskurs» an. Ordnungskräfte führten die Demonstranten aus dem voll besetzten Saal der Salzburger Felsenreitschule.

Unter den Gästen des Festakts war auch der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Die anschliessende Festrede hielt die polnisch-amerikanische Historikerin Anne Applebaum. Sie sagte eingangs, sie leide sehr unter den Bildern hungernder Kinder in Gaza. Israel müsse das humanitäre Völkerrecht einhalten, so die Intellektuelle in Reaktion auf die Störaktion.

Angesichts der humanitären Notlage der Zivilbevölkerung wird Israel, das im Gazastreifen die islamistische Hamas bekämpft, zurzeit scharf kritisiert. (sda/dpa)
22:23
Briten planen Evakuierung schwer kranker Kinder aus dem Gazastreifen
Die britische Regierung will schwer kranke Kinder aus dem Gazastreifen im Vereinigten Königreich behandeln lassen. Angesichts der «humanitären Katastrophe» verstärke Grossbritannien die Bemühungen, «Kinder aus Gaza zu evakuieren, die dringend medizinische Hilfe benötigen», sagte Premierminister Keir Starmer in einer auf der Plattform X verbreiteten Videobotschaft. Weitere Details zu dem Plan nannte Starmer nicht. Die Lage für die Bevölkerung dort sei «absolut erschreckend».

Zudem kündigte der Premier an, in Zusammenarbeit mit Jordanien britische Hilfslieferungen aus der Luft über dem Gazastreifen abwerfen zu wollen. Daran werde mit Hochdruck gearbeitet. Die Lieferung über den Luftweg gilt allerdings Hilfsorganisationen zufolge als die teuerste und ineffektivste Form humanitärer Hilfslieferungen - auch, weil es dabei meist um relativ geringe Mengen geht.

Im Gazastreifen leben rund zwei Millionen Palästinenser, die grösstenteils dringend auf Hilfe angewiesen sind. Trotz heftiger internationaler Kritik lässt Israel aktuell nur sehr wenig Hilfe in den Küstenstreifen. Israel will jüngsten Berichten zufolge wieder das Abwerfen von Hilfslieferungen aus der Luft erlauben. (sda/dpa)
21:34
Israel fängt Rakete aus dem Jemen ab
Nach Angaben des israelischen Militärs ist am Abend eine Rakete aus dem Jemen auf Israel abgefeuert worden. Im Süden Israels sowie im Westjordanland schrillten die Sirenen. Kurz darauf gab das Militär Entwarnung: Das israelische Luftabwehrsystem habe die Rakete erfolgreich abgefangen. Zu möglichen Schäden durch herabstürzende Teile gab es zunächst keine Informationen.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 greifen Mitglieder der Huthi-Miliz im Jemen Israel regelmässig mit Raketen und Drohnen an - nach eigenen Angaben als Ausdruck ihrer Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen. (sda/dpa)
19:42
Grossbritannien will Palästina vorerst nicht als Staat anerkennen
Grossbritannien schliesst sich der Ankündigung Frankreichs, Palästina als Staat anerkennen zu wollen, nicht an. Premierminister Keir Starmer teilte nach einem Telefonat mit Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Friedrich Merz mit, eine Anerkennung müsse «Teil eines umfassenderen Plans sein», mit einer Zweistaatenlösung und einem dauerhaften Frieden für Palästinenser und Israelis.

Die «humanitäre Katastrophe» im Gazastreifen müsse ein Ende finden, hiess es in einer gemeinsamen Mitteilung nach dem Gespräch. Die Grundbedürfnisse der Zivilbevölkerung, inklusive Zugang zu Nahrungsmitteln und Trinkwasser, müssten unverzüglich gewährt werden. Der Zivilbevölkerung grundlegende humanitäre Hilfe vorzuenthalten, sei «inakzeptabel».

In Grossbritannien wächst unterdessen der Druck auf Premier Starmer: Mehr als 220 Parlamentsabgeordnete verschiedener Parteien forderten die Regierung in einem Schreiben dazu auf, Palästina als Staat anzuerkennen, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete. (sda/dpa)

15:17
UN-Hilfswerk Unicef: «Kinder im Gazastreifen verhungern»
Kinder im umkämpften Gazastreifen sind nach Darstellung des UN-Kinderhilfswerks Unicef am Verhungern. «Schwere Mangelernährung bei Kindern breitet sich schneller aus, als Hilfe sie erreichen kann», hiess es in einer Mitteilung von Unicef Deutschland.

Das Papier zitierte Angaben des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsministeriums, wonach die Zahl der gemeldeten Todesfälle von Kindern aufgrund von Mangelernährung seit dem April von 52 auf 80 gestiegen sei. Innerhalb von nur 48 Stunden sind laut Behörden mindestens vier weitere Kinder verhungert. Insgesamt seien während des Gaza-Krieges mehr als 100 Menschen an Mangelernährung gestorben – 80 Prozent davon Kinder.

Im Juni seien bereits 6.500 Kinder in den Spitälern wegen Mangelernährung behandelt worden – das sei der höchste Wert seit Beginn des Konflikts. Allein in der Stadt Gaza habe sich der Anteil der akut mangelernährten Kinder im Vergleich zum Februar vervierfacht.

Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen
. Experten und Helfer betrachten sie jedoch als relativ zuverlässig. Unicef bezeichnete die Situation als «unerträglich». Um Todesfälle und Unterernährung zu vermeiden, forderte die Organisation den ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen.

Das israelische Militär kontrolliert alle Grenzübergänge zu dem abgeriegelten Küstengebiet. Israel bestreitet, Hilfslieferungen für den Gazastreifen zu blockieren. Es gebe keinen Mangel an Nahrungsmitteln, sondern Fehler bei der Verteilung. Die UN und ihre Organisationen würden die Verteilung der Güter verweigern, sagten Regierungsvertreter.

UN-Sprecher betonten wiederum, dass das israelische Militär die Genehmigung von Transporten mit bürokratischen Prozeduren in die Länge ziehe. (sda/dpa)
11:14
Israels Präsident Herzog hofft auf Waffenruhe für Gaza
Nach dem Abzug der israelischen und US-Verhandlungsdelegationen von den indirekten Waffenruhe-Verhandlungen für den Gazastreifen hat Israels Präsident Izchak Herzog dennoch die Hoffnung geäussert, dass es noch zu einer Einigung kommt.

Ein Waffenruhe-Deal würde ihm zufolge auch die Freilassung der verbliebenen Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas ermöglichen. «Ich bitte euch alle, zu beten, zu hoffen und den Entscheidungsträgern zuzurufen (...), weiter daran zu arbeiten, dass alle Geiseln, bis zur letzten von ihnen, nach Hause kommen», zitierte ihn das öffentlich-rechtliche Kan-Radio.

Im Gazastreifen befinden sich nach israelischen Angaben noch 50 Geiseln, von denen noch mindestens 20 am Leben sein sollen. Die Waffenruhe-Verhandlungen in der katarischen Hauptstadt Doha, bei denen die USA, Ägypten und Katar vermitteln, waren am Donnerstag an einen weiteren Totpunkt gelangt.

Nach israelischer und US-amerikanischer Darstellung hatte die Hamas mit überzogenen Forderungen die Verhandlungen zum Entgleisen gebracht. Die islamistische Organisation zeigte sich überrascht, weil sie nach eigenem Dafürhalten Israel zuletzt mit Zugeständnissen entgegenkam.

Bislang hat niemand die Gespräche für abgebrochen erklärt. Die Delegationen der USA und Israels wurden zu Konsultationen in ihre jeweiligen Hauptstädte zurückberufen, wie es hiess. Zugleich ist aber auch nicht klar, ob und wann die Verhandlungen weitergehen. (sda/dpa)
22:18
Aktivisten beschmieren israelische Mission in Genf mit Farbe
Propalästinensische Aktivisten haben am Donnerstagabend den Eingang zum Gebäude der ständigen Vertretung Israels bei den Vereinten Nationen in Genf mit roter Farbe beschmiert. Auch der Verkehr vor dem Hauptsitz der Welthandelsorganisation (WTO) wurde blockiert.

Etwa 200 Personen hatten sich um 18.55 Uhr vor der israelischen Mission versammelt, wie der Genfer Polizeisprecher Alexandre Brahier auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Brahier bestätigte damit eine Meldung der Zeitung «Tribune de Genève».

Die Versammlung bewegte sich dann in Richtung Perle du Lac, wo sie sich gegen 20.00 Uhr auflöste. Am Rande der nicht genehmigten Demonstration kam es zu keinen Festnahmen. Polizei und Reinigungskräfte waren am Abend noch vor Ort. (sda)

21:44
Einige Hilfsgüter erreichen Gaza – UN: nicht genug für Hungernde
Vor dem Hintergrund anhaltender Warnungen vor einer tödlichen Hungerkrise haben einige Hilfsgüter UN-Angaben zufolge den Gazastreifen erreicht. Die Vereinten Nationen bestätigten, dass UN-Teams am Mittwoch vor allem Mehl an zwei Grenzübergängen abholen und in den Küstenstreifen mit zwei Millionen notleidenden Menschen bringen konnten. UN-Sprecher Farhan Haq betonte in New York, dass die freigegebenen Mengen nicht genug seien: UN-Partnerorganisationen im Gazastreifen sowie das Nothilfebüro der Vereinten Nationen berichteten, «dass die Hilfe, die sie in den letzten zwei Monaten nach Gaza bringen konnten, bei weitem nicht ausreicht, um den Überlebensbedarf der Menschen zu decken.» Israel müsse mehr Lieferungen zulassen.

Israel kontrolliert Grenzübergänge

Der UN-Sprecher widersprach der israelischen Darstellung, die Vereinten Nationen würden sich weigern, Nahrungsmittel zu verteilen. «Wir versuchen nicht, all diese Menschen, einschliesslich unserer eigenen Mitarbeitenden, daran zu hindern, Lebensmittel zu bekommen. Sie werden durch verschiedene Hindernisse aufgehalten, auch durch die israelischen Behörden», sagte Haq. Der mehrstufige Genehmigungsprozess durch die israelische Armee sei sehr umständlich, es gebe grosse Verzögerungen, oft breche die Nacht herein, bevor umgeladene Güter losfahren könnten.

Zuvor hatte das israelische Aussenministerium mitgeteilt, das israelische Militär habe Dutzende internationale Journalisten an den Grenzübergang Kerem Schalom eingeladen, um zu zeigen, wie Hunderte von Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen fuhren. Die Güter stünden jedoch herum und würden nicht verteilt. Das Ministerium warf den UN vor, die Verteilung der Hilfsgüter zu verweigern.

Der Gazastreifen steht nach Angaben von Hilfsorganisationen kurz vor einer «Hungersnot». Jeder Tag ohne ausreichende Nahrungslieferungen verschärfe die Situation weiter, sagte UN-Sprecher Haq am Donnerstag. «Wir sagen das seit Monaten, und jetzt sind wir an einem Punkt angelangt, an dem tatsächlich Menschen sterben.» (sda/dpa)
21:43
Tausende demonstrieren in Tel Aviv für ein Ende des Gaza-Krieges
Tausende Menschen haben in Tel Aviv für ein Ende des Gaza-Krieges und die Freilassung der verbliebenen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas demonstriert. «Wir stehen vor schwierigen Entscheidungen», sagte der Vater eines im Krieg getöteten israelischen Soldaten: «Wir können den Weg des Krieges, des Hungers und des Todes wählen. Wir müssen uns für das Leben entscheiden.»

Ihr Sohn habe sein Land schützen wollen, aber das Land schütze ihn nun nicht, sagte die Mutter des von der Hamas bei dem Terrorangriff am 7. Oktober 2023 entführten Soldaten Nimrod Cohen einem Bericht des Nachrichtenportals «ynet» zufolge. «Was ist ein absoluter Sieg wert, wenn nicht jeder nach Hause zurückgeholt wird?», fragte ein früherer Kommunalpolitiker aus der von dem Hamas-Angriff am 7. Oktober betroffenen Region im Süden Israels.

Im Gazastreifen befinden sich noch 50 Geiseln, von denen noch mindestens 20 am Leben sein sollen. Terroristen der Hamas und andere Islamisten hatten bei ihrem Terrorangriff am 7. Oktober 2023 mehr als 250 Menschen aus Israel in den Gazastreifen verschleppt. Mehr als 1.200 Menschen wurden getötet.

Israel reagierte darauf mit Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dabei mehrere zehntausend Menschen getötet. (sda/dpa)

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