Angesichts interner Verteilungskämpfe zwischen den Drogenkartellen eskaliert die Gewalt in Mexiko. Schon jetzt ist 2017 das blutigste Jahr in der jüngeren Geschichte.
Ein dicker Fisch: 2014 wurde Joaquín «El Chapo» Guzmán gefasst.Bild: EPA/EFE FILE
Seit Jahresbeginn wurden in dem lateinamerikanischen Land 23'968 Personen getötet, wie das Innenministerium am Dienstag mitteilte. Allein im Oktober wurden 2764 Menschen getötet, so viel wie noch nie in einem Monat seit Beginn der systematischen Erhebung vor 20 Jahren. Dies ergibt für Oktober im Durchschnitt 89 Tote jeden Tag.
Die Zahlen übersteigen sogar jene der blutigsten Periode im Drogenkrieg während der Amtszeit von Präsident Felipe Calderón (2006-2012), der Tausende Soldaten und Polizisten in den Kampf gegen die Verbrechersyndikate schickte. Der bislang gewalttätigste Jahr war 2011 mit 22'852 Tötungsdelikten.
Schweissausbruch? Kopfschmerzen? Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto kriegt die Gewalt nicht in Griff.Bild: AP/AP
Zahlreiche Festnahmen und Tötungen mächtiger Kartellbosse hatten zuletzt Machtkämpfe innerhalb der Verbrechersyndikate entfacht. Ausserdem konkurrieren zunehmend auch kleinere Banden um Geschäftsanteile und Einflusszonen. Neben dem Drogenhandel sind die Kartelle auch in Schutzgelderpressung, Menschenhandel und Benzindiebstahl verwickelt. (sda/dpa)
Der mexikanische Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán (24. Februar 2014)
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Der mexikanische Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán Loera (24. Februar 2014)
Joaquín «El Chapo» Guzmán ist am 22. Februar 2014 im Westen von Mexiko nach jahrelanger Flucht verhaftet worden.
quelle: ap/ap / dario lopez-mills
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Le Pen zieht wegen Ausschluss von Wahlen vor Gerichtshof
Frankreichs Rechtspopulistin Marine Le Pen zieht gegen ihren von einem Gericht verhängten vorläufigen Ausschluss von Wahlen vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Le Pen habe vor dem Strassburger Gericht beantragt, den sofortigen Vollzug der in erster Instanz verhängten Strafe auszusetzen, teilte ihre Partei Rassemblement National (RN) mit. Ein Gericht hatte Le Pen Anfang April wegen Veruntreuung von EU-Geldern verurteilt.