Satellitenaufnahmen der Raketenanlage Sohae vom 3. August 2018. Zwei Tage nach dem Gipfeltreffen zwischen Kim Jong Un und Donald Trump wurden hier Aktivitäten registriert.Bild: EPA/38 North via YNA
Kim sprach in Hanoi von Abrüstung – doch zwei Tage später sah es nicht danach aus
Auf einer Raketenanlage in Nordkorea sind US-Experten zufolge neue Aktivitäten ausgemacht worden. Satellitenaufnahmen würden Aktivitäten auf dem Sohae-Gelände zeigen, erklärte das in Washington ansässige Zentrum für strategische und internationale Studien (CSIS).
Kim Jong Un mit Donald Trump letzte Woche in VietnamBild: AP/AP
Die Aktivitäten seien zwei Tage nach dem Scheitern des Gipfels des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un mit US-Präsident Donald Trump beobachtet worden. Das könne darauf hindeuten, dass Pjöngjang die Anlage wieder aufbauen wolle.
Von der im Westen Nordkoreas gelegenen Anlage aus waren 2012 und 2016 Trägerraketen mit Satelliten gestartet. International wurden die Starts aber als Tests ballistischer Raketen gewertet und scharf verurteilt. Auf dem Sohae-Gelände befinden sich eine Testanlage für Raketenantriebe und eine Abschussrampe.
Die nun registrierten Aktivitäten könnten laut CSIS ein Zeichen dafür sein, dass Nordkorea nach dem Scheitern des Gipfeltreffens von Hanoi «Entschlossenheit» zeigen wolle.
Die Anlage habe seit August 2018 stillgelegen. Dies deute darauf hin, dass die nun registrierten Aktivitäten «absichtlich und zielgerichtet» seien.
Das Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi war vergangene Woche ohne Ergebnis abgebrochen worden.
Es gelang keine Einigung im Streit um die Sanktionen gegen das international isolierte Nordkorea und die von den USA geforderte atomaren Abrüstung. (sda/afp)
Acht Monate nach ihrem historischen Gipfel in Singapur wollen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bei ihrem zweiten Treffen in Vietnam über einen Fahrplan für Frieden und Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel sprechen. Die Gespräche finden am 27. und 28. Februar statt.
quelle: epa/epa / fazry ismail
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Die beliebtesten Kommentare
John Galt
06.03.2019 08:02registriert November 2014
Nachdem Trump das mit dem Iran abgezogen hat, kann ich Kim Jong verstehen, dass er Trump nicht traut.
Wenn er abrüsten würde, wäre das sein Ende. Dank den USA müssen alle Länder Atomare Sprenköpfe, als Lebensversicherungen, haben. Super gemacht Amerika, kann man nur gratulieren.
«Denkt in einer bestimmten Kategorie»: Ein Atomwaffenexperte erzählt von Treffen mit Putin
Als Gesandter George W. Bushs überzeugte Robert Joseph Muammar al-Ghadhafi, sein Atomprogramm aufzugeben. Nach dem Militärschlag gegen Iran gelte es, die gewonnene Zeit zu nutzen, sagt er. Ausserdem erklärt er, wie der Ukraine-Krieg enden könnte.
Herr Joseph, vor einigen Wochen haben die USA einen Militärschlag gegen die iranischen Atomanlagen geführt; Präsident Trump sprach hinterher von einem grossen Erfolg. Was wurde durch die Bombardierungen tatsächlich erreicht? Robert Joseph:Ich war von dem Einsatz sehr beeindruckt. Irans Bemühungen um Atomwaffen dürften um ein oder zwei Jahre zurückgeworfen worden sein. Die Militäroperation war notwendig, aber sie löst das Problem nicht. Die Mullahs machen weiter mit ihrem Atomprogramm und unterstützen auch weiterhin Terrororganisationen wie die Hisbollah oder die Huthi-Miliz. Die entscheidende Frage ist nun, wie wir die gewonnene Zeit nutzen. Wenn wir jetzt nicht das iranische Volk dabei unterstützen, das Regime loszuwerden, sind wir gescheitert.