Die spanische Rechtsaussen-Partei Vox ist bei der Regionalwahl in Andalusien erstmals ins Parlament eingezogen. Die fremdenfeindliche Partei holte bei dem Urnengang am Sonntag nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Stimmen zwölf der 109 Sitze.
Damit bescherte sie den rechten Parteien insgesamt eine Mehrheit. Andalusien wird aber seit Jahrzehnten von der Sozialistischen Arbeiterpartei Spaniens (PSOE) regiert.
Es ist das erste Mal seit der Wiedereinführung der Demokratie in Spanien nach dem Tod des Diktators Francisco Franco 1975, dass eine rechtsnationalistische Partei in ein spanisches Regionalparlament einzieht. Vox holte deutlich mehr Stimmen als erwartet: Umfragen hatten der Partei höchstens fünf Sitze vorhergesagt.
Die Wahl in Andalusien galt als Stimmungstest für die sozialistische Regierung des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez. Sie bildet den Auftakt zu einer Reihe von Wahlen, die von Kommunal- und Regionalwahlen bis zur Europawahl im Mai gehen.
Die sozialdemokratische Partei (PSOE) von Sánchez kommt nach Auszählung fast aller Stimmen auf 33 Sitze, womit sie die Mehrheit verfehlt. Die rechtskonservative Volkspartei (PP) ist mit 26 Sitzen im Regionalparlament vertreten, das linke spanische Protestbündnis Podemos mit 17 Sitzen und die liberale Partei Ciudadanos mit 21 Sitzen.
Andalusien ist mit 8.4 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Region Spaniens. Seit 1982 regieren dort ununterbrochen die Sozialisten. Regionalpräsidentin Susana Diaz hatte vorgezogene Neuwahlen ausgerufen, nachdem die Sozialisten die Unterstützung der Mitte-rechts-Partei Ciuadadanos verloren hatten. (sda/afp/reu)