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«Nordkorea kann überall zuschlagen»: US-Militärchef fürchtet sich vor Kims Raketen

epa06356315 (FILE) - An undated photo released on 16 September 2017 (reissued 28 November 2017), by the North Korean Central News Agency (KCNA), the state news agency of North Korea, showing the count ...
Kim Jong-un verfolgt einen Raketenstart. Bild: EPA/KCNA

«Nordkorea kann überall zuschlagen»: Kim testet eine neue Rakete – die hat es in sich

29.11.2017, 03:5729.11.2017, 07:14
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Der jüngste Test einer Interkontinentalrakete hat die USA aufgeschreckt. Das Geschoss erreichte eine Höhe von 4500 Kilometer – so hoch war eine Rakete der Nordkoreaner noch nie geflogen.

Nun hat Nordkorea bestätigt, dass es sich um einen neuartigen Raketentyp Hwasong-15 mit grosser Reichweite handelt. «Die Rakete kann das Festland der USA erreichen», sagte eine Sprecherin im nordkoreanischen TV. 

Der Test  sei erfolgreich gewesen, so die nordkoreanischen Staatsmedien weiter. Nordkorea habe eine grosse historische Leistung erbracht, um «die staatliche Atomstreitmacht zu vervollständigen». Das Land habe damit sein «historisches Ziel» erreicht, eine Atommacht zu werden.

Davon zeigt sich offenbar auch US-Verteidigungsminister James Mattis beeindruckt. «Die Nordkoreaner demonstrieren damit, dass sie überall auf der Welt zuschlagen können.»

Die Rakete war 53 Minuten in der Luft, bevor das Geschoss westlich von Japan ins Meer prallte. 

epa06356464 Defense Secretary James Mattis attends a meeting with US President Donald J. Trump (out of frame) and congressional leadership in the Roosevelt Room at the White House, in Washington, DC,  ...
US-Verteidigungsminister James Mattis. Bild: EPA/UPI POOL

«Die Rekordhöhe zeigt, dass Kim mit seinem Raketenprogramm massive Fortschritte seit dem letzten Test gemacht hat», sagte ein Militär-Experte zu CNN. 

Ein weiterer Raketenspezialist sagt zur BBC, auf einer normalen  Umlaufbahn hätte die Interkontinentalrakete Washington erreichen können. 

Trump fordert mehr Geld fürs Militär

«Wir werden uns darum kümmern», sagte US-Präsident Donald Trump unmittelbar nach dem Test. Inzwischen hat sich Trump auf Twitter erneut zu Wort gemeldet. 

Es sei nun wichtiger denn je, genügend finanzielle Mittel für das Militär wie die Regierung bereitzustellen. 

Kim auf der Fischfarm

Am Tag des Raketentests besuchte Kim eine Fischfarm.
Am Tag des Raketentests besuchte Kim eine Fischfarm.

Derweil übt sich Kim Jong-un als Meister der Inszenierung. Just am Tag des neusten Raketentests besuchte er eine neu gebaute Fischfarm. Damit will er offenbar zeigen, dass sich das abgeschottete Land durch die Sanktionen nicht so rasch kleinkriegen lässt. 

«Nichts ist unmöglich, wenn es mit dem revolutionären Geist der Selbsthilfe angepackt wird», sagte eine Sprecherin des Staatsfernsehens dazu. 

Die Realität sieht aber ganz anders aus. Laut einem Bericht von UPI News müssen Kims Soldaten wegen den Sanktionen inzwischen verschimmelten Mais essen. Unzählige Armeeangehörige litten deshalb unter akutem Durchfall, so das Online-Portal. 

(amü)

Nordkorea: Dritter Raketentest in einem Monat

Video: srf/SDA SRF
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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Watcher
29.11.2017 06:47registriert Januar 2017
Wahnsinn, die USA wollen ihr Militärbudget aufstocken, ist das noch möglich? Dann können die Kinder direkt in die Militärschule weil kein Geld mehr für die normale Schule übrig bleibt.
Ich empfehle, dass sich die US-Kriegstreiber mit dem Geld einen Psychiaterbesuch gegen Grössenwahn absolvieren sollten.
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Zeyben
29.11.2017 05:34registriert November 2017
Ja natürlich jetzt noch das Militärbudget weiter steigern. Was für eine Logik für Dummies.
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Sloping
29.11.2017 04:05registriert Oktober 2014
Ich hoffe wir werden mit einer Saddam Hussein Nuklearwaffenstory 2.0 aus den USA verschont.
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700 mögliche Schweizer Verstösse gegen Russland-Sanktionen – die Sonntagsnews
Das Seco registrierte seit Beginn des Ukrainekriegs knapp 700 Verdachtsfälle zu Verstössen gegen die Russland-Sanktionen und der Bund will Schweizer Detailhändler für nachhaltigeren Konsum in die Pflicht nehmen. Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat laut «SonntagsZeitung» seit Beginn des Ukrainekriegs 2022 knapp 700 Verdachtsfälle zu möglichen Sanktionsverstössen registriert. Bisher seien 77 Verfahren eröffnet und 65 abgeschlossen worden, teilte das Amt auf Anfrage der Zeitung mit. In 26 Fällen seien Bussen ausgesprochen worden, meist wegen fahrlässigem Verhalten, oft aufgedeckt vom Zoll. Die Fälle reichten von dem Versuch, eine Luxusuhr im Wert von 300’000 Franken nach Russland auszuführen, über den Import einer Sauna aus Belarus bis hin zu Lieferungen von Industriegütern wie Werkzeugmaschinen-Ersatzteilen, deren Export nach Russland verboten ist. Auch ein Mann, der Waffenteile in Russland bestellt habe, sei gebüsst worden. Die Strafen reichten von 300 bis 5000 Franken. Rund zwei Drittel der gemeldeten Fälle beträfen Importe, ein Drittel Exporte. Zwei grössere Verfahren seien an die Bundesanwaltschaft übergeben worden.
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