Leben
Homosexualität

James Matheson «heilte» früher Schwule, nun outet er sich

Bekannter «Schwulenheiler» verlässt seine Frau und lebt jetzt homosexuell

24.01.2019, 14:1924.01.2019, 14:47
Mehr «Leben»

Er ist aus Utah, praktizierender Mormone, Autor und als sogenannter «Schwulenheiler» berüchtigt: David Matheson. Nun wurde bekannt, dass Matheson selbst schwul ist und sich gegen das Leben als Hetero entschieden habe.

Der LGBTQ-Organisation Truth Wins Out erzählte er am Sonntag, dass er der Meinung sei, dass Menschen selbst entscheiden können, wie sie ihre sexuelle Neigung und Identität ausleben. Mit dieser Freiheit wähle er nun das Leben eines schwulen Mannes.

james matheson
David Matheson behauptete früher, er könne Schwule «heilen».Bild: facebook

Früher am Sonntag veröffentlichte «Truth Wins Out» Details aus einem Post in einer privaten Facebook-Gruppe, wonach ein anderer «Schwulenheiler» sagte, dass sich Matheson «für den Schwulen-Lifestyle entschieden» habe und einen männlichen Partner suche.

Am Dienstag erklärte Matheson in einem öffentlichen Facebook-Post seine Beweggründe:

«Vor einem Jahr realisierte ich, dass ich fundamentale Veränderungen in meinem Leben brauche. Ich realisierte, dass ich nicht länger in meiner Ehe leben kann. Und ich realisierte, dass ich akzeptieren muss, dass ich schwul bin.»

Matheson führte eine Praxis in New Jersey mit etwa 50 Klienten. Er behauptete, dass er die sexuelle Orientierung von schwulen Männern ändern könne. Im Rahmen dieser «Gay Conversions» bot er Kurse an, bei denen die Klienten besonders «männlichen» Tätigkeiten wie Holzfällen nachgehen sollten und dann auf wundersame Weise wieder zu heterosexuellen Männern gemacht würden.

Die American Medical Association und die American Psychological Association bestreiten beide die Wirksamkeit von solchen «Schwulenheilungs»-Therapien. Trotzdem werden weiterhin solche «Therapien» durchgeführt – gerade von Mitgliedern konservativer und religiöser Gemeinschaften.

In den USA haben 15 Staaten solche Praktiken an Minderjährigen verboten, zuletzt der Staat New York. In Brasilien wurde kürzlich ein solches Verbot gekippt. (jaw)

Vater spricht für seine lesbische Tochter

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
84 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Raembe
24.01.2019 14:39registriert April 2014
Und alle Mormonen so: Schwul sein ist ansteckend!!😂😂
10
Melden
Zum Kommentar
avatar
glass9876
24.01.2019 14:46registriert Juli 2015
Oh, er hat sich wohl angesteckt bei seinen Klienten! ¯\_(ツ)_/¯
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
miarkei
24.01.2019 14:36registriert März 2017
Welche Ironiestufe das wohl ist...
00
Melden
Zum Kommentar
84
«Hört auf zu heulen»: Darum sorgt die «Wicked»-Promo gerade für genervte Fans
Am 12. Dezember startet die Verfilmung des Musicals «Wicked» in den Schweizer Kinos. Der Cast sorgt jedoch bereits jetzt für genervte Fans.

Nach «Der König der Löwen» und «Das Phantom der Oper» ist «Wicked» das dritterfolgreichste Musical aller Zeiten. Nun kommt die Verfilmung des Klassikers am Donnerstag, 12. Dezember, in die Schweizer Kinos. Mit Ariana Grande (Glinda) und Cynthia Erivo (Elphaba) in den Hauptrollen hat das Musical zwei grosse Fische in Hollywood gecastet. Doch gerade die beiden sorgen jetzt für Kontroversen.

Zur Story