Der Test des Kassensturz' zeigt's: So schnell haben Diebe dein Keyless-Auto geklaut
Das Einbruchswerkzeug, das zwei Journalisten vom «Kassensturz» für ihren Test verwendeten, hat einen Wert von bescheidenen 100 Franken. Es braucht lediglich einen Funkstreckenverlängerer und einen Empfänger und schon ist es – wie der SRF-Bericht zeigt – ein Kinderspiel, Autos mit Keyless-System zu knacken. Fahrzeuge also, bei denen die Tür aufspringt, sobald sich der Besitzer mit dem Schlüssel in der Tasche in der Nähe aufhält.
So funktioniert's: Der Autobesitzer bewegt sich von seinem parkierten, abgeschlossenen Auto weg. Dieb A befindet sich in der Nähe des Besitzers, der den Schlüssel in der Tasche trägt. Mit dem angesprochenen Funkstreckenverlängerer verstärkt Dieb A das Funksignal des Schlüssels zu Dieb B. Dieser gaukelt dem Auto mit seinem Empfänger vor, der Schlüssel befinde sich in seiner unmittelbaren Nähe – und schon ist die Türe offen. Das beste Alarmsystem der Welt ist hier keine Hilfe.
Mit diesem Trick hat der Touring Club Schweiz gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) über 100 Automodelle geknackt. Vom Kleinwagen bis zur Luxuskarosse war alles dabei.
Kurios bei der ganzen Sache ist zudem, dass Autohändler Keyless-Systeme an Autos als zusätzlichen Komfort anpreisen – was gemäss dem «Kassensturz» des Schweizer Fernsehens schnell einige hundert Franken mehr kostet.
Im Interview mit «Kassensturz»-Moderatorin Kathrin Winzenried widerspricht Andreas Burgener, Direktor von Auto Schweiz, den Vorwürfen, wonach Keyless-Systeme besonders einfach zu knacken seien: «Autos kommen sicher nicht schneller weg, verglichen mit der Zeit, als man noch normale Schlüssel hatte.» (rst)
