Ich wanderte mal auf den Mount Kinabalu, den höchsten Berg Malaysias, auf Borneo. Mein Gott, das war kaum mehr wandern, sondern eher ein ewiges Treppensteigen. Es machte nicht nur Spass.
Zum Glück habe ich meine Liebe für Treppen in der Schweiz wiedergefunden. Auch hier gibt es Wanderungen, die auf Teilstücken praktisch nur aus Treppen bestehen. Das kann man hassen, man kann das aber auch lieben. Darum kommen hier sieben Wanderungen, auf welchen du zünftig Treppen steigen musst darfst.
Distanz: 8 Kilometer
Dauer: ca. 2:30 Stunden
Kondition: Mittel
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Das darf hier natürlich nicht fehlen, das legendäre 1000er-Stägli auf den Born. Den Hausberg von Olten erreichst du über die gar 1150 Treppenstufen aber von Aarburg oder Rothrist aus.
Wer nicht alle Stägli am Stück bezwingen will: Auf halbem Weg kannst du zur Heidenhöhle abbiegen, die lohnt sich. Und klar: Es gibt einen Wettlauf das 1000er-Stägli hinauf. 2023 fand dieser Ende August statt. Für die Siegerzeit musst du schneller als 10 Minuten sein.
Auch wenn 1000er-Stägli nach sehr viel tönt, es ist noch untertrieben. Denn bis du auf dem Oltner Hausberg Born stehst, musst du 1150 Treppenstufen bezwingen.
Distanz: 6,5 Kilometer
Dauer: 2 Stunden
Kondition: Mittel
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Dass von Bauen nach Seelisberg nur ein Weg mit sehr vielen Treppenstufen führt, werde ich nie mehr vergessen. Auf meiner Tour dur d'Schwiiz trug ich da mit meinen zwei Begleitern unsere Velos hoch. Eine lange Geschichte.
Aber kommen wir zum positiven Teil: Zu Fuss ist die Wanderung zwar auch anstrengend, aber auch wunderschön. Du startest im herzigen Bauen, steigst im Wald hoch und hast dann spätestens oben super Blicke auf den See.
Oben in Seelisberg kannst du bis zur Bergstation der Treib-Seelisberg-Bahn gemütlich wieder an den See hinunter und von dort mit dem Schiff weiter nach Brunnen, Luzern oder wohin du auch immer willst.
Distanz: 6 Kilometer
Dauer: ca. 2:30 Stunden
Kondition: Mittel
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Der Etzel ist ein überraschend schöner Aussichtsberg zwischen Zürich- und Sihlsee. Oben hat es auch ein Restaurant – immer wichtig.
Den Aufstieg musst du dir von der einen Seite her kommend aber verdienen. Wir starten bei der Postautohaltestelle Abzweigung Etzelpass.
470 Höhenmeter gibt es ab hier zu bezwingen. Obwohl es auch schon eher steil beginnt, werden die letzten 830 Meter zur Herausforderung. Dann führt der Weg über 573 Treppenstufen und unzählige weitere Tritte über Wurzeln und Steine hinauf zum Gipfel. Immerhin kannst du dich dann über solche Aussichten freuen:
Distanz: 6 Kilometer
Dauer: ca. 1:45 Stunden
Kondition: Leicht
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Vom Bahnhof Sennhof-Kyburg spazieren wir erst knapp zwei Kilometer gemütlich an der Töss entlang. Nach der Brücke über den Fluss ändert sich das aber schlagartig. Jetzt warten 450 Treppenstufen in unterschiedlichem Abstand und unterschiedlicher Höhe auf uns.
Denn rund 150 Höhenmeter weiter oben steht das Schloss Kyburg (geh da auch rein, ist super). Zurück wandern wir über den bewaldeten Grat bei der Leimenegg und kehren zurück nach Sennhof.
Ja, du hast es vielleicht schon geahnt: Auch hier gibt es einen Treppenlauf. In diesem Jahr findet er am 11. November statt und du hast verschiedene Möglichkeiten (nicht alle führen über die Treppen). Für die Bestmarke beim 1,3 Kilometer langen Treppensprint musst du unter 7 Minuten bleiben.
Distanz: 18 Kilometer
Dauer: ca. 5:30 Stunden
Kondition: Hoch
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Die längste Wanderung in dieser Liste. Über fünf Stunden sind wir hier unterwegs. Auf der Treppe mit ihren 220 Stufen verbringst du dabei nur wenige Minuten – dafür sind diese spektakulär.
Die rötliche Eisentreppe sticht aus dem Fels heraus und führt aus dem Chüpfer Tälli hinauf zur Latschüelfurgga. Als Tritt ist das kurze Stück bekannt. Auch wenn sich die Treppe eindrücklich an den Fels klammert: Wenn du schwindelfrei bist, kommst du da sehr gut hoch.
Gestartet sind wir für diese Tour bei der Bergstation Parsenn. So müssen wir auf dem Weg nach Arosa deutlich weniger Höhenmeter bezwingen. Aber klar: Die Treppe sieht cooler aus, wenn man sie von der anderen Seite her anläuft.
Distanz: 3,5 Kilometer
Dauer: ca. 1:30 Stunden
Kondition: Leicht
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Der Rochers-de-Naye thront hoch über dem oberen Ende des Genfersees und bietet einen traumhaften Ausblick. Auch einen kleinen botanischen Alpengarten kannst du hier oben besuchen. Die Anreise ist ganz einfach: mit der Zahnradbahn von Montreux aus.
Oben empfehle ich eine kurze Wanderung. Auf den Grat und bis zum Grande Chaux de Naye würde ich sowieso wandern, da hast du super Ausblicke und weniger Leute als rund um die Bergstation und den Gipfel.
Gut ist auch der Wanderweg bis zur Haltestation Jaman, wo du dann wieder auf das Zügli steigen kannst. Verpflege dich vorher noch auf der Sonnenterrasse der Buvette. Meist führt der Weg abwärts, vom Grand Chaux de Naye grad ziemlich steil. Dann führt der Weg kurz durch den Kanton Fribourg. Hier hat es bei den Grottes de Naye Eisentreppen. Du musst nicht sonderlich schwindelfrei sein, um diese zu bewältigen.
Sehr cool auch: Gehe unten angekommen einmal durch die Grottes de Naye und dann nochmals die Treppen runter. Eine spannende Höhle, die aufwärts definitiv einfacher ist als abwärts. Du brauchst aber eine Taschenlampe, ein Helm wird auch empfohlen.
Distanz: 9 Kilometer
Dauer: ca. 5 Stunden
Kondition: Hoch
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Zum Abschluss wird's nochmal schweisstreibend – die «Treppe» sollte man aber nicht mehr begehen. Du kannst sie aber auch gut bestaunen, wenn du neben ihr hergehst oder von oben auf sie runterblickst. Wir bezwingen den Pizzo Bombögn von Campo (Vallemaggia) her. Da führt der Weg 1000 Höhenmeter hinauf zum Gipfel auf 2330 Metern über Meer.
Speziell dabei: Auf den letzten rund 300 Metern wirst du die grosse Steinmauer sehen, die auf den Gipfel führt. Auf der rund zwei Meter hohen und einen Meter breiten Mauer solltest du den Gipfel nicht erklimmen. Errichtet wurde diese zwischen April und Dezember 1948.
Da es keinen offiziellen Weg für die letzten Meter auf den Berg gibt, wanderst du am besten neben der Mauer. Die Mauer übrigens war mal als «Zaun» für Ziegen gedacht, damit sie von Cerentino und Bosco Gurin die Waldpflanzungen nicht erreichten, welche nach 1930 als Lawinen- und Erdrutschsicherung gemacht wurden. Heute ein eindrückliches Zeichen alpiner Baukunst.
Müsste heissen "Treppenwandern – man hasst oder hasst es so richtig." 🥴
Übrigens, auch rauf auf den Niesen gibt es einen Treppenlauf. Über 11'500 Stufen!
Preis für den Sieger: Zwei neue Kniegelenke. 😅