Diese 8 Begriffe sollten alle kennen, die in den Bergen unterwegs sind
Viele kennen es wohl: In der Vorbereitung auf eine Wanderung lesen wir von Scharten, Jöchern, Rücken oder Bändern. Aber eigentlich wissen wir gar nicht so richtig, was das jetzt bedeutet.
Oder vielleicht willst du auf einer Wanderung auch jemandem einen Ort beschreiben, den man da in der Ferne sieht. Nur leider fehlen dir irgendwie die Begriffe, um klar zu erklären. Oder noch unangenehmer: Jemand erklärt dir einen Weg, zeigt auf Sattel, Flanken und Kämme, aber du verstehst nur Bahnhof.
Damit dir dies ab jetzt nicht mehr passiert, erklären wir hier acht der wichtigsten Begriffe. Ja, es gibt noch viele mehr – du kannst die für dich wichtigsten oder erklärungsbedürftigsten hier auch die Kommentare schreiben.
Band
Das Band – oder auch Felsband – ist ein dünner, meist horizontaler oder leicht geneigter Absatz in einer Felswand. Das Band zieht sich meist über eine längere Distanz in einer sonst steilen Wand.
Oft sind das geologische Schichten des Gesteins, die sich hier bemerkbar machen. Das Band kann wenige Zentimeter oder auch mehrere Meter breit sein, teilweise ist diese auch bewachsen.
Flanke
Die Flanke ist die steil abfallende Seite eines Berges. Sie beginnt oben beim Grat und endet teilweise erst unten im Tal. Die Hangneigung beträgt mindestens 30 Grad, ist es flacher, sprechen wir von einem Hang.
Flanken können aus Fels, Eis, Geröll oder auch Wiesen und Wäldern bestehen. Es gibt sie an hohen Bergen wie dem Matterhorn (Ostflanke), aber auch an tieferen Lagen wie beim Niesen oder Chasseral.
Krete
Eine Krete bezeichnet in der Schweiz einen (Gebirgs-)Kamm. Dieser Begriff ist in Deutschland und Österreich gebräuchlicher, wird aber teilweise auch in der Schweiz verwendet.
Die Krete ist eine horizontale Verbindung einer Reihe von Berggipfeln. Eigentlich besteht sie aus aufgereihten Gräten und Sätteln (dazu unten mehr). Bekannt ist auch der Alpenhauptkamm, welcher sich von West nach Ost durch Europa zieht. Auch die Jurakette ist bei uns ein Begriff.
Grat
Grat und Krete sind sehr ähnlich und werden teilweise auch als Synonym gebraucht. Aber es gibt einen Unterschied. Denn der Grat ist normalerweise Teil einer Krete. Diese bezeichnet die ganze Gebirgskette, während ein Grat eine spezifische Verbindung innerhalb der Kette ist.
Typisch für einen Grat ist auch, dass er normalerweise als oberste Kante eines Bergrückens auf beiden Seiten steil abfällt und ausgesetzt ist. Es gibt aber auch breitere Varianten und ein Grat kann auch nur ein kurzes Stück sein. Ein gutes Beispiel ist der Hardergrat zwischen dem Brienzer Rothorn und dem Harder Kulm.
Rücken
Den Grat gibt es auch in der flacheren und breiteren Form. Dann wird er als Rücken bezeichnet. Oft ist diese sanfte Erhebung mit Gras oder Bäumen überwachsen, es kann aber auch Geröll sein.
Entscheidend ist: Der Bergrücken ist nie ausgesetzt und meist einfach zu erwandern. Im Winter eignen sich Bergrücken ideal als Piste für Wintersport. Bekannt ist in der Schweiz der Seerücken am Bodensee – allerdings definitiv nicht zum Skifahren. Und ja: Bergrücken gibt es auch in deutlich höheren Lagen.
Sattel
Ähnlich lieblich wie ein Rücken präsentiert sich ein Sattel. Allerdings in umgekehrter Form, also so, dass er halt aussieht wie ein Reitsattel. Der Sattel ist damit jeweils der tiefste Punkt zwischen zwei Bergen/Hügeln. Wie beim Joch und der Scharte handelt es sich um eine Vertiefung im Bergmassiv.
Sattel sind meist einfach passierbar und bilden einen flachen und breiten Übergang, beispielsweise in ein anderes Tal. Sattel bieten sich oft als Passübergang an.
Joch
Ähnlich wie der Sattel, aber (meist) ein bisschen wilder und oft in Zusammenhang mit historischen oder alpinen Übergängen verwendet, wo ein Saumpfad drüber führt. Wird in der Schweiz auch als Furgga (Fürggli) oder Fuorcla bezeichnet.
Ein Joch ist auch eine Einkerbung zwischen zwei Gipfeln oder in der Krete, sie ist meist steiler als ein Sattel, aber nicht so extrem wie eine Scharte. Das bekannteste Joch der Schweiz ist sicher das Jungfraujoch.
Scharte
Nach Sattel und Joch kommt jetzt noch die Scharte. Eigentlich wie die beiden Vorgenannten eine Vertiefung oder auch Übergang in einem Kamm oder Grat.
Allerdings ist die Scharte meist v-förmig, nicht so flach wie das Joch oder gar der Sattel und meist schwierig zu durchsteigen. Selten führen Wege durch eine Scharte.
Reto Fehr
Man muss die Schweiz verdammt gut kennen, wenn man sie besser kennen will als Reto Fehr. Mit seiner Tour dur d'Schwiiz radelte er 2015 alle damals 2324 Gemeinden ab. Entstanden ist daraus das preisgekrönte Buch Tour dur d'Schwiiz. Als einer von wenigen besuchte er somit schon jede Gemeinde der Schweiz. In der Folge absolvierte Reto die Ausbildung zum Wanderleiter des Schweizer Bergführerverbandes SBV und ist in seiner Freizeit meist in der Natur unterwegs, wozu er dich auf seinem Instagram-Account immer mal wieder mitnimmt. Als Mitglied des Rätsel-Kollektivs geoblog.ch lässt er die User zudem mehrmals wöchentlich die Schweiz in Bildern entdecken.