Wegen Rassendiskriminierung sind die beiden Chefs der Jungen SVP Kanton Bern erstinstanzlich verurteilt worden. Das Regionalgericht in Bern sprach am Montag bedingte Geldstrafen gegen Nils Fiechter und Adrian Spahr aus.
Die beiden Jungpolitiker sind verantwortlich für eine Zeichnung, die vor den kantonalen Wahlen vom März 2018 auf Facebook gepostet wurde. Sie machte Stimmung gegen Transitplätze für ausländische Fahrende.
Die Betroffenen äussern sich im Interview:
Video: srf/SDA SRF
Die Illustration zeigte einen Schweizer in Sennentracht, der sich vor einem Abfallhaufen einer Wohnwagensiedlung die Nase zuhält. «Wir sagen Nein zu Transitplätzen für ausländische Zigeuner» war auf dem Plakat zu lesen.
Um dieses Plakat geht es:
Der Verband Sinti und Roma Schweiz erstattete Anzeige wegen Verletzung der Rassismus-Strafnorm. Auch die Berner Einzelrichterin sah einen Fall von Rassendiskriminierung und verurteile die zwei Jungpolitiker zu Geldstrafen von je 30 Tagessätzen. Fiechter und Spahr können das Urteil weiterziehen. (rst/sda)
SVP-Abstimmungsplakate
1 / 14
SVP-Abstimmungsplakate
Mit Zangen-Plakaten gelang es Christoph Blocher und der SVP, am 6. Dezember 1992 den Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) zu bodigen.
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
Heinz Schmid
14.01.2019 20:38registriert Mai 2018
Wortlaut in der Rassismusstrafnorm:
wer öffentlich durch Wort, Schrift, Bild, Gebärden, Tätlichkeiten oder in anderer Weise eine Person oder eine Gruppe von Personen wegen ihrer Rasse, Ethnie oder Religion in einer gegen die Menschenwürde verstossenden Weise herabsetzt oder diskriminiert (...).
JSVP: zielt gegen Zigeuner (richtig: Fahrende, spezifisch: Roma), bezieht sich auf die Hautfarbe, stellt sie als ekeleregend dar.
Fazit: Diskussionsloser Verstoss. Meinungsfreiheit, bedeutet nicht, dass man im Kino Feuer schreien darf, und auch nicht das Recht Menschen pauschal zu entwürdigen.
Bedeutet dieses Urteil nun, dass man Fiechter und Spahr als Rassisten bezeichnen darf? Oder kann man so eine Aussage nur tätigen, wenn es rechtskräftig ist?
Zudem ist Spahr doch Polizist, hat das irgendwelche Konsequenzen?
«Es ist beschämend» – Politologe zieht vernichtendes Fazit zum Ampel-Aus
Am Mittwochabend zerbrach die deutsche Ampelregierung aus SPD, Grünen und FDP. Wer daran Schuld trägt, wie es nun in Deutschland weitergeht und wer am meisten von Neuwahlen profitieren wird, sagt der deutsche Politologe Michael Koss.
Am Tag, an dem Donald Trump die Wahlen zum US-Präsidenten gewinnt, verkündet die deutsche Regierung den nächsten Hammer: Die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP – die Ampel – ist geplatzt. Was ist los in Deutschland? Michael Koss: Das ist eine gute Frage. Dass dieses Ereignis auch noch mit der US-Wahl zusammenfällt, passt ins grundsätzliche Motto der Ampelregierung: Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch das Pech dazu.