Gerade einmal 30 Personen waren am Samstag dem Aufruf der Partei national orienterter Schweizer (Pnos) und anderen rechtsextremen Organisationen gefolgt, auf dem Basler Messeplatz gegen den Uno-Migrationspakt zu demonstrieren. Die Zahl der Gegendemonstranten hingegen lag bei über 1000.
Bei ihren öffentlichen Auftritten versuchen sich die Rechtsextremen als heimatverbundene Patrioten zu inszenieren, denen Schweizer Familien und die Natur am Herzen liegen. Doch weit her scheint es mit der Heimatverbundenheit nicht zu sein. Das zeigt ein Blick auf das Bildmaterial auf der Website der Pnos.
Ihren Claim «Die Partei der Eidgenossen» illustriert die Partei mit dem Bild eines verschneiten Bergdorfs, inklusive Kirche. Blöd nur: Es handelt sich um die berühmte Pfarrkirche Sankt Sebastian in der bayrischen Gemeinde Ramsau bei Berchtesgaden.
Die PNOS macht auf ihrer Homepage übrigens Werbung mit einem Bild der Gemeinde Ramsau bei Berchtesgaden in Oberbayern.#BaselNaziFrei pic.twitter.com/NfyY9Mn1Eh
— Loukanikos (@Loukanikos4) 25. November 2018
Auch andere Bilder auf der Pnos-Website sind alles andere als eidgenössischer Herkunft. Das Bild der vierköpfigen Familie, mit dem die Pnos für «soziale Familienpolitik» wirbt, ist ein Stockphoto. Eine Google-Bildersuche ergibt, dass mit der gleichen Familie unter anderem auch ein Foto-Fachgeschäft im US-Bundesstaat Minnesota und ein Online-Kalenderanbieter in der kanadischen Provinz Quebec werben.
Sowieso bekommt die Partei, die vom wegen Landfriedensbruchs* verurteilten Rechtsextremen Dominic Lüthard präsidiert wird, kaum etwas auf die Reihe. Bei den letzten nationalen Wahlen 2015 trat sie lediglich im Kanton Waadt an, wo sie 0,4 Prozent der Stimmen holte. Bei den Berner Grossratswahlen holte sie im Frühling 2018 im Bezirk Oberaargau, wo viele Pnos-Mitglieder leben, 1,8 Prozent der Stimmen.
Die Pnos ist in keinem einzigen kantonalen oder kommunalen Parlament vertreten. Sie stellt einen einzigen Amtsträger, ein Exekutivmitglied der Berner Gemeinde Inkwil. Dieser wurde allerdings als Parteiloser gewählt und trat der Pnos erst nach seiner Wahl bei. (cbe)
* In einer ersten Version dieses Artikels stand, Pnos-Parteipräsident Dominic Lüthard sei wegen Körperverletzung verurteilt worden. Das ist nicht korrekt. Lüthard wurde wegen Landfriedensbruch verurteilt. Wir entschuldigen uns für den Fehler.