«Die Gleichstellung ist längst erreicht», sagte SVP-Nationalrätin Natalie Rickli anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März zu zueriost.ch. Ihre Parlamentskollegin und SP-Nationalrätin Mattea Meyer hingegen ist überzeugt: «Nach wie vor haben Frauen im Durchschnitt am Ende des Monats 1000 Franken weniger im Portemonnaie als Männer.»
Dies zeigt: Gleichberechtigung von Mann und Frau ist nach wie vor ein strittiges Thema. Haben Frauen heute in der Schweiz die gleichen Rechte wie die Männer? Das Bundesamt für Statistik hat diese Woche die aktuellen Zahlen zum Thema publiziert. Hier ein Überblick zur Gleichstellung der Frau in der Schweiz:
Frauen haben in der Mitte der 2000er-Jahre die Männer in der tertiären Ausbildungsstufe überholt. Mittlerweile schliessen etwas mehr als 18 Prozent der Frauen ein Studium an einer Hochschule (Universitäten und Fachhochschulen) ab. Bei den Männer liegt dieser Anteil knapp unter 14 Prozent. Bei praktischen Fachschulen hingegen sind die Männer weiterhin dominanter.
Bei der Erwerbsbeteiligung sind Frauen weiterhin benachteiligt. Nur rund ein Viertel aller Frauen arbeiten in der Schweiz Vollzeit. Bei den Männern liegt dieser Anteil bei rund 60 Prozent.
Viele Frauen würden gerne mehr arbeiten, als sie es tun. Dies zeigt sich bei der Statistik zu den unterbeschäftigten Personen. Als unterbeschäftigt gilt man, wenn man angestellt ist, seine Prozente jedoch gerne erhöhen würde. Dies trifft auf 7,1 Prozent aller erwerbstätigen Personen in der Schweiz zu. Davon sind fast drei Viertel Frauen.
Was die Lohngleichheit betrifft, gibt es noch immer einen Unterschied, der auf Diskriminierung zurückzuführen ist. Der Lohnunterschied ist auf allen Ausbildungsniveaus und in allen Branchen der Schweiz beobachtbar.
Während sich die Lohnschere zwischen Mann und Frau im privaten Sektor zu schliessen scheint, bleibt diese im öffentlichen Sektor auf tieferem Niveau stabil.
Bei den Eidgenössischen Wahlen vom 31. Oktober 1971 durften Schweizerinnen erstmals wählen und gewählt werden. 1984 wurde Elisabeth Kopp zur ersten Bundesrätin gewählt und 2010 stellten die Frauen für kurze Zeit zum ersten Mal die Mehrheit im Bundesrat.
Frauen sind in den Schweizer Medien untervertreten, sowohl als Objekt der Berichterstattung als auch als aktive Medienschaffende. Bei den abgebildeten Frauen handelt es sich sehr oft um Hausfrauen, Rentnerinnen oder solchen in Sozialberufen. Als Expertinnen und Naturwissenschaftlerinnen werden sie hingegen nur selten thematisiert.