
Sag das doch deinen Freunden!
Gefängnis-Aufseherin Angela Magdici (32) befreit den verurteilten Sexualstraftäter Hassan Kiko (27) aus der Haft und türmt mit ihm zusammen. Klingt unglaublich, kommt aber genügend oft vor, dass die Wissenschaft eine Bezeichnung für dieses Verhalten hervorgebracht hat:
Magdici ist nicht die erste und wird auch nicht die letzte Frau sein, die einem Schwerverbrecher verfällt. Wie die folgenden Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, geht die grösste Anziehungskraft von den allerschlimmsten Mördern aus:
1895 erlangte eine gewisse Rosalind Bowers Berühmtheit, weil sie jeden Tag Blumen (Sweet Pea, Duftende Platterbsen) in den Gerichtssaal brachte und dem Angeklagten Theodore «Demon of The Belfry» Durrant übergab. Dieser hatte zwei Frauen vergewaltigt, verstümmelt und ermordet. Bowers, die von den Medien Sweet Pea Girl genannt wurde, versuchte, den Verbrecher auch in seiner Zelle zu besuchen. Sie gilt als erstes berühmtes Hybristophilie-Beispiel. Konservative Kreise sahen damals in Bowers den Beweis, dass die Frauen für die Gleichberechtigung nicht bereit seien.
Ted Bundy – Mehrfachmörder und -vergewaltiger – erhielt während seines Prozesses 1979 bis zu 200 Briefe pro Tag. Eine seiner Bewunderinnen war Carol Anne Boone, mit der er früher eine Beziehung hatte und die extra für ihn nach Florida gezogen war, um keinen Tag vor Gericht zu verpassen. Aufgrund einer Gesetzeslücke gelang es ihnen, während der Verhandlung zu heiraten. Sie haben eine gemeinsame Tochter (wie sie das anstellten, ist Gegenstand wilder Spekulationen), die aber anonym lebt. Vor Bundys Hinrichtung 1980 kam es zur Scheidung.
Sondra London war die High-School-Freundin von Gerard John Schaefer, der zu Beginn der 1970er Jahre 30 Frauen ermordete. Als sie sah, dass Ann Rule mit ihrem Buch über ihre frühere Beziehung zu Ted Bundy (siehe oben) viel Geld verdiente, suchte sie erneut den Kontakt zu ihm. Sie hatte keinen Erfolg und suchte stattdessen die Nähe zu einem anderen angeklagten Serienmörder und Vergewaltiger: Danny Rollings. Dieser sang sogar für sie während der Gerichtsverhandlung. 2006 wurde er durch die Giftspritze hingerichtet.
Serienmörder und Vergewaltiger Richard Ramirez hatte viele weibliche Fans, sogar eines der weiblichen Jury-Mitglieder hatte sich in ihn verliebt und brachte ihm einen Cupcake mit der Aufschrift «I love you». Trotzdem entschied sie am Schluss widerwillig auf schuldig, was sie später bereute. Dann war da noch die selbsterklärte Jungfrau Doreen Lioy (42), die sich in den Verbrecher verliebte, als sie sein Bild in der Zeitung sah. Sie stach alle anderen Fans aus und heiratete Ramirez, den sie für unschuldig hielt. Ramirez starb 2013 nach 23 Jahren im Todestrakt an Krebs.
Veronica Compton war von Serienmörder, Kidnapper und Vergewaltiger Kenneth Bianchi derart angetan, dass sie sich von ihm überzeugen liess, Morde zu begehen, die wie seine aussehen, um die Behörden von seiner Unschuld zu überzeugen. Das gelang ihr nicht ganz, worauf er ihr den Laufpass gab. Doch es reichte fürs Gefängnis, wo sie einen anderen Schwerverbrecher kennenlernte: Douglas Clark. Bianchi versuchte sie später noch einmal für seine Verteidigung zu manipulieren, doch im Zeugenstand versagte sie erneut. Bianchi sitzt eine lebenslange Haftstrafe ab.
Aus der jüngeren Vergangenheit ist die weibliche Fangemeinde um den Kino-Mörder von Aurora, James Holmes, in Erinnerung geblieben, deren Mitglieder sich «Holmies» nennen (oder nannten). Eine davon war Misty Benjamin, die 2013 angab, ein Foto des Killers in ihrem Portemonnaie zu tragen und eines in ihrem Schlafzimmer aufgehängt zu haben. «Wenn ich aufgebracht bin, schaue ich sein Foto an und ich beruhige mich.»
Tja, und jetzt Gefängnis-Aufseherin Angela Magdici und der verurteilte Sexualstraftäter Hassan Kiko. (kri/Liste via deathandtaxes)