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Asylbewerber in Luzern wehren sich gegen Benimm-Flyer: «Sie haben uns als Wilde hingestellt»

Asylbewerber in Luzern wehren sich gegen Benimm-Flyer: «Sie haben uns als Wilde hingestellt»

06.02.2016, 23:0007.02.2016, 10:20
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Ende Januar stellte die Luzerner Regierung einen Benimm-Flyer für Asylsuchende vor, darunter auch Verhaltensregeln gegen sexuelle Übergriffe wie in der Silvesternacht in Köln.

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Luzern: Benimm-Regeln für Asylsuchende
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Die Zielgruppe hat nun in einem offenen Brief auf den Flyer reagiert. Darin heisst es:

«Wir fühlen uns gekränkt durch Ihre Aktionen der letzten Wochen. (...) Sie haben uns als Wilde hingestellt, die aufgeklärt werden müssen. Damit giesst die Regierung zusätzlich Öl ins Feuer und provoziert uns gegenüber Rassismus. Ja, wir wollen uns sehr gerne in das lokale Leben integrieren und die lokalen Menschen und Werte kennenlernen. Aber viele von uns sind über Monate in Bunkern untergebracht und es fällt uns tatsächlich schwer, in Kontakt zu kommen und einen Zugang zu finden.»
Offener Brief Flüchtlinge im Kanton Luzern
quelle «neue luzerner zeitung»

Mitunterzeichner des Briefes ist Süleyman Özbayhan, ein anerkannter Flüchtling, der seit fünf Jahren in der Schweiz lebt. Gegenüber der Tagesschau sagte Özbayhan am Samstagabend: «Die Regierung stellt uns unter Generalverdacht. Sie werfen uns alle in einen Topf und das stört uns.»

Der Luzerner Regierungsrat Guido Graf bestritt gegenüber der «Tagesschau», dass sich der Flyer explizit an Asylsuchende richte. «Der Auslöser war Köln und verschiedene Rückmeldungen aus der Bevölkerung.» (kri)

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74 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gutelaunetyp
07.02.2016 08:10registriert Mai 2014
ich finde den flyer grundsätzlich ziemlich gelungen, da nachher niemand behaupten kann er habe dieses oder jenes nucht gewusst (ich rede nicht von sexueller belästigung, dass ist ja sonnenklar). klar hat der flyer vielleicht einige punkte aufgeführt über die man streiten kann, aber sind wir doch ehrlich, dass hat es auf jeder infobroschüre. es wird ja auch niemand unter generalverdacht gestellt, es soll lediglich ein kleiner input sein, wie unsere gesellschaft in der schweiz funktioniert.
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Bowell
07.02.2016 07:25registriert Mai 2014
Zum hundertsten Mal: Es sind keine Bunker, sondern Zivilschutzanlagen...
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kliby
06.02.2016 23:27registriert September 2015
Interessant wäre auch noch zu wissen, wer denn den Brief geschrieben hat. Irgend ein Anwaltsbüro oder eine Lobbyorganisation, die auch noch daran verdient hat? Man wird je länger je mehr das Gefühl nicht mehr los, dass man als normaler Bürger von der ganzen Industrie um das Flüchtlingswesen inkl. politischer Lobbygruppen nur noch verar...t wird. Getraut man sich was dagegen zu sagen, wird man entweder als Mann beschimpft oder als Rassist. Mir reichts langsam.
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