Schweiz
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Bundesrat gegen Initiative zur Abschaffung der Billag-Gebühren

Bundesrat gegen Initiative zur Abschaffung der Billag-Gebühren

17.08.2016, 15:4817.08.2016, 15:55
Men Moser, Praesident Junge SVP Stadt Bern, links und Anian Liebrand, Praesident Junge SVP Schweiz, praesentieren das Billag - Transparent, anlaesslich der Medienkonferenz, "No Billag: Ja zur Abs ...
Die Initiative würde laut Bundesrat den Medienplatz Schweiz «erheblich schwächen»Bild: KEYSTONE

Radio und Fernsehen sollten weiterhin über Gebühren finanziert werden. Der Bundesrat lehnt die Volksinitiative «Ja zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren» ohne Gegenvorschlag ab. Das hat er am Mittwoch beschlossen.

Die Initiative widerspreche der medienpolitischen Haltung des Bundesrates grundlegend, schreibt das zuständige Departement von Medienministerin Doris Leuthard.

Die Initianten fordern die Abschaffung der Radio- und Fernsehempfangsgebühren und der damit verbundenen Finanzierung von Radio und Fernsehen. Aus Sicht des Bundesrates hätte das «einschneidende Auswirkungen» auf die Schweizer Medienlandschaft und würde den Medienplatz Schweiz «erheblich schwächen».

Das Angebot der gebührenfinanzierten Radio- und Fernsehveranstalter würde drastisch reduziert, heisst es in der Mitteilung. Besonders stark betroffen wären die französisch-, italienisch- und rätoromanischsprachige Schweiz.

Unabhängige Angebote nötig

Der Bundesrat erinnert in der Mitteilung auch an den Bericht zum Service public im Medienbereich, den er im Juni veröffentlicht hatte. Darin kommt er zum Schluss, dass die Schweiz weiterhin eigenständige, in allen Sprachregionen vergleichbare, qualitativ gute und unabhängige Radio- und Fernsehangebote braucht. Dafür müssten die entsprechenden finanziellen Mittel bereitgestellt werden.

Mittelfristig will der Bundesrat das heutige Radio- und Fernsehgesetz in ein Gesetz über elektronische Medien umwandeln und so dem Internetzeitalter anpassen. Heute gelten Beschränkungen für die SRG im Internet, damit diese nicht Private konkurriert.

Junge SVP und Jungfreisinnige

Die Botschaft zur Volksinitiative will der Bundesrat noch in diesem Jahr ans Parlament überweisen. Die Initiative «Ja zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren (Abschaffung der Billag-Gebühren)» war am 11. Dezember 2015 mit 112'191 gültigen Unterschriften eingereicht worden.

Dahinter stehen Vertreter der Jungen SVP und der Jungfreisinnigen. Es ist bereits die zweite Volksinitiative, die die Abschaffung der Empfangsgebühren fordert. Die Initiative «Radio und Fernsehen - ohne Billag» war aber nicht zustande gekommen.

Knappes Ja zu neuem System

Über die Radio- und Fernsehgebühren wurde auch im Rahmen der Abstimmung vom Juni 2015 diskutiert. Das Stimmvolk nahm damals das revidierte Radio- und Fernsehgesetz äusserst knapp an. Damit schuf es die Grundlagen für den Wechsel von der heutige Empfangsgebühr zu einer geräteunabhängigen Abgabe.

Das soll der Tatsache Rechnung tragen, dass die meisten Haushalte über Empfangsgeräte verfügen, da Radio- und TV-Programme heute auch auf dem Handy und dem Computer empfangen werden können. Die Anmeldung bei der Billag entfällt, und auch Kontrollen braucht es künftig nicht mehr.

Der Wechsel soll spätestens Anfang 2019 erfolgen. Das Mandat hat der Bund ausgeschrieben: Unternehmen, welche die allgemeine Abgabe eintreiben möchten, können sich bis Mitte November bewerben. (sda)

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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Picker
17.08.2016 17:16registriert Januar 2016
1. Bin voll für die Abschaffung und werde dementsprechend stimmen, wenn es vors Volk kommt.

2. "Das Mandat hat der Bund ausgeschrieben: Unternehmen, welche die allgemeine Abgabe eintreiben möchten, können sich bis Mitte November bewerben."

Wenn schon, wieso kann man dies nicht einfach via Steuern abrechnen und braucht ein Inkasso mit zig Mitarbeitern?
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DerHans
17.08.2016 18:28registriert Februar 2016
Verschlüsselt diesen Sender entlich! Wer sich diesen Mist reinziehen will darf dies gern gegen Bezahlung tun. Srf kommt mir vor wie ein staatlich finazierter Privatsender. Jede Sendung ist gesponsert, es läuft für ein Staatssender zuviel Werbung und Serien die auch auf weiteren 5 Kanälen läuft werden teuer eingekauft. Geschweige denn, die Eigenproduktionen die kaum jemanden unter 70ig vom hocker haut. Information, News und Bildung ja! Denn ganzen restlichen Müll gibts auf 300 anderen Sendern. Von mir aus eine vernünftige Gebühr die über die Steuren eingezogen wird. Da brauchts keine Billag.
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mope
17.08.2016 20:34registriert Februar 2014
Selbstverständlich sind die GEGEN die Initiative. Sie haben ja nebst Zeitungen, Telefon und GA auch Internetanschluss und natürlich SF DRS kostenlos.
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