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Kurden am Flughafen Zürich in der Transitzone: Ihr Schicksal bewegt viele

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Die zwei 13-jährigen kurdischen Mädchen freuen sich über die Geschenke.Bild: zvg

Geschenke von Unbekannten: Das Schicksal der Kurden in der Transitzone bewegt

Seit über sieben Wochen sitzen 20 Kurden am Zürcher Flughafen in der Transitzone fest. Nachdem watson über die Geschichte der Gestrandeten berichtete, erhalten sie Geschenke von Unbekannten.
25.10.2018, 17:1725.10.2018, 17:28
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Das Schicksal der Kurden, die zum Teil seit über sieben Wochen im Transitbereich des Flughafens Zürich festsitzen, berührt viele watson-Leser. Vor allem, dass es für die acht Kinder kaum einen unterhaltsamen Zeitvertreib gibt und sie so der Lethargie ausgeliefert sind, scheint viele zu besorgen. 

PatsNation
Leser-Kommentar von PatsNation
24.10.2018 17:18
Danke Herr Bernet, Ich denke ein paar neue Spielzeuge oder Gesellschaftsspiele täten ihnen gut...
Zu: Gestrandet im Terminal – diese Kurden leben seit 49 Tagen im Transit des Flughafens Zürich
Hasek
Leser-Kommentar von Hasek
24.10.2018 08:25
Kann man diese Menschen irgendwie unterstützen? Haben NGO's Zugang zu den Personen? Kann man irgendwie Kontakt aufnehmen oder Sachspenden vornehmen? Habt ihr einen Kontakt zu Menschen, die sich bereits für diese Menschen am Terminal einsetzen? Danke für den Artikel und weitere Informationen...
Zu: Gestrandet im Terminal – diese Kurden leben seit 49 Tagen im Transit des Flughafens Zürich

Am Donnerstagmorgen aber brachte ein unerwartetes Geschenk kurzzeitig etwas Abwechslung in den tristen Alltag der Kurden. «Ein Polizist brachte uns ein Paket, das jemand per Post geschickt hatte», schreibt Mamay. Darin befanden sich Bastelsachen für die Kinder, ein Mikado-Set, Spielkarten und Guetzli. «Wir wissen nicht, von wem das Geschenk ist. Aber wir haben uns sehr darüber gefreut. Vor allem die Kinder.»

«Die Situation ist unverändert», schreibt Mustafa Mamay in einer WhatsApp-Nachricht. Der Journalist ist einer der 20 Kurden, die vor Wochen in die Schweiz flüchteten und hier Asyl beantragten. Weil sie aber über Brasilien oder Südafrika einreisten, wollen die Behörden nicht auf die Gesuche eintreten. Sie argumentieren, wenn die Einreise über ein sicheres Drittland erfolge, sei die Schweiz nicht für ihr Asylgesuch zuständig. 

Seither hängen die vier Familien und die fünf allein reisenden Männer im Transitbereich fest und müssen abwarten, was als Nächstes geschieht. Ihnen allen droht die Abschiebung.

Die watson-Reporter besuchten die Kurden am Zürcher Flughafen

Dass Asylsuchende im Transitbereich des Flughafens stranden, kommt immer wieder vor. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) verzeichnete im Laufjahr 89 Personen, die bei ihrer Ankunft am Flughafen Zürich ein Asylgesuch stellten. Die meisten Gesuchsteller kamen aus der Türkei, gefolgt von Sri Lanka und Irak. 2017 waren es 170 Personen, die über den Flughafen Zürich einreisten.

Wie lange die Gesuchsteller danach jeweils in der Asylunterkunft im Transitbereich ausharren müssen, werde nicht erfasst. SEM-Sprecher Daniel Bach sagt aber: «In diesem Jahr sind 44 Personen innerhalb einer Woche in die Schweiz eingereist, bei ihnen läuft nun ein nationales Asylverfahren.» Bei allen anderen habe der Aufenthalt im Transitbereich länger gedauert. (sar)

Diese Kurden leben seit 49 Tagen im Flughafen Zürich

Video: watson/Nico Franzoni
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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tartaruga
25.10.2018 18:38registriert Januar 2016
Versteht mich nicht falsch. Aber wieso reist man über Brasilien in die Schweiz? Ist man nicht einfach froh aus dem Kriegsgebiet entkommen zu sein?
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