Schweiz
Strasse

Tödliches Drama auf der Gotthard-Autobahn: Aufräumarbeiten beendet, Lastwagenfahrer schwebt weiterhin in Lebensgefahr

Tödliches Drama auf der Gotthard-Autobahn: Aufräumarbeiten beendet, Lastwagenfahrer schwebt weiterhin in Lebensgefahr

27.07.2016, 17:44
Mehr «Schweiz»
Gotthard Unfall verpixelt
Die Lastwagen sind völlig ineinander verkeilt und dazwischen ist ein Personenwagen, in dem eine Familie ums Leben kam.Bild: KEYSTONE/TI-PRESS

Die Aufräumarbeiten nach dem schweren Unfall auf der Autobahn A2 bei Quinto TI sind beendet. Ein Auffahrunfall hatte am Dienstag vier Todesopfer gefordert. Der Zustand des italienischen Lastwagenfahrers, der den Unfall verursacht hat, ist weiterhin kritisch.

Nach Beendigung der Aufräumarbeiten konnte der Verkehr auf der Autobahn A2 wieder auf zwei Spuren in Richtung Norden geführt werden, wie ein Sprecher der Tessiner Kantonspolizei am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.

Bereits am Mittwochnachmittag war der linke Fahrstreifen laut dem Verkehrsinformationsdienst Viasuisse jedoch wieder durch ein Pannenfahrzeug blockiert - ein Stau zwischen Biasca und dem Biaschina-Tunnel war die Folge. Die Wartezeit betrug bis zu einer Stunde.

Der Unfall hat sich nach 12 Uhr bei der Raststätte Piotta auf der A2 Richtung Norden ereignet.

Noch nicht über den Berg ist der 50-jährige Lastwagenlenker, der bei dem Unfall schwer verletzt wurde. Er war am Dienstag mit dem Helikopter ins Spital geflogen worden. Sein Zustand war laut der Polizei auch noch am Mittwochabend kritisch.

Familie getötet

Bei dem Unfall am Dienstagmittag war eine deutsche Familie aus dem Bundesland Rheinland-Pfalz mit zwei Mädchen im Alter von 8 und 12 Jahren ums Leben gekommen. Die erwachsenen Todesopfer, eine Frau und ein Mann, waren beide 43-jährig. Laut dem Südwestrundfunk (SWR) wohnte die Familie zuletzt in Otterberg bei Kaiserslautern. Der dortige Bürgermeister sagte am Mittwoch gegenüber dem Sender, dass die Betroffenheit der Gemeinde gross sei.

Die Familie stand mit ihrem Wagen am Ende eines Staus auf der Autobahn A2 bei Quinto TI in Fahrtrichtung Norden, als ein 50-jähriger Lenker mit seinem Lastwagen auf das Auto auffuhr und es in einen weiteren Lastwagen vorne in der Schlange schob. Der Wagen wurde so stark zerdrückt, dass er auf Bildern zwischen den beiden Lastwagen kaum zu erkennen war.

Laster mit Wasser und Granit

Die Bergungsarbeiten gestalteten sich äusserst anspruchsvoll. Lange Zeit war gemäss der Kantonspolizei Tessin nur klar, dass es Todesopfer im Wageninnern gab. Die Zahl war jedoch ungewiss, weil die Rettungskräfte kaum an das Unfallauto herankamen.

Die Lage noch schwieriger gestaltet hat die Ladung der beiden Laster: Der eine transportierte dem Verkehrsinformationsdienst Viasuisse zufolge Granit, der andere Wasser. Sie mussten erst entladen werden, bevor sie auseinandergezogen werden konnten. (aeg/sda)

Aktuelle Polizeibilder: Vermisster mit Auto abgestürzt

1 / 95
Aktuelle Polizeibilder: Lagergebäude durch Brand beschädigt
2.3.2020, Bremgarten (AG): Mehrere Feuerwehren rückten nach Bremgarten aus, nachdem ein Brand in einer Liegenschaft ausgebrochen war. Personen wurden keine verletzt. Die Kantonspolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
bild: kapo Aargau
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
74 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
klugundweise
26.07.2016 17:20registriert Februar 2014
Da nimmt man tatsächlich einen dramatischen Unfall zum Anlass einer Islamdiskusion! Respekt- und pietätloser gehts nicht mehr.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Zeit_Genosse
26.07.2016 18:37registriert Februar 2014
Im Nichtwissen um den tragischen Unfallherhang bleibe ich meiner Regel treu. Nie ein Lastwagen im Rückspiegel zu haben, sondern spurwechseln wenn möglich. Auch fahre ich nicht hinter Anhängern, Wohnwagen und Autos mit grossen Dachlasten oder mit Fahrräder. Habe schon schlimme Sachen gesehen.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Don Alejandro
26.07.2016 18:02registriert August 2015
Die Rettungskräfte sind nicht zu beneiden...
00
Melden
Zum Kommentar
74
Nach Sanija Ametis Interview: Das sind die Reaktionen
Wie reagieren die Grünliberalen auf die Aussagen von Sanija Ameti? Hinter den Kulissen tut sich was. Bereits einen Entscheid getroffen hat die Operation Libero, deren Co-Präsidentin Ameti ist.

«Ich schäme mich für diesen Fehler.» Es sind deutliche Worte, die Sanija Ameti im Exklusiv-Interview mit der «Schweiz am Wochenende» über ihre Schiessübungen auf ein Bild von Maria und Jesus findet. Seit die Co-Präsidentin der Operation Libero Bilder dieser Aktion auf Social Media geteilt hatte, entlud sich ein grosser Sturm der Empörung gegen die ambitionierte Jungpolitikern. Sie hat sich entschieden, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Drei Monate lang. Bis jetzt.

Zur Story