Ein im Juni im Walliser Ort Soulalex tot aufgefundenes Ehepaar verstarb eines natürlichen Todes. Zu diesem Schluss kam die Walliser Staatsanwaltschaft nach ihren Ermittlungen. Sie vermutet ein Simultanversterben, ein äusserst seltenes Phänomen.
Bei den Autopsien der Leichname der 83-jährigen Frau und des 61-jährigen Mannes wurde keine Einwirkung von Dritten gefunden, wie der zuständige Staatsanwalt Grégoire Comtesse am Dienstag der Nachrichtenagentur SDA sagte. Er bestätigte damit Berichte der Zeitungen «Le Matin» und «Le Nouvelliste».
Das Haus des Ehepaars war zudem mit einem Schlüssel von innen verschlossen und die leblosen Körper wiesen keine Schläge oder giftige Substanzen auf. Die Staatsanwaltschaft geht deshalb von einem natürlichen Tod aus, auch wenn die genaue Todesursachen nicht eindeutig geklärt werden konnten.
Die betagte Frau litt unter Diabetes. Der Mann könnte durch einen Epilepsie-Anfall oder einen Herzschlag verstorben sein. Es könnte aber auch sein, dass der Mann den Tod seiner Frau nicht verkraftet habe, sagte der Staatsanwalt.
Das Simultanversterben von Ehepaaren wird auch «Philemon und Baucis Syndrom» genannt, in Anlehnung an das Paar aus der griechischen Mythologie, das sich bis zum gleichzeitigen Tod liebte. Solche Fälle sind extrem selten, der Walliser Staatsanwalt Grégoire Comtesse konnte sich an keinen anderen in seiner Laufbahn erinnern.
Einen ähnlichen Fall gab es 2011 im Peseux NE. Dort wurden die leblosen Körper eines älteren Ehepaars gefunden. Bei den Untersuchungen konnte ebenfalls jegliche Anwendung von Gewalt ausgeschlossen werden, worauf von einem Simultanversterben ausgegangen wurde. (whr/sda)