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Die Schweizer Wirtschaft ist 2018 mit Volldampf unterwegs – auch wegen der Fussball-WM

Die Schweizer Wirtschaft ist 2018 mit Volldampf unterwegs – auch wegen der Fussball-WM

07.09.2018, 10:3107.09.2018, 10:47

Die UBS schraubt ihre Prognosen für das Konjunkturwachstum deutlich nach oben. Neu rechnet sie mit einem Anstieg des Bruttoinlandprodukts (BIP) im Gesamtjahr 2018 von 2,9 Prozent, wie die Grossbank am Freitag in einem Communiqué bekannt gab. Bislang hatte die UBS mit einem Plus von 2,4 Prozent vorhergesagt. Grund dafür sei, dass die Konjunktur in den vergangenen Quartalen besser gelaufen sei als zunächst angenommen und somit die Wachstumsraten nach oben revidiert worden seien.

Damit ist die Schweizer Wirtschaft fast doppelt so schnell unterwegs wie normal: In den letzten beiden Jahren sei die hiesige Konjunktur nahe ihrem Wachstumspotential gewachsen, «das wir zwischen 1,5 bis 1,75 Prozent schätzen», schrieb Ökonom Alessandro Bee. Von 2015 bis 2017 wies die Schweizer Konjunktur Wachstumsraten von 1,3 bis 1,7 Prozent aus.

Stärkstes Wachstum seit 8 Jahren

Letztmals so stark gewachsen ist die Schweizer Wirtschaft im Jahre 2010 mit einem Plus von 2,9 Prozent. Allerdings war die Situation eine ganz andere. Damals habe sich die Konjunktur vom Einbruch der Finanzkrise erholt, sagte Seco-Ökonom Ronald Indergand im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.

Jetzt komme die Schweiz aus einer robusten Wachstumsperiode. Mit einem Wachstum von knapp 3 Prozent trete sie in eine Boomphase ein. In der Industrie seien die Kapazitätsgrenzen erreicht, sagte Indergand. Dort komme man in eine Überhitzungsphase an.

Dank Fussball-WM

«Wir haben jetzt sechs Quartale hintereinander, in denen die Industrie um 1 Prozent oder mehr gewachsen ist. Eine solche Phase finden wir letztmals während der Erholung von der Finanzkrise im Jahre 2010», sagte Indergand.

Zusätzlich Beine machten der Konjunktur die Fussball-WM und die Winterolympiade. Beide Anlässe dürften das Schweizer Bruttoinlandprodukt schätzungsweise aufs Jahr hochgerechnet um gut 2 Milliarden Franken nach oben drücken. Das sei mehr als im Jahre 2014, als es knapp 2 Milliarden Franken gewesen seien, sagte Indergand. (whr/sda)

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